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Ukraine gibt EU Nachhilfe in Drohnen-Abwehr


Nach Zwischenfall in Polen
Ukraine erteilt EU Nachhilfe in Drohnen-Abwehr

Von t-online, pri

18.09.2025Lesedauer: 2 Min.
F-35 über der EifelVergrößern des Bildes
Ein F-35-Flieger (Archivbild): Mit diesen Kampfjets fing die niederländische Luftwaffe russische Drohnen über Polen ab. (Quelle: Harald Tittel/dpa/dpa-bilder)
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Die Nato überdenkt ihre Drohnen-Abwehr. Hilfe kommt aus der Ukraine. Der Sprit für die neue Flamingo-Rakete kommt bald aus einem EU-Land. Produziert von einer ukrainischen Firma.

Litauens Vize-Verteidigungsminister Karolis Aleksa räumte das Versäumnis offen ein. "Zu teuer", sagte Aleksa der "Financial Times". Es ging um Kosten und Nutzen der Nato-Reaktion auf das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum in der Vorwoche. Niederländische Kampfjets vom Typ F-35 stiegen auf, um die Drohnen abzufangen. Bilanz: Von 19 Drohnen wurden nur 4 abgeschossen. Eine magere Bilanz. Auch die finanziellen Aufwendungen standen in keinem Verhältnis: Während die russischen Drohnen ein paar zehntausend Dollar kosteten, kommt eine eingesetzte Amraam-Rakete der Nato auf einen Wert von 1,5 Millionen Dollar.

Nun denkt die Nato offenbar um. Die Luftraumüberwachung an der östlichen Flanke wurde gestärkt, auch acht Eurofighter der Bundeswehr wurden verlegt. Zudem kündigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der Vorwoche das Programm Qualitative Military Edge an. "Das Programm wird Investitionen in die Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte unterstützen", so von der Leyen. Zugleich will die EU vom ukrainischen Know-how profitieren. "Wir müssen den Appellen unserer baltischen Freunde nachkommen und den Drohnenwall errichten", so die Kommissionschefin.

Finnland und Litauen prüfen Kiews Strategie

Markku Viitasaari, finnischer Brigadegeneral und Direktor der Nationalen Verteidigungseinheit des Nato-Staats, beschrieb die Lage so: "Das gesamte Konzept des Drohnenkriegs hat die Natur moderner bewaffneter Konflikte verändert", sagte er der "Financial Times". Nun will die EU gegenhalten.

Vorbild ist ein neues ukrainisches System. Weil die russischen Drohnen vom Typ Shahed zu tief fliegen, um vom Radar ausreichend erfasst zu werden, hat die ukrainische Armee ein Ortungssystem entwickelt, das die gegnerischen Drohnen anhand ihres Fluglärms aufspürt. Mobile Einsatzteams, teils auf Motorrädern, machen sich dann auf den Weg, um die Fluggeräte teils mit Maschinengewehren abzuschießen.

Litauen folgte bereits ukrainischen Beispiel, mobile Kampfteams einzusetzen, um Drohnen abzuschießen, die vom akustischen Ortungssystem erkannt wurden, so Vize-Verteidigungsminister Aleksa.

Auch die Ukraine profitiert von der Kooperation. In Dänemark soll noch in diesem Jahr die erste ukrainische Rüstungsfabrik in der EU eröffnen. Das ukrainische Unternehmen Fire Point produziert in der Nähe eines Luftwaffenstützpunkts im Süden Dänemarks den Sprit für seine neue Langstreckenrakete "Flamingo". Der Standort Skydstrup ist nur knapp eine halbe Autostunde entfernt von der Grenze zu Schleswig-Holstein.

Eine entsprechende Übereinkunft wurde zuletzt vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Dänemark unterzeichnet. "Es ist eine Hilfe für den Kampf der Ukraine um Sicherheit, ihre eigene Unabhängigkeit und nicht zuletzt für ihre Chance, in Frieden zu leben", sagt der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Eine Sprecherin der russischen Regierung warnte: "Es birgt das Risiko einer weiteren Eskalation."

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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