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Ukraine-Krieg: Truppen im Osten unter schwerem Beschuss


Die Ereignisse der Nacht
Ukrainische Truppen im Osten unter schwerem Beschuss

Von dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 25.05.2022Lesedauer: 4 Min.
Ein Soldat hilft einem verwundeten Mann in Severodonetsk (Archivbild): Im Osten des Landes wird weiterhin heftig gekämpft.Vergrößern des BildesEin Soldat hilft einem verwundeten Mann in Severodonetsk (Archivbild): Ein Soldat hilft einem verwundeten Mann in Severodonetsk (Archivbild): Im Osten des Landes wird weiterhin heftig gekämpft. (Quelle: Rick Mave/imago-images-bilder)
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Mit massivem Beschuss zermürbt die russische Armee die ukrainischen Verteidigungslinien im Osten. Droht dort eine Kesselschlacht? Ein Überblick über die Ereignisse der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

Für die ukrainischen Truppen im Osten des Landes wird die Lage angesichts russischer Geländegewinne immer brenzliger. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer schwierigen Lage im Donbass. Während der russische Angriffskrieg auf sein Land in den vierten Monat ging, erneuerte er die Bitte um schwere Waffen wie Raketenartillerie, Panzer oder Anti-Schiffs-Raketen. "Das ist die beste Investition in den Erhalt von Stabilität in der Welt", sagte er am Dienstagabend in Kiew.

Mit massiven Artillerie- und Luftangriffen haben russische Truppen in den vergangenen Tagen die ukrainischen Verteidiger aus mehreren Ortschaften im Osten des Landes vertrieben, die ukrainische Front gerät ins Wanken. Für Moskau ist die vollständige Eroberung der ukrainischen Verwaltungsgebiete Donezk und Luhansk wichtiges Kriegsziel. In Luhansk ist dieses Ziel nahezu erreicht.

"In diesen Angriff wirft die russische Armee alle Kräfte, die sie noch hat", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache von Dienstagabend. Er zählte die Städte Lyman, Popasna, Sjewjerodonezk und Slowjansk auf. "Die Besatzer wollen dort alles zerstören." Es werde großer Anstrengungen des ukrainischen Volkes bedürfen, um die russische Überlegenheit an Rüstung und Technik zu überwinden. Allein im Gebiet Donezk wurden nach Angaben der Verwaltung binnen 24 Stunden 15 Zivilisten getötet.

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Auch das ukrainische Verteidigungsministerium sprach von einer schwierigen Lage im Kohle- und Stahlrevier Donbass. Offenbar wolle die russische Armee ukrainische Einheiten in den Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einkesseln, sagte Sprecher Olexander Motusjanyk. Beide Städte hatten vor dem Krieg etwa 100.000 Einwohner.

Die Versorgung der ukrainischen Verteidiger dort läuft über eine einzige Straße. Diese sei mittlerweile unter Beschuss durch russische Artillerie und Granatwerfer geraten, schrieb der Experte Nikolay Mitrokhin in der Zeitschrift "Osteuropa".

Ukraine greift Lagerhaus an – 190 Tote

Nach Angaben des ukrainischen Militärkommandos Ost sind am Dienstag mindestens 190 russische Soldaten getötet worden. Außerdem habe man 19 Fahrzeuge und andere Militärausrüstung zerstört. Russland habe drei Angriffe durchgeführt. Ein ukrainischer Schlag sei gegen ein Lagerhaus geführt worden, in dem sich 180 Soldaten aufgehalten haben sollen. Ein Ort wurde nicht genannt. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Über eigene Verluste sagte das ukrainische Militär nichts.

14 Zivilisten getötet

Russische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Militärs während der Angriffe in den Regionen Luhansk und Donezk im Osten des Landes mindestens 14 Zivilisten getötet und 15 weitere verletzt. Über Facebook teilt das Militär mit, die russischen Truppen hätten Kampfflugzeuge, Raketenwerfer, Artillerie, Panzer, Mörser und Marschflugkörper eingesetzt.

Bericht: Russischer General abgeschossen

In der Ukraine soll ein weiterer russischer Generalmajor getötet worden sein. Das berichtet die "BBC" und beruft sich dabei auf mehrere Untergebene des Generals. Dabei soll es sich um Kanamat Botaschew handeln. Demnach soll Botaschew am vergangenen Sonntag im Luftraum über Luhansk abgeschossen worden sein, als er einen Su-25-Kampfjet flog. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Tod des 63-Jährigen bisher nicht. Lesen Sie hier mehr dazu.

Oligarchen verlieren Vermögen im Wert von 10 Milliarden Euro

Russische Oligarchen haben im Laufe des Ukraine-Kriegs Zugriff auf Luxusjachten, Immobilien und andere Vermögen im Wert von knapp 10 Milliarden Euro verloren. Dies geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Zahlen der EU-Kommission hervor. Am 8. April lag der Wert noch bei 6,7 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch einen Gesetzesvorschlag vorlegen, der es ermöglichen soll, eingefrorenes russisches Geld zu beschlagnahmen. Dieses Geld könnte dann für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte am Dienstag: "Wir sollten dafür jeden Stein umdrehen – wenn möglich auch russische Vermögenswerte, die wir eingefroren haben."

Russland kündigt sichere Seepassage aus Mariupol an

Russland will nach Militärangaben ab Mittwoch eine sichere Seepassage aus der eroberten ukrainischen Hafenstadt Mariupol durch das Asowsche Meer einrichten. Die von Minen geräumte Strecke Richtung Schwarzes Meer sei 115 Seemeilen (213 Kilometer) lang und 2 Seemeilen breit und ab 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ) befahrbar. Zugleich werde die beschädigte Hafeninfrastruktur von Mariupol instandgesetzt.

Die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt hatten Ende vergangener Woche die Waffen gestreckt, Mariupol selbst ist weitgehend zerstört. In den von der Ukraine kontrollierten Häfen an der Schwarzmeer-Küste sitzen nach russischen Angaben noch etwa 70 ausländische Schiffe aus 16 Ländern fest.

Schröder geht nicht in Gazprom-Aufsichtsrat

Gazprom hatte Schröder Anfang Februar - kurz vor dem Angriff auf die Ukraine - für einen Posten im Aufsichtsrat nominiert. In einem Interview der "New York Times" vom April ließ der ehemalige SPD-Chef noch offen, ob er die Nominierung annehmen werde. Nun erklärte er, den Posten schon vor längerem abgelehnt zu haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

Das bringt der Tag

Der russische Angriffskrieg beherrscht mehrere internationale Konferenzen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz wird am Mittwoch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet. Die Außenminister der Mitglieder des Ostseerates beraten am zweiten und letzten Tag ihres Treffens in Kristiansand in Norwegen über die Sicherheit im Norden Europas. Für Deutschland nimmt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) teil.

Finnland und Schweden entsenden unterdessen Delegationen zu Verhandlungen in die Türkei. Ankara hat ein Veto gegen den Beitritt der nordischen Länder zur Nato angekündigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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