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Proteste im Iran: Mindestens ein Deutscher festgenommen


Proteste nach Tod von Mahsa Amini
Deutscher im Iran festgenommen

Von afp
Aktualisiert am 30.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Iran and the VeilVergrößern des BildesProteste im Iran (Aufnahme vom 21. September): Die Aktivisten von Iran Human Rights (IHR) mit Sitz in Oslo zählten inzwischen 83 Todesopfer. (Quelle: Uncredited/AP/dpa/dpa-bilder)
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Das iranische Regime will die landesweiten Proteste mit Gewalt unterdrücken. Nun wurden mehrere ausländische Staatsbürger festgenommen.

Der Iran hat nach eigenen Angaben neun ausländische Staatsbürger im Zusammenhang mit den Protesten nach dem Tod der Kurdin Mahsa Amini festgenommen. Darunter ist den Angaben des iranischen Geheimdienstministeriums vom Freitag zufolge mindestens ein Deutscher. Die Staatsangehörigen aus Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und weiteren Ländern seien "vor Ort" festgenommen worden oder "in die Unruhen verwickelt".

Amini war in Teheran vor zweieinhalb Wochen von der Sittenpolizei festgenommen worden, offenbar weil sie das islamische Kopftuch nicht den Regeln entsprechend getragen hatte. Laut Aktivisten soll sie von der Polizei geschlagen und infolgedessen später im Krankenhaus gestorben sein. Mehr dazu lesen Sie hier. Seitdem kommt es im Iran immer wieder zu Protesten, gegen die die Sicherheitskräfte gewaltsam vorgehen.

Amnesty: Iran setzt absichtlich tödliche Gewalt ein

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International setzt der Iran mit Absicht tödliche Gewalt zur Unterdrückung der anhaltenden Proteste ein. Die iranischen Behörden hätten "ihre gut geschliffene Repressionsmaschinerie mobilisiert, um landesweite Proteste rücksichtslos zu unterdrücken im Versuch, jede Herausforderung ihrer Macht zu vereiteln", erklärte Amnesty am Freitag. Die Organisation warnte davor, dass ohne ein internationales Handeln noch mehr Menschen Haft oder Tod riskierten.

Amnesty zufolge zeigt die Durchsicht von Fotos und Videos, dass die meisten Opfer von Sicherheitskräften mit scharfer Munition getötet worden seien. Ohne ein abgestimmtes gemeinsames Handeln der internationalen Gemeinschaft, "das über Verurteilungen hinausgeht, laufen unzählige weitere Menschen Gefahr, getötet, verstümmelt, gefoltert, sexuell missbraucht und hinter Gitter gebracht zu werden", erklärten die Menschenrechtler.

Zwei Amnesty zugespielte offizielle Dokumente belegten demnach, dass die Sicherheitskräfte zu hartem Durchgreifen angewiesen worden seien. So habe der Befehlshaber der Streitkräfte in der Provinz Masandaran seine Untergebenen in einem der Papiere angewiesen, "gnadenlos, bis hin zur Verursachung von Todesfällen, gegen jede Art von Unruhen durch Randalierer und Anti-Revolutionäre vorzugehen".

52 Tote bestätigt

Amnesty erklärte, die Organisation habe den Tod von 52 Menschen bei den Protesten bestätigen können, aber die Gesamtzahl sei wahrscheinlich höher. Die Aktivisten von Iran Human Rights (IHR) mit Sitz in Oslo zählten inzwischen 83 Todesopfer.

Zuletzt hatte der Iran auch den Druck auf Prominente und Journalisten verstärkt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurde der iranische Ex-Fußballspieler Hossein Manahi am Freitag festgenommen, nachdem er die Proteste in den Online-Netzwerken unterstützt hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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