t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon


HomePolitikAusland

7. Oktober: Das sind die sieben deutschen Entführungsopfer der Hamas


Entführungsopfer aus Deutschland
Diese sieben deutschen Geiseln sind in der Gewalt der Hamas

Von t-online
Aktualisiert am 07.10.2025Lesedauer: 4 Min.
imago images 0801600535Vergrößern des Bildes
Demonstration zur Freilassung der Gekidknappten in Tel Aviv (Archivbild): In der Mitte ein Plakat mit dem Bild des Deutsch-Israelis Alon Ohel. (Quelle: IMAGO/Eyal warshavsky/imago)
News folgen

Sieben deutsche Geiseln befinden sich weiter in der Gewalt der Terrorgruppe Hamas. Die Angehörigen der Opfer haben eine wichtige Forderung an die Bundesregierung.

Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, fasste es am zweiten Jahrestag des Terrorüberfalls der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober so: Es bestehe eine "riesige Hoffnung", dass die deutschen Entführungsopfer nach dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump freikommen.

Die Terrorgruppe Hamas hatte vor zwei Jahren 251 Geiseln aus Israel verschleppt, 48 sind noch in der Gewalt der Islamisten – darunter sieben Entführungsopfer mit deutschem Pass.

Ein Überblick.

Alon Ohel, 24 Jahre alt

Alon Ohel wurde am 7. Oktober 2023 in der Nähe des Nova-Musikfestivals verschleppt. Der Pianist hatte die Veranstaltung gemeinsam mit Freunden besucht. Nach Angaben seiner Familie wird Ohel in Ketten gefangen gehalten. "Sein ganzes Leben macht er schon Musik", erzählte sein Onkel Shachar Ohel im Sommer bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.

Ohels Großmutter stammt aus Berlin, sie hatte den Holocaust überlebt. Ihr Enkel ist in Israel aufgewachsen und besitzt die deutsche und israelische Staatsbürgerschaft. Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Hamas ein Geisel-Video. Es zeigte Alon Ohel, in der Gefangenschaft auf einem Auge erblindet. Seine Eltern sagten der Zeitung "Jerusalem Post": "Wir sind in großer Sorge um Alons anderes Auge. Soweit wir wissen, hat sich Alons Verletzung erheblich verschlechtert, und zwar infolge der grausamen Gefangenschaft und der nachlässigen Behandlung."

Rom Braslavski, 21 Jahre alt

Rom Braslavski arbeitete auf dem Nova-Musikfestival als Sicherheitsmitarbeiter. Laut Augenzeugenberichten war es ihm gelungen, noch mehrere Menschen in Sicherheit zu bringen, ehe er selbst verletzt und überwältigt wurde.

Ein Video der Entführer zeigt den Deutsch-Israeli vor wenigen Wochen stark unterernährt. In einem Aufruf im israelischen Parlament sagte sein Vater Ofir Braslavski zuletzt: "Schauen Sie sich meinen Sohn an, wie er damals aussah und wie er jetzt aussieht. Wir haben genug davon, still zu sein." Ofir Braslavski besitzt wie sein Sohn die deutsche und die israelische Staatsbürgerschaft.

Itay Chen, 21 Jahre alt

Itay Chen leistete seinen Wehrdienst in der israelischen Armee, als seine Panzereinheit beim Terrorüberfall von der Hamas angegriffen wurde. Chen wurde verschleppt. Seither gibt es von ihm kein Lebenszeichen. Sein Vater Ruby Chen sagte vor wenigen Tagen im ZDF-Interview: "Vor etwa einem Jahr wurden wir von der israelischen Armee auf Grundlage von Geheimdienstinformationen darüber informiert, dass Itay höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben ist. Es gibt aber keine physischen Beweise dafür." Zugleich forderte er die Staaten auf, mehr für die Rückkehr seines Sohnes zu tun. "Ich bin der Meinung, die internationale Gemeinschaft muss nach fast zwei Jahren eingreifen, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen."

Itay Chen liebt Basketball, Judo und das Reisen. Sein Wehrdienst wäre jetzt längst vorbei, ließ der Vater unlängst wissen. Sein Sohn wäre ohne den Terror der Hamas jetzt wohl an der Universität. Ruby Chen verspürt nach zwei Jahren der Unsicherheit vor allem einen Wunsch: "Wir wollen zumindest erfahren, was mit Itay geschehen ist."

Tamir Nimrodi, 20 Jahre alt

Tamir Nimrodi diente als Bildungsoffizier an der Grenze zum Gazastreifen in der israelischen Armee. Er leidet unter ADHS. "Sein Leben hätte im Chaos enden können", sagte seine Mutter Herut Nimrodi zuletzt der Zeitung "The Times of Jerusalem".

Nach Erkenntnissen der israelischen Armee wurde Nimrodi nach Gaza veschleppt – im Schlafanzug.

Sein Vater Alon Nimrodi fand in den Armeesachen seines Sohnes einen Zettel mit der Notiz: "Hilf so vielen Menschen wie möglich – Schade niemandem – Finde gute Freunde". "Das ist mein Sohn", sagte Alon Nimrodi der Zeitung "Jüdische Allgemeine".

Tamir Adar, gestorben im Alter von 38 Jahren

Loading...
Loading...

Tamir Adar war am Tag des Überfalls 38 Jahre alt. Er verteidigte seinen Kibbuz Nir Oz gegen die Terroristen. Seine Frau und ihre beiden kleinen Kinder überlebten in einem Rückzugsraum. Adar starb bei den Kämpfen, sein Leichnam wurde verschleppt. Bis heute bemüht sich die Familie um die Rückkehr des toten Körpers. Einziger Lichtblick: Adars ebenfalls entführte Großmutter Yafa Adar kehrte im Zuge eines Gefangenenaustauschs in die Freiheit zurück.

Gali und Ziv Berman, 28 Jahre alt

Die Zwillinge Gali und Ziv Berman wurden aus dem Kibbuz Kfar Azza entführt. Von ihnen fehlte zunächst jede Spur. "Anfangs hatten wir noch gehofft, ihre Handys seien leer", erzählte ihr älterer Bruder Liran Berman später der Illustrierten "Bunte". Dann kam die bittere Erkenntnis: Entführung.

Die Familien der Zwillinge hatten 1932 Deutschland verlassen. Die beiden Unzertrennlichen arbeiteten gemeinsam als Lichttechniker bei Bühnenshows, träumten von einer eigenen Karriere. Die Zwillinge verbrachten bis zur Entführung fast jede Sekunde zusammen.

Erst in der Geiselhaft wurden sie an unterschiedliche Orte gebracht. "Dass sie sofort voneinander getrennt wurden, ist sehr schmerzhaft für die ganze Familie", so Liran Berman.

Bruder Liran Berman bilanzierte zuletzt in der "Jüdischen Allgemeinen": "Die deutsche Regierung unterstützt uns sehr." Der Bruder der Entführten mahnte: "Deutschland ist eine der wichtigsten Stimmen in Europa. Wir fordern, dass die Unterstützer der Hamas stärker unter Druck gesetzt werden."

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom