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Erdogan wirbt bei Auslandstürken in Bosnien-Herzegowina um Stimmen


Erdoğan vor Auslandstürken
"Seid Ihr bereit, eine osmanische Ohrfeige zu geben?"

Von dpa, nsc

Aktualisiert am 21.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Sarajevo, Bosnien-HerzegowinaVergrößern des BildesTürkeis Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Sarajevo, Bosnien-Herzegowina (Quelle: Dado Ruvic/Reuters-bilder)
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In Bosnien-Herzegowina hat der türkische Präsident tausende Auslandstürken um ihre Unterstützung gebeten. Die anstehende Präsidentenwahl sei eine Entscheidung für "das nächste Jahrhundert unseres Landes".

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Türken, die im Ausland leben, aufgefordert, ihn zu unterstützen. "Seid Ihr bereit, den Terrorganisationen und ihren lokalen und ausländischen Handlangern eine osmanische Ohrfeige zu verpassen?", rief er Tausenden Anhängern in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo entgegen. "Seid Ihr bereit, mich mit einer Rekordzahl an Stimmen in der Präsidentenwahl zu unterstützen?" Die Wahl würde, so Erdoğan, über "das nächste Jahrhundert unseres Landes" entscheiden.

Um die Rede in Sarajevo hören zu können, waren mehr als 10.000 Auslandstürken in die bosnische Hauptstadt gereist. Das teilte die Union Türkisch-Europäischer Demokraten (UETD) mit, die den Auftritt organisiert hatte.

Der Auftritt war Erdoğans erste Wahlkampfrede außerhalb der Türkei. Dabei appellierte der Präsident wieder und wieder an seine Anhänger: "Seid ihr bereit, der ganzen Welt die Stärke der europäischen Türken zu demonstrieren?"

Er forderte die Auslandstürken auf: "Gebt von Deutschland, Belgien, Österreich, den Niederlanden aus eine Antwort, die überall in Europa gehört werden kann."

Allein in Deutschland leben 1,4 Millionen Auslandstürken

Erdoğan forderte die Auslandstürken auch auf, die Interessen der Türkei in den Ländern durchzusetzen, in denen sie leben. "Nehmt unbedingt die Staatsangehörigkeit der Länder an, in denen ihr lebt", sagte er. "Ich bitte Euch, dass ihr eine aktive Rolle in den politischen Parteien in den Ländern übernehmt, in denen ihr lebt. Ihr solltet ein Teil dieser Parlamente sein, nicht diejenigen, die ihr Land verraten."

Dazu zählt Erdoğan vermutlich auch den Grünen-Politiker Cem Özdemir, den er in den vergangenen Jahren wiederholt attackiert hatte, weil dieser Erdoğans Politik kritisierte.

Grund dafür, dass Erdoğan um die Stimmen der Auslandstürken wirbt, dürfte auch sein, dass diese den Wahlausgang stark beeinflussen können. Während des Verfassungsreferendums im vergangenen Jahr waren etwa drei Millionen Auslandstürken stimmberechtigt. Das entspricht etwa fünf Prozent der Wahlberechtigten. Die meisten Auslandstürken, 1,4 Millionen, leben in Deutschland.

Streit in Bosnien um Erdoğan-Auftritt

In Bosnien-Herzegowina war heftig über den Auftritt Erdoğans gestritten worden. Das kroatische Mitglied des dreiköpfigen Staatspräsidiums, Dragan Covic, sagte, er habe von Erdoğans Auftritt aus den Medien erfahren. Der Besuch füge seinem Land erheblichen Schaden zu.

Länder wie Deutschland und die Niederlande hatten Wahlkampfauftritte Erdoğans verboten. Organisiert worden war der Auftritt von dem muslimischen Mitglied des Gremiums, Bakir Izetbegovic. Der bezeichnet sich als enger Freund Erdoğans.

Im vergangenen Frühjahr hatten geplante Wahlkampfauftritte von türkischen Regierungsvertretern in Deutschland zu einem heftigen Streit zwischen der deutschen und der türkischen Regierung geführt.

Erdoğan hatte Kanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, sie nutze "Nazi-Methoden", nachdem diese entschieden hatte, dass Erdoğan nicht in Deutschland auftreten dürfe. Im vergangenen Juli erließ die Bundesregierung daraufhin ein generelles Verbot für ausländische Amtsträger, drei Wochen vor einer Wahl in Deutschland aufzutreten.

Verwendete Quellen
  • dpa
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