Warndreieck, Weste und Co. Diese Dinge müssen Sie im Ausland unbedingt im Auto haben

Die Regeln, was alles ins Auto gehört, sind von Land zu Land verschieden. Worauf Sie bei Fahrten im Ausland achten müssen – und was für Mietwagen gilt.
Warndreieck, Warnweste, Verbandkasten – was in Deutschland zur Grundausstattung gehört, ist auch im Ausland meist Pflicht. Doch oft unterscheiden sich die Details. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern rechnen. Schon bei der Zahl der Warnwesten beginnt die Verwirrung: In manchen Ländern reicht eine, anderswo müssen alle Mitreisenden eine griffbereit haben. Auch Umweltplaketten, Warntafeln oder Ersatzglühbirnen können erforderlich sein.
Wichtig: Diese Regeln gelten auch für Mietwagen – Sie sind als Fahrer verpflichtet, die Vollständigkeit der Ausstattung zu überprüfen. Ein Überblick über die wichtigsten Länder:
Österreich: Vorsicht bei überstehender Ladung
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Warnweste (für den Fahrer), Verbandkasten.
Wer eine Ladung mitführt, die mehr als einen Meter übersteht, muss diese mit einer Warntafel (25 x 40 cm, weiß mit rotem Rand) kennzeichnen.
Frankreich: Umweltzonen und Warnwesten für alle
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Warnwesten für alle Insassen, ggf. Warntafel (wenn die Ladung mehr als einen Meter übersteht), ggf. Umweltplakette (Crit’Air) für die Einfahrt in Umweltzonen.
Wichtig: Die deutsche Umweltplakette gilt nicht. Verstöße gegen die Plakettenpflicht kosten mindestens 68 Euro.
Schweiz: Wenig Pflicht – aber streng beim Warndreieck
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, ggf. Umweltplakette (für temporäre Umweltzonen zum Beispiel in Genf).
Verbandkasten und Warnweste sind nicht vorgeschrieben. Das Warndreieck muss jedoch gut zugänglich verstaut sein – also bestenfalls nicht im Kofferraum.
Italien: Regeln für Warntafeln – und Fahrräder
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Warnweste (für den Fahrer), ggf. Warntafeln (bei überstehender Ladung), ggf. spezieller Kindersitz.
In Italien müssen Sie nicht nur jede nach hinten über das Fahrzeugheck hinausgehende Ladung mit einer Warntafel kennzeichnen; wenn die Ladung die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt, müssen Sie sogar zwei anbringen. Wichtig: Die dürften daher am Heckträger nicht breiter sein als das Fahrzeug selbst.
Achtung: Für Kinder unter drei Jahren ist bei in Italien zugelassenen Fahrzeugen ein Kindersitz mit Alarmsignal vorgeschrieben – auch bei Mietwagen.
Spanien: Zwei Warntafeln und zwei Warndreiecke
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreiecke, eine Warnweste, ggf. Warntafeln.
Wie in Italien muss Ladung, die so breit ist wie das Fahrzeug, mit zwei Warntafeln gekennzeichnet werden. Besonderheit: Jedes in Spanien gemeldete Fahrzeug muss zwei Warndreiecke an Bord haben. Ab 2026 müssen es Warnleuchten sein. Zwei Warndreiecke müssen übrigens auch in der Türkei an Bord sein.
Kroatien: Ersatzlampen nicht vergessen
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Warnwesten für alle Mitfahrer, Verbandkasten, Ersatzbirnen für die Scheinwerfer, bei denen man die Leuchtmittel selbst tauschen kann (außer bei LED- oder Xenonlicht).
Das Mitführen von Ersatzlampen ist übrigens auch in Slowenien vorgeschrieben.
Griechenland: Feuerlöscher empfohlen

Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Verbandkasten.
Zwar gilt die Pflicht zum Mitführen eines Feuerlöschers nur für einheimische Fahrzeuge, der ADAC empfiehlt ihn aber auch für ausländische Autos.
Feuerlöscher müssen in Bulgarien, Litauen und Rumänien verpflichtend mitgeführt werden. In Griechenland, Estland und der Türkei gilt die Pflicht nur für im Land zugelassene Autos, schreibt der österreischische Verkehrsclub ÖAMTC.
Großbritannien: Umweltgebühren und Registrierungspflicht
Mitführen müssen Sie:
Führerschein und Fahrzeugpapiere, Warndreieck, Warnweste, Verbandkasten, Ersatzbirnen.
Hinzu kommen mögliche Gebühren: In London gelten Umwelt- und City-Mautzonen. Fahrzeuge müssen vorher registriert werden.
Vor der Abfahrt – was Sie sonst noch beachten sollten
Damit der Start in den Urlaub nicht mit einer Panne oder unnötigem Stress beginnt, lohnt sich ein letzter Technik- und Orga-Check:
- Reifendruck prüfen: Bei voller Beladung empfiehlt der TÜV, den Reifendruck um etwa 0,2 bar zu erhöhen. Angaben finden sich meist im Türrahmen oder Tankdeckel.
- Ölstand und Kühlflüssigkeit kontrollieren (bei Verbrennungsmotoren): Auch moderne Motoren verbrauchen Öl. Nehmen Sie Reserveöl mit und prüfen Sie auch die Wischblätter.
- Reifenprofil messen: Die gesetzliche Mindesttiefe beträgt 1,6 Millimeter – empfohlen sind mindestens drei. Abgefahrene Reifen verlieren bei Regen schnell die Haftung.
- Grüne Versicherungskarte: Sie bestätigt im Ausland Ihren Versicherungsschutz. Einige Länder verlangen sie noch, darunter Albanien, die Türkei oder die Ukraine. Ihre Kfz-Versicherung stellt sie kostenlos aus. Hier lesen Sie mehr darüber.
- Notrufnummern notieren: Halten Sie wichtige Rufnummern griffbereit: Pannenhilfe, Bank, Krankenversicherung. Informieren Sie auch jemanden daheim über Ihre Erreichbarkeit.
- Fahrzeug richtig beladen: Schwere Gegenstände nach unten, leichte nach oben. Warndreieck und Verbandkasten müssen zugänglich bleiben. Nehmen Sie einen Ersatzschlüssel mit.
- Unterhaltung für die Fahrt: Hörspiele, Filme oder Spiele helfen gegen Langeweile. Klassiker wie das Nummernschild-Spiel oder "Ich sehe was, was du nicht siehst" funktionieren auch ohne Technik.
Wichtig ist laut ADAC auch: Planen Sie genügend Pausen ein, idealerweise alle zwei Stunden – mit kleinen Kindern besser noch häufiger. Suchen Sie Rastplätze mit Spielgelegenheiten oder machen Sie ein Picknick abseits der Autobahn.
- adac.de: "Warnweste und Warntafel im Ausland: Was ist Pflicht?"
- oeamtc.at: "Mitführpflichten für Autofahrer in Europa"
- spiegel.de: "Mit dem Auto in den Urlaub fahren: Was muss ich dabei haben?"
- Archivmaterial