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Proteste in Belarus: 100.000 Menschen trotzen Panzern und Wasserwerfern


Proteste in Belarus
100.000 Menschen trotzen Panzern und Wasserwerfern

Von dpa
Aktualisiert am 04.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei setzt in Minsk einen Wasserwerfer gegen Demonstranten ein.Vergrößern des BildesDie Polizei setzt in Minsk einen Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. (Quelle: Uncredited/AP/dpa./dpa)
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Die Demonstranten in Belarus lassen nicht nach. Erneut haben sie sich zu Zehntausenden auf den Straßen versammelt, um den Rücktritt von Machthaber Lukaschenko zu erzwingen. In Minsk setzt die Staatsmacht Wasserwerfer ein.

Mehr als 100.000 Menschen haben bei der achten großen Sonntagsdemonstration in Folge in Belarus gegen Machthaber Alexander Lukaschenko protestiert.

Der Zustrom unerschrockener Menschen bei den größten und längsten Protesten in der Geschichte des Landes sei ungebrochen, hieß es am Sonntag in der Hauptstadt Minsk. Lukaschenkos Machtapparat setzte einmal mehr auch die Armee sowie mehrere Panzerfahrzeuge ein, um die Menschen abzuschrecken. In Minsk kamen auch Wasserwerfer zum Einsatz, wie die Behörden bestätigten.

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Uniformierte in Sturmhauben und ohne Erkennungszeichen gingen erneut brutal gegen die friedlichen Demonstranten bei der nicht genehmigten Kundgebung vor. Schon zu Beginn der traditionellen Nachmittagsdemonstration gab es zahlreiche Festnahmen, darunter waren auch Journalisten. Der Protest war diesmal den politischen Gefangenen im Land gewidmet. Die Menschen forderten die Freilassung der Inhaftierten. Auch in anderen Städten des Landes gab es Aktionen.

Die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja, die aus Sicht der Demokratiebewegung die wahre Siegerin der Präsidentenwahl vom 9. August ist, ruft aus ihrem Exil heraus zu den Massenprotesten auf. Trotz des beispiellosen Drucks mit Festnahmen und starkem Aufgebot an Einsatzkräften gelinge es dem Machtapparat nicht, den Freiheitsdrang der Menschen zu brechen. Zugleich beklagte sie, dass es ein weiteres "Opfer des Regimes" Lukaschenko gebe.

Demonstrant im Gefängnis "aus dem Bett gefallen" – tot

Im Gefängnis starb, wie die Behörden bestätigten, ein 41-jähriger Mann. Nach offiziellen Angaben war er aus einem Doppelstockbett gefallen und hatte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen. Dagegen warf Tichanowskaja den Behörden "Lügen" vor. Ärzte hätten eine eingeschlagene Schädeldecke mit offenem Schädelbruch, gebrochene Rippen und Blutergüsse sowie andere Verletzungen am Körper des Mannes festgestellt, sagte sie.

Seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August gehen die Menschen regelmäßig gegen Lukaschenko auf die Straße. Der 66-Jährige hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an. Menschenrechtler werfen dem Machtapparat Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Es gab bereits mehrere Tote, Hunderte Verletzte und mehr als 10.000 Festnahmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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