Jubiläumsmodell VW bringt den stärksten Serien-GTI an den Start

Dreimal so stark wie der Ur-GTI, doppelt so teuer wie ein Basis-Golf: VW bringt den bislang kräftigsten Serien-GTI. Und es soll nicht der letzte sein.
Was 1976 mit einem Geheimprojekt und 110 PS begann, wird 50 Jahre später zu einem fast dreimal so starken Boliden: VW feiert den Geburtstag des Golf GTI mit einem besonderen Sondermodell.
Der Golf GTI Edition 50 kommt auf 325 PS, beschleunigt in 5,3 Sekunden von null auf 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Damit ist er der leistungsstärkste Serien-GTI, den Volkswagen bislang auf die Straße gestellt hat.
Optisch bleibt das Jubiläumsmodell dem GTI-Stil treu: 19-Zoll-Leichtmetallräder mit rotem Lasurlack, die Karosserie um 15 Millimeter tiefergelegt, dazu ein adaptives Fahrwerk und LED-Matrix-Scheinwerfer.
Matrix-Scheinwerfer – was ist das?
Matrix-Scheinwerfer werden auch adaptive Scheinwerfer oder intelligente Scheinwerfer genannt. Statt einer statischen Lichtverteilung passen sich Matrix-Scheinwerfer dynamisch an die Fahrsituation und die Umgebung an. Sie arbeiten mit einer Kombination aus einzelnen LED-Elementen, die einzeln angesteuert werden können, um bestimmte Bereiche aufzuhellen oder abzudunkeln.
Hinzu kommen spezielle Details wie ein schwarz lackiertes Dach, schwarze Spiegelgehäuse und Endrohrblenden sowie ein GTI-50-Schriftzug auf Spoiler und Spiegelinnenseite.
Innen greift VW klassische Designelemente auf: Dazu gehören Sportsitze mit Karomuster und dunkelgrünen Details, rote Sicherheitsgurte und ein unten abgeflachtes Lederlenkrad mit "50 Jahre GTI"-Emblem.
Der Einstiegspreis liegt bei 54.540 Euro. Mit dem optionalen Performance-Paket kommen Semislicks auf Schmiederädern, eine Abgasanlage mit Titan-Endschalldämpfern, ein noch tieferes Performance-Fahrwerk und rund 30 Kilogramm weniger Gewicht dazu. Der Aufpreis: 4.200 Euro.
Fakten rund um den sportlichen Golf
- Geburtsjahr 1976: Der erste GTI kam mit 110 PS auf den Markt – ursprünglich als Geheimprojekt einer kleinen Entwicklergruppe bei VW.
- Pessimistische Prognose: Der VW-Vertrieb glaubte nicht an den Erfolg. Die Prognose lautete: "Von dem GTI verkaufen Sie keine 500 Stück." Bis heute sind es über 2,3 Millionen.
- GTI = Gran Turismo Injektion: Die Bezeichnung stand einst für sportliche VW-Modelle mit Benzineinspritzung – ein technisches Novum der 1970er-Jahre.
- Kennzeichen Karo: Das Karomuster auf den Sitzen gilt bis heute als typisches GTI-Merkmal. Entworfen wurde es von Gunhild Liljequist – der ersten Frau im VW-Designteam.
- Golfball als Schaltknauf: Auch er gehört zur GTI-DNA – ebenso wie der rote Zierstreifen am Kühlergrill. Beides findet sich bis heute in jeder Modellgeneration wieder.
- Klein, aber schnell: Der Ur-GTI beschleunigte in neun Sekunden von null auf 100 – ein Serien-Golf brauchte damals 16,5 Sekunden.
- Vom Polo bis zum Passat: GTI war ursprünglich dem Golf vorbehalten. Heute gibt es sportliche Varianten auch vom Polo, auch der Kleinstwagen Up war als GTI erhältlich. Selbst der große Passat hatte mal einen GTI-Ableger (in den USA).
Die Zukunft des GTI
Künftig wird der Name GTI auch auf elektrischen Autos stehen. Den Anfang macht der ID. Polo GTI: Das Modell basiert auf dem geplanten Kompaktstromer ID. Polo und soll Ende 2026 oder Anfang 2027 mit Frontantrieb, rund 230 PS und eigenständiger Fahrwerksabstimmung auf den Markt kommen. Auch der größere ID.3 erhält dem Vernehmen nach einen GTI-Ableger. Anders als beim ID.3 wird hier auf Heckantrieb gesetzt. Die Leistung soll bei etwa 340 PS liegen – und damit leicht über dem ID.3 GTX Performance, heißt es Gerüchten zufolge.
Für den elektrischen Golf GTI plant VW sogar eine völlig neue Technikbasis. Die nächste Generation soll auf der sogenannten SSP-Plattform (Scalable Systems Platform) stehen, mit 800-Volt-Technologie, extrem kurzen Ladezeiten und mehr automatisierten Fahrfunktionen. Der Marktstart ist frühestens 2029 zu erwarten.
- VW-Pressemitteilung
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