Foto-Serie: Russland hat gewählt
Fans feiern in Moskau Putins mutmaßlichen Wahlsieg mit 63,78 Prozent der Stimmen - ein Triumph mit Schönheitsfehlern: 2004 hatte der kommende Präsident vermutlich rund zehn Prozentpunkte mehr ergattert.
Der Wind oder die großen Gefühle? Putin wischt sich bei der Siegesfeier eine Träne aus dem Auge.
110 Millionen Menschen waren aufgerufen, in einem der 96.000 Wahllokale ihre Stimmen abzugeben - hier ein Wahlbüro in St. Petersburg.
Stimmabgabe im Dorf Lomakino bei Smolensk in West-Russland.
In den meisten Wahllokalen waren Internet-Kameras aufgehängt, um Fälschungen wie in der Vergangenheit zu verhindern. Dennoch wird von massiven Manipulationen berichtet.
Putins Gegner haben Massenproteste angekündigt. Mitglieder der ukrainischen Aktivistengruppe "Femen" machten am Wahltag in Moskau bereits den Anfang.
Demonstranten dürften es jedoch schwer haben: Allein am Wahltag ließ die Staatsmacht 450.000 Sicherheitskräfte aufmarschieren - hier eine Einheit der Sonderpolizei Omon in Moskau.
Sieg hin oder her - noch nie waren die Proteste gegen den "Zaren" auch nur annähernd so massiv wie in diesem Jahr: Eine Woche vor der Wahl bilden zehntausende Demonstranten eine 16 Kilometer lange Menschenkette rund um die Moskauer Innenstadt.
Die meisten tragen weiße Schleifen - das Symbol der Protestbewegung.
Putins Gegner sind wie immer chancenlos: Kommunistenchef Gennadi Sjuganow trat bereits in den Jahren 1996, 2000 und 2008 an. Der 67-Jährige gehörte schon dem Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion an und führt seit Mitte der 1990er Jahre die Nachfolgepartei in Russland. Er verehrt Joseph Stalin und stößt mit seinen Versprechen auf Anklang, die Energieressourcen des Landes zu verstaatlichen.
Der Ultranationalist der Liberaldemokratischen Partei Wladimir Schirinowski gilt als Provokateur und Populist auf der politischen Bühne Russlands. Der 65-Jährige tritt für einen starken Staat ein, in dem Recht und Ordnung herrschen, und war bereits mehrfach Präsidentschaftskandidat. Seine schrillen Äußerungen brachten Schirinowski in der Vergangenheit jede Menge Ärger ein.
Sergej Mironow geht für die kremlnahe Partei Gerechtes Russland in das Rennen. Die Partei beschreibt sich als sozialdemokratisch und wurde vor rund sechs Jahren aus drei Putin-freundlichen Parteien gegründet. Der 59-Jährige verspricht seinen Wählern, als "Übergangspräsident" Parlamentsneuwahlen anzusetzen und nach zwei Jahren wieder abzutreten.
Der schwerreiche Unternehmer Michail Prochorow ist ein Neuling in der Politik. Im Sommer ließ sich der 46-Jährige an die Spitze der kleinen Rechtspartei Gerechte Sache wählen, bevor er kurz darauf wieder aus dem Amt gedrängt wurde. Viele Russen sehen in ihm eine Marionette des Kreml.