Reichweitenrekord: Rallyefahrer fährt 2.831 Kilometer im Diesel ohne Tanken

Mit Dieselmotor

Rallyefahrer stellt Verbrauchsrekord im Serien-Skoda auf

Mit rund 80 km/h durch halb Europa: Ein polnischer Rallyefahrer hat mit einem serienmäßigen Dieselfahrzeug eine ungewöhnliche Marke gesetzt.

Ein Rallyefahrer hat mit einem Serienfahrzeug einen neuen Reichweitenrekord aufgestellt. In einem Skoda Superb 2.0 TDI legte der 29-jährige Miko Marczyk 2.831 Kilometer mit einer einzigen Tankfüllung zurück – von Polen über Frankreich bis nach Paris und auf einer anderen Route wieder zurück. Der Durchschnittsverbrauch lag laut Bordcomputer bei 2,61 Litern pro 100 Kilometer.

Die Fahrt war Teil eines privaten Experiments. Marczyk wollte zeigen, wie weit sich ein moderner Diesel bei entsprechend angepasstem Fahrstil bringen lässt. Zum Einsatz kam ein serienmäßiger Skoda Superb in der Ausstattungslinie "Essence", der über einen 66-Liter-Tank (bis zum Rand gefüllt), einen 150-PS-Turbodiesel (110 kW) und ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sieben Gängen verfügt.

Modifiziert wurden nur die Fahrwerksfedern: Mit 15 Millimetern Tieferlegung sollte die Aerodynamik verbessert werden. Auch rollwiderstandsarme Reifen kamen zum Einsatz. Zur Vorbereitung auf die Fahrt hatte Marczyk rund 20.000 Kilometer mit dem Wagen zurückgelegt, um das Verbrauchsverhalten besser einschätzen zu können.

Vorausschauend und im Eco-Modus

Um den Verbrauch zu minimieren, fuhr Marczyk möglichst gleichmäßig mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 km/h und stets im Eco-Fahrmodus. Der optimal eingestellte Reifendruck und sanftes Beschleunigen gehörten ebenso zur Strategie wie das Vermeiden unnötiger Bremsmanöver. Ein Begleitfahrzeug informierte ihn zwei bis drei Kilometer im Voraus über Verkehrslage und Topografie. So konnte Marczyk zum Beispiel bei leichten Gefällen frühzeitig vom Gas gehen.

Die Route führte von Łódź in Polen über Deutschland und Frankreich nach Paris. Für den Rückweg wählte Marczyk eine Strecke über die Niederlande und Belgien – immer auf öffentlichen Straßen. Insgesamt durchquerte er sechs Länder. Rückenwind auf einem 200 Kilometer langen Abschnitt durch Frankreich machte das Auto noch sparsamer: Hier lag der Verbrauch laut dem Fahrprofi bei nur 2,2 Litern auf 100 Kilometer.

"Ich fahre möglichst ausgeruht, beobachte den Verkehr weit voraus und beschleunige sanft", wird Marczyk in der Pressemitteilung von Skoda zitiert. Der Rekord sei auf konsequent effizientes Fahren zurückzuführen.

Diesel auf dem Rückzug

Während die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen in Europa rückläufig ist – ihr Marktanteil bei Neuwagen liegt laut Herstellerverband ACEA mittlerweile nur noch bei rund acht Prozent – hält Skoda an der Technologie fest. Im Superb, der technisch auf dem VW Passat basiert, ist der 2.0 TDI nach wie vor verfügbar.

Marczyk denkt dennoch schon an den nächsten Versuch: Mit optimierter Strecke und Premium-Diesel will er die Marke von 3.000 Kilometern knacken – erneut mit einem Serienfahrzeug.