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Flammen-Inferno im Amazonas-Gebiet: Über 1.500 neue Brände


Flammeninferno im Amazonasgebiet
Über 1.500 neue Brände – Soldaten bekämpfen Flammen

Von dpa, rok

Aktualisiert am 25.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Aufnahmen aus dem All: Auswertungen der NASA zeigen das Ausmaß der Brände im Amazonasgebiet.Vergrößern des BildesAufnahmen aus dem All: Auswertungen der NASA zeigen das Ausmaß der Brände im Amazonasgebiet. (Quelle: NASA Earth Observatory)
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Lange hat er gezaudert, jetzt wirft Präsident Bolsonaro das Militär in die Schlacht gegen die Feuersbrunst. Die Brände breiten sich jedoch weiter aus – auch in die Nachbarländer Brasiliens.

Nach der internationalen Kritik am Zögern der brasilianischen Regierung im Kampf gegen die verheerenden Feuer im Amazonasgebiet greift nun das Militär ein. Unterdessen breiten sie die Flammen weiter aus. Das staatliche brasilianische Weltraumforschungsinstitut INPE hat zwischen Donnerstag und Freitag 1.663 neue Brände im Amazonas-Regenwald gezählt.

Seit Jahresbeginn gab es demnach über 76.000 Waldbrände – 84 Prozent mehr als im selben Zeitraum des letzten Jahres. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus.

Um die Flammen zu bekämpfen starteten am Samstag zwei Löschflugzeuge vom Typ Hercules von Porto Velho im Bundesstaat Rondônia aus ihre Einsätze, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Auf Videos war zu sehen, wie die Piloten über den Waldbrandgebieten Tausende Liter Wasser abwarfen. Darüber hinaus stehen Zehntausende Soldaten zur Unterstützung bereit.

Über 43.000 Soldaten im Einsatz

Sechs von den Bränden betroffene Bundesstaaten haben bereits um Unterstützung der Streitkräfte gebeten, wie die brasilianische Regierung bekanntgab. Die Soldaten können ab sofort in Rondônia, Roraima, Pará, Tocantins, Acre und Mato Grosso bei den Löscharbeiten und der Verfolgung von Brandstiftern helfen. Insgesamt stünden in der Region über 43.000 Soldaten zur Verfügung, sagte Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva. Präsident Jair Bolsonaro hatte den Einsatz des Militärs zuvor per Dekret erlaubt.

"Der Einsatz wird vor allem in der Verhütung und Verfolgung von Umweltverbrechen sowie der Unterstützung bei den Löscharbeiten bestehen", sagte Azevedo. Umweltminister Ricardo Salles bat die Bundesstaaten um Hilfe: "Wir wissen, dass viele nur begrenzte Kapazitäten haben, aber wir können diese Aktion ohne die örtliche Unterstützung nicht durchführen."

Umweltschützer werfen dem rechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, ein politisches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen. Der Staatschef hat immer wieder klar gemacht, dass er die Amazonasregion vor allem mit ungenutztem wirtschaftlichen Potenzial verbindet.

Wegen seiner umstrittenen Umweltpolitik geriet Bolsonaro zuletzt international in die Kritik. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzte das Thema wegen der globalen Bedeutung des Regenwaldes für den Klimaschutz auf die Tagesordnung beim G7-Gipfel in Biarritz und nahm die ganze Welt in die Pflicht. "Das Amazonasgebiet ist unser Gemeingut", sagte er.

Brände auch in Bolivien, Peru und Paraguay

Einige europäische Länder stellten die Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur und der EU infrage. Erst Ende Juni war nach jahrelangen Verhandlungen eine politische Einigung über den Aufbau der größten Freihandelszone der Welt erzielt worden.

Auch in den Nachbarländern Bolivien, Peru und Paraguay wüten zahlreiche Brände, wie auf Satellitenbildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. Die bolivianische Regierung setzte am Wochenende einen sogenannten Supertanker im Kampf gegen die Flammen ein. Die umgebaute Boeing 747 eines US-Unternehmens unterstütze die Löscharbeiten in der Region Chiquitanía im Osten des Landes, teilte Präsident Evo Morales mit. Das Flugzeug kann rund 75.000 Liter Wasser abwerfen.


"Wir planen vier Löscheinsätze pro Tag", sagte Boliviens Verteidigungsminister Javier Zavaleta der Zeitung "La Razón". "Wir werden den Kampf gegen das Feuer gewinnen." In Bolivien sollen über 700.000 Hektar Land betroffen sein. "So etwas gab es hier noch nie", sagte Martín Carrillo vom Bürgerkomitee der Ortschaft Roboré. "Seit 40 Tagen kämpfen wir schon gegen die Brände."

Verwendete Quellen
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