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Dänemark: Russisches Kriegsschiff versteckt sich offenbar vor der Küste


In Drohnenvorfälle verwickelt?
Kriegsschiff versteckt sich offenbar vor dänischer Küste

Von t-online, mk

25.09.2025Lesedauer: 3 Min.
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Im Video: Wegen Drohnensichtungen ist der Flughafen Aalborg in Dänemark geschlossen. (Quelle: reuters)
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Die dänische Regierung äußert sich bislang nicht dazu, wer hinter den jüngsten Drohnenvorfällen stecken könnte. Doch nun gibt es einen konkreten Verdacht.

Nach den Drohnen-Überflügen über dänischen Flughäfen haben die Ermittlungsbehörden noch keine Spur von den Tätern. Die Ermittler hätten bisher keine Hinweise auf die Verantwortlichen, sagte der Chef des dänischen Militärgeheimdienstes, Thomas Ahrenkiel, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Finn Borch, Chef des Inlandsgeheimdienstes PET, sprach von einer "erhöhten Gefahr russischer Sabotage in Dänemark". Die Vorfälle ähnelten "dem Muster der hybriden Kriegsführung, die wir anderswo in Europa beobachtet haben".

Dieser Verdacht wird nun durch einen Bericht der dänischen Zeitung "Ekstra Bladet" erhärtet. Demnach hat die Zeitung mithilfe eines Hubschraubers ein russisches Kriegsschiff entdeckt, das seit mehreren Tagen mit abgeschaltetem Transponder nur wenige Kilometer vor der dänischen Küste in internationalen Gewässern liegen soll. Demnach befindet sich die "Aleksandr Shabalin" zwischen 70 und 270 Kilometer entfernt von allen Flughäfen und Militäranlagen, die in den vergangenen Tagen von Drohnenvorfällen betroffen waren.

Dänische Armee soll von russischem Kriegsschiff wissen

Bei der "Aleksandr Shabalin" handelt es sich nach Angaben der Zeitung um ein 1985 in Dienst gestelltes Schiff der russischen Ostseeflotte. Das Schiff soll mit Raketenwerfern, Flugabwehrgeschützen und automatischen Kanonen ausgestattet sein und bis zu zehn Panzer und 340 Soldaten an Bord nehmen können. Während des syrischen Bürgerkriegs soll das Schiff regelmäßig Truppen und Ausrüstung in den russischen Hafen im syrischen Tartus gebracht haben.

Warum es ohne Positionsangaben vor der dänischen Küste liegt, ist unklar. Den dänischen Streitkräften sei die Anwesenheit des Schiffes aber bekannt, heißt es. Die Regierung in Kopenhagen hat sich nicht zum Bericht des "Ekstra Bladet" geäußert.

In der Nacht zum Donnerstag waren Drohnen über den dänischen Flughäfen Aalborg, Esbjerg und Sønderborg sowie über dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup entdeckt worden. Bereits in der Nacht zum Dienstag musste der Flugbetrieb am Kopenhagener Flughafen eingestellt werden, weil mehrere große Drohnen stundenlang über das Gelände geflogen waren.

Drohnenvorfälle: Polizei spricht von "fähigem Akteur"

Im Laufe des Donnerstags wurden zudem immer neue Drohnensichtungen in Dänemark gemeldet, darunter über kritischer Infrastruktur wie Militäranlagen, Ölfeldern und Häfen. Von Schiffen in der Nordsee wurden ebenfalls Sichtungen gemeldet, bestätigt sind diese nicht. Schon am Mittwoch waren mehrere Schiffe der russischen Schattenflotte in Verdacht geraten, mit den Drohnenvorfällen zu tun zu haben.

Die Polizei vor Ort sprach von mehreren Drohnen einer gewissen Größe – die Reichspolizei schloss bereits aus, dass es sich um private Modelle handelte. Bei dem Vorfall in Kopenhagen ist von Polizeiseite bislang von einem "fähigen Akteur" die Rede, also von Tätern, die die nötigen Fähigkeiten und Werkzeuge haben, um ein solches Manöver zu bewerkstelligen – entweder, um dadurch Unruhe zu stiften oder möglicherweise auch bloß, um auszutesten, wie lange ihre Drohnen in der Luft unbeobachtet bleiben.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach am Donnerstag nach einem Krisenaustausch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte von einer "ernsten Situation". In Deutschland sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): "Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im kompletten Frieden." Russland dementierte in einer Mitteilung der Botschaft in Dänemark Vermutungen, für den Drohneneinsatz verantwortlich zu sein.

Verwendete Quellen
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