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Klimakonferenz: Abschlussentwurf sieht keinen Kohleausstieg vor


21-Seiten-Papier
Klimakonferenz: Neuer Entwurf vorgelegt

Von dpa, afp
Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 2 Min.
WeltklimakonferenzVergrößern des BildesDie Weltklimakonferenz ist nach einem Proteststurm gegen einen Entwurf für den Abschlusstext in die Verlängerung gegangen. (Quelle: Hannes P. Albert/dpa/dpa)
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Viele Staaten wollten auf der Weltklimakonferenz den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschließen. Nun liegt ein neuer Entwurf der Abschlusserklärung vor.

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai (OP28) liegt nun ein Kompromiss-Beschlussentwurf vor, der zu einem "Übergang" weg von fossilen Energien aufruft. Damit wurde der am Mittwochfrüh in Dubai vorgelegte Text in langwierigen Verhandlungen im Vergleich zum vorherigen Entwurf nachgeschärft. Länder wie Deutschland setzten sich aber nicht mit ihrer Forderung durch, einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu vereinbaren.

Der Text der emiratischen Konferenz-Präsidentschaft wurde am Mittwochmorgen veröffentlicht. In dem 21-Seiten-Papier werden die Staaten jetzt aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen abzuwenden. Mehr als hundert Staaten hatten zuvor ein Aus ("Phase out") gefordert.

Enthalten ist zudem das Ziel, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und das Tempo bei der Energieeffizienz in diesem Zeitraum zu verdoppeln. Die G20-Staaten haben sich dies bereits vorgenommen.

Proteststurm nach Textentwurf

Über einen am Montag veröffentlichten Textentwurf hatte es eine Welle der Empörung gegeben. Anders als in vorherigen Versionen war der fossile Ausstieg, für den sich bereits mehr als 100 Staaten ausgesprochen haben, überhaupt nicht mehr erwähnt. Deutschland, die EU, viele bedrohte Inselstaaten und weitere Länder wiesen den Text als unzureichend oder gar als "Todesurteil" zurück.

Die Präsidentschaft bemühte sich daraufhin um Schadensbegrenzung: Der Generaldirektor Madschid Al-Suwaidi sagte, die Kritik habe man erwartet. "Tatsächlich wollten wir, dass der Text Gespräche anregt - und genau das ist passiert." Doch liege die Verantwortung am Ende bei den Regierungsdelegationen, die Einstimmigkeit herstellen müssen.

Ringen mit Staaten aus aller Welt

Am späten Abend hieß es vom Gastgeber dann, Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber und sein Team hätten sich Tag und Nacht mit den Vertretern der Staaten und Ländergruppen getroffen. "Damit soll sichergestellt werden, dass alle gehört werden und alle Positionen berücksichtigt werden", sagte eine Sprecherin.

Der Präsident der Konferenz COP28 ist gleichzeitig Präsident des staatlichen Ölkonzerns. Trotzdem hatte er während der Konferenz mehrfach betont, einen ehrgeizigen Abschluss erreichen und das international vereinbarte Ziel in Reichweite halten zu wollen, das die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen soll.

Acht Jahre nach Abkommen von Paris

Die deutsche Gruppe von Fridays for Future wies auf X, vormals Twitter, darauf hin, dass die Staaten es zumindest am Jahrestag des Klimaschutzabkommens von Paris im Jahr 2015 verpasste, sich auf einen historischen Beschluss zu einigen.

"Heute wird das Pariser Klimaabkommen 8 Jahre alt", schrieb die Organisation am Abend. "Während sich das Fenster für dessen Erreichung schließt, schafft es die Weltgemeinschaft auf der COP28 nicht, aus fossilen Energien auszusteigen und Deutschland hängt der Erreichung seiner Klimaziele hinterher."

Die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate schrieb in einem Gastbeitrag im "Guardian": "Während die Zeit in Dubai abläuft, fühlt es sich an, als würde das geteilte Rettungsboot der Menschheit sinken." Progressive Staaten seien nun aufgerufen zu kämpfen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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