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Kremlkritiker Alexej Nawalny nennt Altkanzler Schröder "Laufbursche Putins"


Vergifteter Kremlkritiker
Nawalny nennt Altkanzler Schröder "Laufbursche Putins"

Aktualisiert am 07.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Alexej Nawalny: Der Oppositionsführer aus Russland stellt nach seiner Vergiftung eine klare Forderung an Europa..Vergrößern des BildesAlexej Nawalny: Der Oppositionsführer aus Russland stellt nach seiner Vergiftung eine klare Forderung an Europa. (Quelle: Pavel Golovkin/AP/dpa/Archivbild)
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Nach seiner Vergiftung hat Alexej Nawalny die Bundesregierung dazu aufgefordert, den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 zu stoppen. Scharfe Kritik übte er zudem an Altbundeskanzler Gerhard Schröder.

Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) heftig kritisiert. "Wenn er jetzt versucht, diesen Giftanschlag zu leugnen, ist das wirklich sehr enttäuschend", sagte Nawalny der "Bild". Der heutige Gas-Lobbyist Schröder hatte zuletzt gesagt, dass es noch keine "gesicherten Fakten" zur Verantwortung für den Giftanschlag auf Nawalny gebe. Russland und Präsident Wladimir Putin persönlich stehen international in der Kritik.

Am Dienstag hatte auch die Chemiewaffen-Kontrollbehörde OPCW bestätigt, dass der Kremlgegner mit einem chemischen Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Russische Geheimdienstler und Regierungsmitglieder hatten mehrfach betont, dass alle Vorräte des zu Sowjetzeiten entwickelten Gifts vernichtet worden seien. Über Schröder sagte Nawalny weiter: "Er ist immerhin der ehemalige Kanzler des mächtigsten Landes in Europa. Jetzt ist Schröder ein Laufbursche Putins, der Mörder beschützt."

Schröder hatte mit dem russischen Präsidenten während seiner Zeit als Kanzler eng zusammengearbeitet und ist bis heute mit ihm befreundet. Der frühere SPD-Chef übernahm nach dem Ende seiner politischen Laufbahn Führungsaufgaben in der russischen Energiewirtschaft. Neben seinem Posten beim Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist er Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen russischen Energiekonzerns Rosneft sowie Aufsichtsratschef der bereits bestehenden Ostsee-Pipeline Nord Stream.

Kreml-Kritiker fordert Baustopp von Nord Stream 2

Nawalny forderte nun die Bundesregierung und die Europäische Union auf, hart gegen Kreml-nahe Oligarchen, Politiker und Unternehmen vorzugehen. "Sanktionen gegen das ganze Land funktionieren nicht. Das Wichtigste ist, Einreisesperren gegen Profiteure des Regimes zu erlassen und ihr Vermögen einzufrieren", sagte er. "Sie veruntreuen Geld, stehlen Milliarden und am Wochenende fliegen sie nach Berlin oder London, kaufen teure Wohnungen und sitzen in Cafés."

Zudem forderte er einen Baustopp der Gaspipeline Nord Stream 2 sowie das Einfrieren von Vermögenswerten und Reiseverbote gegen Einzelpersonen wie den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Waleri Gergijew.

Gergijew ist ein Unterstützer Putins und warb für dessen Wiederwahl. "Wenn er das Regime so liebt und will, dass Russland nicht den europäischen Weg geht, dann muss man ihm sagen: Sie sind ein sehr talentierter Musiker, aber wir lassen sie nicht länger in die EU einreisen. Sie können Putins Regime in Russland genießen", erklärte Nawalny. Alternativ könne Gergijew seine öffentliche Unterstützung für Putin aufgeben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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