Mit russischer Hilfe? Nordkorea baut weiteren Zerstörer
Nordkorea plant den Bau eines neuen Kriegsschiffs, das bis 2026 fertiggestellt werden soll. Südkorea vermutet russische Hilfe bei der Entwicklung des Zerstörers.
Nordkorea plant nach Angaben von Staatsmedien den Bau eines weiteren 5.000 Tonnen schweren Kriegsschiffs für seine Marine. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag berichtete, rief der Leiter der Werft in Nampho an der Westküste des Landes die Arbeiter bei einer Kundgebung dazu auf, den Zerstörer bis zum 10. Oktober 2026 fertigzustellen – dem Jahrestag der Gründung der in Nordkorea regierenden Arbeiterpartei.
Der Zerstörer Nummer drei der "Choe-Hyon-Klasse" werde dazu beitragen, "die unantastbare maritime Souveränität und die nationalen Interessen entschlossen zu verteidigen", sagte der Werftsleiter KCNA zufolge.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte angekündigt, die Marine des Landes aufzurüsten. Erst Ende April hatte die Führung in Pjöngjang ein neues Kriegsschiff vorgestellt. Der ebenfalls 5.000 Tonnen schwere Zerstörer "Choe Hyon" kann Beobachtern zufolge zwei taktische Kurzstrecken-Atomraketen tragen.
Hat Russland geholfen?
Südkoreanischen Angaben zufolge könnte Russland Nordkorea bei der Entwicklung dieses Schiffes geholfen haben – als mögliche Gegenleistung für Pjöngjangs Unterstützung Moskaus im Krieg gegen die Ukraine. Nordkorea hat Tausende Soldaten in die an die Ukraine grenzende russische Region Kursk geschickt und Granaten und Raketen an die russische Armee geliefert.
Das diplomatisch weitgehend isolierte Nordkorea strebt nach eigenen Angaben den Besitz von Nuklearwaffen an, um Bedrohungen durch die USA und ihre Verbündeten, darunter Südkorea, entgegenzuwirken. Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen weiterhin im Krieg, da der Konflikt zwischen 1950 und 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
- Nachrichtenagentur AFP