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Internet: Facebook und Twitter löschen hunderte Propaganda-Accounts


Internet
Facebook und Twitter löschen hunderte Propaganda-Accounts

Von dpa
Aktualisiert am 22.08.2018Lesedauer: 3 Min.
Es soll sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt haben, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg.Vergrößern des BildesEs soll sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt haben, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. (Quelle: Marcio Jose Sanchez/AP./dpa)
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Menlo Park/Redmond (dpa) - Wenige Monate vor den wichtigen US-Kongresswahlen verschärfen die großen Online-Netzwerke die Gangart gegen Propaganda-Versuche mit Hilfe gefälschter Profile.

Facebook und Twitter löschten erneute hunderte Accounts, die für koordinierte Manipulationen der öffentlichen Meinung gedacht gewesen seien. Sie wollen mit aller Macht eine Wiederholung der "Fake-News"-Welle aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 verhindern.

Facebook löschte 652 Accounts, Seiten und Gruppen, die aus dem Iran betrieben worden seien, sowie mutmaßlich vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts. Es habe sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt, sagte Firmenchef Mark Zuckerberg in der Nacht zum Mittwoch. Twitter sperrte 284 Konten, die für eine "koordinierte Manipulation" eingesetzt worden seien.

Während Russland schon seit Jahren vorgeworfen wird, über Facebook und Co. die öffentliche Meinung in den USA manipulieren zu wollen, gerät der Iran zum ersten Mal in den Mittelpunkt. Die von dort aus betriebenen Accounts hätten Nutzer in den USA, Großbritannien, dem Nahen Osten sowie Lateinamerika im Visier gehabt, hieß es.

Hunderttausende Nutzer hätten mindestens einen dieser gefälschten Accounts abonniert. Die Verbindungen der iranischen Profile zu staatlichen Medien des Landes hätten zum Teil über öffentlich zugängliche Registrierungsinformationen nachgewiesen werden können.

Auch Twitter erhob Vorwürfe gegen Iran: 284 Accounts in dem Kurznachrichtendienst seien gesperrt worden, hieß es. Über diese sollten offenbar Manipulationen koordiniert werden.

Die Zuordnung von Aktivitäten zu russischen Geheimdienstkreisen beruhe hingegen auf Erkenntnissen amerikanischer Sicherheitsbehörden, erklärte Facebook. Diese Accounts hätten sich vor allem auf Syrien und die Ukraine fokussiert und diesmal die USA nicht im Visier gehabt. "Wir ermitteln immer noch und es gibt eine Menge, was wir noch nicht wissen", sagte Zuckerberg.

Facebook hatte zuletzt Ende Juli einen Versuch gemeldet, mit einem Netzwerk gefälschter Profile die öffentliche Meinung in den USA zu manipulieren. Facebook war hart dafür kritisiert worden, dass auf der Plattform vor allem im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gefälschte Accounts in großem Stil Falschinformationen verbreiten konnten.

Deswegen verschärfte das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr massiv die Sicherheitsvorkehrungen und sucht jetzt auch verstärkt selbst nach gefälschten Accounts, statt sich auf Nutzerhinweise zu verlassen. Das werde das Online-Netzwerk "mit der Zeit sicherer für alle machen", sagte Zuckerberg.

Derzeit liefen noch mehrere weitere ähnliche Ermittlungen. Das aktuelle Vorgehen sei das Ergebnis von vier getrennten Untersuchungen gewesen. Facebook habe die Aktivitäten zum Teil monatelang beobachtet, um das Ausmaß der Strukturen aus verknüpften falschen Accounts zu erkennen. "Denn wenn wir sie zu früh entfernen, ist es schwieriger, ihre Vorgehensweise und die Größe der Netzwerke zu begreifen."

Die Aktivität russischer Hacker ist in den USA ein brisantes Thema. Größte Aufmerksamkeit haben die Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zur Einmischung Russlands in die Präsidentenwahl 2016, die von Trump als "Hexenjagd" abgetan werden. Die russische Regierung weist die Vorwürfe stets von sich.

Bereits am Dienstag hatte Microsoft die Kontrolle über sechs täuschend echt aussehende Websites übernommen, auf die Computernutzer gelockt werden könnten, um ihre Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Auf ähnliche Weise war vermutlich dieselbe Hackergruppe im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2016 in Computersysteme der demokratischen Partei eingebrochen und hatte in großem Stil Daten entwendet. Nach Einschätzung von Microsoft wurden Cyberattacken auf den US-Senat und konservative Denkfabriken, die aber kritisch zu US-Präsident Donald Trump stehen, mit Blick auf die nächste große Wahlrunde in den USA im November vorbereitet.

Die Domains erweckten zum Teil den Eindruck, mit Microsoft-Diensten verbunden zu sein. Sie seien von einer Hacker-Gruppe registriert worden, die im Westen unter den Namen APT28, "Fancy Bear", "Strontium" oder "Sofacy" bekannt ist, erklärte Microsoft. Sie wird unter anderem auch hinter dem Hackerangriff auf den Bundestag 2015 vermutet. Nach Erkenntnissen westlicher Experten stehen hinter der Gruppe russische Geheimdienste.

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