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Strache-Skandal: Münchner Sicherheitsberater soll Ibiza-Video gedreht haben


Ibiza-Affäre
Bericht: Münchner Sicherheitsberater soll Strache-Video gedreht haben


Aktualisiert am 22.05.2019Lesedauer: 3 Min.
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Videofalle auf Ibiza: FPÖ-Chef Strache (r.) und Wiens Vizebürgermeister Gudenus sprechen mit einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen (nicht im Bild).Vergrößern des Bildes
Videofalle auf Ibiza: FPÖ-Chef Strache (r.) und Wiens Vizebürgermeister Gudenus sprechen mit einer vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen (nicht im Bild). (Quelle: Spiegel/Süddeutsche Zeitung/dpa)

Wer steckt hinter dem Video, das Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache zum Rücktritt zwang? Seit vergangenen Freitag schießen die Spekulationen ins Kraut. Nun soll es einen konkreten Verdacht geben.

Seit vergangenen Freitag beschäftigt eine Frage die Öffentlichkeit in Österreich und weit darüber hinaus: Wer hat Vizekanzler Heinz-Christian Strache in die Videofalle gelockt? Ein Medienbericht rückt nun einen 38-jährigen Sicherheitsberater aus München in den Fokus. Sein Ausbilder und früherer Chef bestätigt gegenüber dem Politikmagazin "Profil" den Verdacht: Die ganze Ibiza-Geschichte trage seine Handschrift.

Nach Angaben von "Profil" war der Sicherheitsberater einer der beiden Lockvögel, die Strache und dessen Vertrauensmann Johann Gudenus mit der vermeintlichen Oligarchen-Nichte – dem zweiten Lockvogel – in der Luxusvilla auf der Ferieninsel Ibiza zusammenbrachten. Der Mann soll demnach auch in der rund siebenstündigen Aufzeichnung von dem Treffen zu sehen sein, in den bislang veröffentlichten Videoausschnitten allerdings nicht.

Der Sicherheitsberater "soll die Operation federführend geplant und durchgeführt haben", schreibt "Profil", ohne eine Quelle für die Angaben zu nennen. Der Mann habe demnach wohl auch die Verhandlungen mit "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung" geführt, die vergangenen Freitag als erste über die Ibiza-Affäre berichtet hatten.

Ein Anwalt soll den "Kontakt gelegt" haben

Der Sicherheitsberater wäre die zweite konkrete Spur zu den möglichen Urhebern des Skandal-Videos. Zuvor war bereits ein Anwalt aus Wien in Verdacht geraten, in die Angelegenheit verstrickt zu sein. Der inzwischen zurückgetretene Johann Gudenus hatte den Zeitungen "Kurier" und "Presse" aus Wien gesagt, jener Anwalt habe die Treffen mit der vermeintlichen Oligarchen-Nichte vermittelt.

"Eine Immobilienmaklerin, die mit uns seit langem befreundet ist, hat angerufen und gesagt, da interessiert sich jemand für euer Jagdgrundstück", behauptete Gudenus im "Kurier". Das Grundstück soll Gudenus nach dem Tod seines Vaters, des früheren Abgeordneten und Holocaust-Leugners John Gudenus, 2016 geerbt haben. "Der Anwalt hat dann den weiteren Kontakt gelegt, hat mir bestätigt, dass die Identitäten der Herrschaften echt sind."

So kam es den Schilderungen des Ex-FPÖ-Mannes zufolge im März 2017 in einem Restaurant in der Wiener Innenstadt zu einer ersten Begegnung. Dabei anwesend waren neben dem Anwalt und der vermeintlich solventen Investorin auch ein Mann aus München. Jener soll über die kommenden Monate den Kontakt gehalten haben – bis es schließlich zu dem Treffen auf Ibiza kam.

Spezialausbildung in Israel?

Über den Sicherheitsberater aus München schreibt "Profil", dass er seit Jahren in der Sicherheitsbranche tätig ist. Er soll IT-Fachmann sein und eine Spezialausbildung an einer israelischen Sicherheitsakademie absolviert haben. Er betreibt den Angaben zufolge eine Detektei in München, hat Wohnadressen in der bayerischen Landeshauptstadt sowie in Wien und in Luxemburg.


Der frühere Chef der Münchner Detektei, Sascha Wandl, sagte "Profil" über den Sicherheitsberater: "Ich habe ihn ausgebildet. Die ganze Ibiza-Geschichte trägt meine Handschrift. Ich war in diese Sache allerdings nicht involviert. Ich habe seit 2016 keinen Kontakt mehr zu ihm." Weiterhin unklar bleibt, ob der Sicherheitsberater in eigener Mission oder im Auftrag anderer handelte. Der "Kurier" berichtete unter Berufung auf mehrere Insider, dass es eine Spur in die FPÖ geben soll.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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