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Rechtsstaatlichkeit: EU lässt Gelder für Ungarn einfrieren


Streit um Rechtsstaatlichkeit
EU-Staaten wollen Milliarden für Ungarn einfrieren

Von dpa, aj

Aktualisiert am 13.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, nimmt im Bundeskanzleramt in Wien an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundeskanzler von Österreich teil. (Illustration zu dpa "EU-Staaten einigen sich auf Einfrieren von Geldern für Ungarn")Vergrößern des BildesViktor Orbán: Die rechtsnationale Regierung von Ungarns Ministerpräsident soll nach dem Wunsch der EU Maßnahmen zur Rechtsstaatlichkeit umsetzen. (Quelle: Georg Hochmuth/APA/dpa)
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Showdown im Streit mit Ungarn: Eine Mehrheit der Staaten will dem Land die Fördermilliarden kürzen. Allerdings fällt die Summe deutlich kleiner aus, als ursprünglich vorgeschlagen.

Ungarn hat die EU-Länder dazu gebracht, den Betrag eines vorgeschlagenen Finanzierungsstopps deutlich zu senken. Das berichtete unter anderem das Nachrichtenportal "Politico" am Montagabend nach einer Sitzung der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel.

Eine große Mehrheit der EU-Staaten habe sich demnach grundsätzlich auf das Einfrieren von für Ungarn vorgesehenen Milliardenzahlungen aus dem europäischen Gemeinschaftshaushalt verständigt. Die Summe soll jedoch nicht so hoch ausfallen wie von der EU-Kommission vorgeschlagen. Als Gegenleistung werde Budapest sein Veto bei wichtigen Streitpunkten aufheben, einschließlich eines Hilfspakets für die Ukraine.

Hintergrund des bislang beispiellosen Vorgehens gegen Ungarn ist die Sorge, dass EU-Gelder in dem Land wegen unzureichender Maßnahmen gegen Korruption nicht ordnungsgemäß verwendet werden. Die EU-Kommission hatte kurz vor der Einigung eine Empfehlung erneuert, nach der für Ungarn vorgesehene Fördermittel in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro eingefroren werden sollten, bis die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán Versprechen zur Wahrung der Rechtsstaatlichkeit komplett umgesetzt hat. Nun sollen es nach einem Kompromiss etwa 6,3 Milliarden Euro werden, weil anerkannt werden soll, dass Ungarn bereits einige von dem Land geforderten Maßnahmen umgesetzt hat.

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Baerbock: "Hier geht es um unsere Werte"

Notwendig zur endgültigen Annahme des Vorschlags ist eine qualifizierte Mehrheit – das heißt, mindestens 15 der 27 EU-Staaten müssen zustimmen und zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen. Diese Voraussetzung ist nach der Einigung im Ausschuss der ständigen Vertreter erreicht und soll nun in einem schriftlichen Verfahren bis zum EU-Gipfel am Donnerstag formalisiert werden.

Die Bundesregierung hatte bereits in den letzten Tagen ihre Zustimmung zum harten Vorgehen gegen Ungarn signalisiert und sich für das Einfrieren von rund 7,5 Milliarden Euro ausgesprochen. "Hier geht es um unsere Werte, um unsere Rechtsstaatlichkeit als Europäische Union im Ganzen", sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande eines Treffens mit Kolleginnen und Kollegen der anderen EU-Mitgliedstaaten in Brüssel. Als Bundesrepublik unterstütze man "die sehr guten Vorschläge der EU-Kommission".

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Wie wird Ungarn reagieren?

Bei der Sitzung der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten wurde zudem der Vorschlag der Kommission gebilligt, den ungarischen Plan zur Verwendung von EU-Corona-Hilfen formell zu bestätigen. Er sieht allerdings auch vor, dass die Auszahlungen in Höhe von bis zu 5,8 Milliarden Euro erst dann erfolgen sollen, wenn insgesamt 27 Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören auch die, die in dem Rechtsstaatlichkeitsverfahren formuliert wurden.

Mit Spannung werden die weiteren Entwicklungen vor allem deswegen erwartet, weil Ungarn erhebliche Mittel in der Hand hält, um Druck auf die EU auszuüben. So könnte die Regierung in Budapest beispielsweise Entscheidungen blockieren, für die in der EU Einstimmigkeit erforderlich ist. Dagegen spricht, das Ungarn nach Angaben von Diplomaten am Montagabend Zugeständnisse machte und seine Blockade gegen neue Ukraine-Hilfen sowie ein EU-Gesetz zur internationalen Mindeststeuer aufgab.

Als Grund gilt die Drohung von EU-Staaten wie Deutschland, eine Genehmigung des ungarischen Plan zur Verwendung von EU-Corona-Hilfen zu blockieren. Dies hätte zur Folge gehabt, dass am Jahresende 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel von 5,8 Milliarden Euro verfallen wären.

Verwendete Quellen
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