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Brexit-Aktivist Nigel Farage: "Trump hat deutlich an Gewicht verloren"


Brexit-Aktivist Nigel Farage
"Trump hat deutlich an Gewicht verloren"

  • Bastian Brauns
InterviewVon Bastian Brauns, Dallas

Aktualisiert am 07.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Interview
Unsere Interview-Regel

Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
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Nigel Farage: Der Brite tauschte sich auf der CPAC-Konferenz in Dallas aus. (Quelle: Martyn Wheatley / i-Images/imago images)

Nigel Farage hat den Briten den Brexit eingebracht. In den USA ist er unterwegs, um Donald Trump ins Weiße Haus zu verhelfen. Ein kurzes Interview.

Eigentlich hat Nigel Farage nur zwei bis drei Minuten Zeit. Das sagt er, als ich ihm bei der CPAC über den Weg laufe, der sogenannten "Conservative Political Action Conference" in Dallas, Texas. Dort hat der Brite, einer der politischen Hauptverantwortlichen für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU, gerade eine umjubelte Rede vor dem rechten Flügel der Republikaner gehalten.

Wir gehen ein Stück durch die Hallen des großen Kongresshotels "Hilton Anatole" und reden über Trump. Immer wieder wird das Interview unterbrochen, weil der rechtskonservative Brexit-Aktivist von Trump-Anhängern um Fan-Fotos gebeten wird. Ein paar Fragen beantwortet er aber doch.

Nigel Farage war Gründungsmitglied der britischen Unabhängigkeitspartei UKIP und lange Jahre deren Vorsitzender. 2019 gründete er die Brexit-Partei (seit 2021 Reform UK) mit und war bis 2021 Parteichef. Von 1999 bis zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU saß der heute 58-Jährige im Europaparlament.

t-online: Sie sind nah dran. Wie steht es um Trump?

Nigel Farage: Wissen Sie, was wirklich neu ist, das sind die kürzlichen Ergebnisse bei den Vorwahlen, die aus ganz Amerika kommen. Die zeigen, in was für einer starken Position Donald Trump ist. Jene Kandidaten, die er ausgesucht hat, sind extrem erfolgreich.

Denken Sie, dass Trump wirklich antreten wird?

Das tue ich. Ein Argument, das gegen ihn spricht: Er ist jetzt 76 Jahre alt geworden. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, war am letzten Wochenende im April. Ich war in Mar-a-Lago. Er hat deutlich an Gewicht verloren. Er spielt sehr viel Golf, was wirklich gut ist. Er geht raus. Er trainiert. Er sieht sehr entspannt aus.

"Entschuldigen Sie. Sie haben hier eine Rede gehalten." Ein Fan unterbricht uns. Die Frau bittet ihn "unbedingt wiederzukommen". Farage hält enge Kontakte in die USA – er steht für die Vernetzung der internationalen Rechten, wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der am Donnerstag bei CPAC aufgetreten ist, oder der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro. Auch mit Deutschlands Rechten in der AfD steht er in Verbindung. Der österreichischen FPÖ empfahl er einst ebenfalls den Austritt aus der Europäischen Union.

Sie sagten, Trump sei entspannt.

Ja, er ist sehr fit.

Die nächste Unterbrechung: Ben Cline, Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses, aus dem Bundesstaat Virginia. Er möchte "Brücken bauen, gerade im Bereich Freihandelsabkommen", sagt Cline. Es ist eines der großen Versprechen des ehemaligen britischen Premiers Boris Johnson – es ist gescheitert. Noch immer gibt es kein Handelsabkommen mit den USA. Farage entmutigt den konservativen Kongressabgeordneten. Unter Trump habe das vier Jahre lang nicht geklappt, weil die Konservativen in Großbritannien nicht daran geglaubt hätten. "Jetzt habt ihr Biden", sagt Farage.

Alle reden in den USA jetzt aber über Ron DeSantis, den Gouverneur von Florida. Er gilt als einer von Trumps Hauptkonkurrenten unter den Republikanern. Denken Sie, der sollte besser noch warten?

Ron DeSantis ist unglaublich talentiert. Sehr beeindruckend. Ich war bei ihm zum Diner im vergangenen April. Ich war sehr beeindruckt.

Kann er etwas, was Trump nicht kann?

Was er in Florida zeigt, ist, dass er extrem kompetent ist. Er kann als Gouverneur Gesetze in Kraft setzen. Das macht er sehr gut. Die entscheidende Frage für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner aber ist: Welcher der beiden Kandidaten wird den mittleren Westen der USA eher gewinnen: Trump oder DeSantis? Ich denke, dass Trump das eher schafft.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Nigel Farage bei CPAC in Dallas
  • Gespräch mit Ben Cline
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