Dmitri Sachartschenko ist der Chef der Abteilung zum Kampf gegen Wirtschaftskriminalität im russischen Innenministerium. Nun wurden bei ihm 120 Millionen Euro in bar gefunden. Fahnder entdeckten Hunderte Geldbündel in Kartons und Säcken.
Der hochrangigen Anti-Korruptionsbeauftragte sei unter dem Vorwurf der schweren Korruption und des Amtsmissbrauchs in Untersuchungshaft genommen worden, teilte der Kreml mit.
Nun lässt das Innenministerium das Amt für Wirtschaftskriminalität durchleuchten. Es gehe darum, weitere schwere Verstöße auszuschließen, sagte Sprecherin Irina Wolk der Agentur Interfax in Moskau.
Sachartschenko beteuert Unschuld
Sachartschenko beteuerte erneut seine Unschuld. "Das Geld wurde in der Wohnung meiner Schwester gefunden. Ich habe nichts damit zu tun", sagte der bisherige Leiter der Abteilung zum Kampf gegen Wirtschaftskriminalität.
Ermittler hatten das Geld den Angaben zufolge am Freitag in Sachartschenkos Wagen und in der Wohnung von Bekannten sichergestellt. Es handelte sich um Geld verschiedener Währungen in einem Gesamtwert von mehr als 120 Millionen Euro.
In den Medien waren Fotos mit Hunderten Geldbündeln in Kartons und Plastiksäcken zu sehen.
Putin will Korruption stärker ahnden
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Präsident Wladimir Putin sei über den Fall informiert. Russland kämpft seit geraumer Zeit mit einer grassierenden Korruption.
Putin hatte wiederholt angekündigt, schärfer dagegen vorzugehen. In Russland wird an diesem Sonntag ein neues Parlament gewählt. Als Favorit gilt die Putin nahestehende Partei Geeintes Russland, die in Umfragen aber zuletzt Stimmen verloren hatte.