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Frankreich stoppt das Kükenschreddern


Das Beste des Tages
Frankreich stoppt das Kükenschreddern

Von dpa, afp, cck

08.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Hühnerküken auf einer Wiese (Symbolbild): Auch Frankreich verbietet Tötung männlicher Küken.Vergrößern des BildesEin Hühnerküken auf einer Wiese (Symbolbild): Auch Frankreich verbietet Tötung männlicher Küken. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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50 Millionen Küken im Jahr werden in Frankreich an ihrem ersten Lebenstag getötet. Damit aber ist bald Schluss: Die Regierung verbietet das Kükentöten bis Jahresende. Möglich wird das durch neue Technologien.

Frankreich will das massenhafte Töten männlicher Küken in Legehennenhaltung bis zum Jahresende unterbinden. Bereits zum Juni sollten Halter nachweisen, dass sie an der Umsetzung des neuen Verbots arbeiteten, hieß es am Montag aus dem Landwirtschaftsministerium in Paris. Bis zum Ende des Jahres haben die Unternehmen Zeit für die Umstellung.

Jedes Jahr werden in der EU schätzungsweise 300 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet, weil sie weder Eier legen noch gut Fleisch ansetzen – davon allein 50 Millionen in Frankreich. Dort soll das Vorhaben etwa durch den Einsatz von Technologie zur Geschlechtsfrüherkennung verwirklicht werden. Damit könnten Halter verhindern, dass männliche Küken überhaupt schlüpfen.

Deutschland plant für 2024 eine weitere Gesetzesverschärfung

Auch in Deutschland wurden bis vor kurzem routinemäßig mehr als 40 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet. Seit dem Jahresanfang ist das massenhafte Kükentöten aber verboten. Deutschland setzt ebenfalls auf Geschlechtserkennung im Ei. Daneben setzen Edeka, Rewe und Co. auch auf "Bruderhahn"-Projekte. Hier werden nicht nur die Legehennen, sondern auch ihre Brüder – als Masthähne – aufgezogen. Das ist eigentlich unüblich, weil unrentabel. Im Jahr 2024 sollen die Regeln nochmals verschärft werden.

Allerdings sind die bisherigen Technologien noch nicht gänzlich ausgereift, um die kommende Gesetzesverschärfung zu erfüllen. Ab 2024 soll das männliche Hühnerembryo nur noch bis zum sechsten Tag getötet werden können. Forscher gehen davon aus, dass die Embryonen ab diesem Zeitpunkt Schmerzen empfinden können.

Israelisches Unternehmen entwickelt neue Technologie

Im Januar hat allerdings ein israelisches Unternehmen eine neue Technologie vorgestellt: Durch einen genetischen Eingriff bei der Henne kann die Entwicklung männlicher Embryonen in einem früheren Stadium gestoppt werden. Die weiblichen Küken werden genetisch dadurch nicht verändert. Nach Angaben von NRS Poultry werden gegenwärtig weltweit jährlich sieben Milliarden männliche Eintagsküken getötet. Das neue Verfahren könne Grausamkeit gegen Tiere verhindern, teilte das Unternehmen mit.

Einige Ausnahmen von dem Tötungsverbot soll es in Frankreich aber weiterhin geben, hieß es am Montag aus dem Landwirtschaftsministerium. Etwa, wenn Küken zu Tiernahrung verarbeitet oder zu wissenschaftlichen Zwecken umgebracht werden. Das Ministerium rechnet durch das Verbot mit Mehrkosten von etwa 59 bis 69 Cent je 100 Eier für die Halter.

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