Korruptionsskandal Südkoreas Ex-Präsidentin zu 24 Jahren Haft verurteilt
Sie soll Unternehmen gezwungen haben, an ihre Stiftungen zu spenden. Vor einem Jahr wurde Park Geun Hye aus dem Amt enthoben und nun zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun Hye ist wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter, Kim Se Yoon, sagte, Park habe Unternehmen dazu gezwungen, Bestechungsgelder in Höhe von 77,4 Milliarden Won zu spenden, das entspricht 59 Millionen Euro.
Die Urteilsverkündung wurde live im südkoreanischen Fernsehen übertragen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Park eine Haftstrafe von 30 Jahren gefordert. Einer der Staatsanwälte sagte damals: "Park hat eine nationale Krise heraufbeschworen, indem sie zugelassen hat, dass eine Person, die sich nie mit Staatsdingen befasst hat, das Land regiert."
Das südkoreanische Verfassungsgericht hatte Park im März vergangenen Jahres nach Massenprotesten ihres Amtes enthoben. Seitdem sitzt Park in Untersuchungshaft. Die war im Oktober um weitere sechs Monate verlängert worden. Die Richter begründeten dies damals damit, dass die Anschuldigungen zu schwer sein, um Park freizulassen. Zudem bestehe die Gefahr, dass Park Beweise vernichten werde.
Die Taten soll Park mit ihrer Vertrauten Choi Soon Sil begangen haben. Die war bereits im Februar wegen Korruption zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Mit Park soll sie mehrere Unternehmen – darunter auch Samsung – gezwungen haben, Millionen an ihre Stiftungen und Organisationen zu überweisen.
- AP, dpa