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UN-Vollversammlung: Sergej Lawrow empört mit Vergleich zur Nazi-Zeit


"Militarisierung" Deutschlands
Russlands Außenminister empört mit Vergleich zur Nazi-Zeit

Von afp
28.09.2025Lesedauer: 2 Min.
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Sergej Lawrow in New York: Der russische Außenminister übt scharfe Kritik an der Aufrüstung der Bundeswehr. (Quelle: IMAGO/Lev Radin/imago)
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Während der UN-Vollversammlung droht Russlands Außenminister Sergej Lawrow der Nato. Auch an Deutschland und Kanzler Merz richtet er direkte Kritik.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat der Bundesregierung einen "militaristischen" Kurs vorgeworfen und dabei Bezüge zu Nazi-Deutschland hergestellt. Die Entwicklungen in Deutschland hätten "wahrscheinlich das gleiche Ziel, das Hitler verfolgt hatte", konstatierte der russische Chefdiplomat.

Hitler habe "ganz Europa unter seine Kontrolle bringen und der Sowjetunion eine strategische Niederlage zufügen wollen"; heute richteten sich die Ziele gegen Russland, sagte Lawrow am Samstag bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

Russland habe bereits wiederholt seine "sehr tiefen Besorgnisse" über die "Militarisierung Deutschlands" zum Ausdruck gebracht, sagte der russische Chefdiplomat. Es ließen sich in Deutschland "unverhohlene Zeichen einer Wiedergeburt des Nazismus" beobachten.

Scharfe Kritik an Kanzler Merz

Lawrow griff auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) direkt an. Er warf Merz "militaristische Rhetorik" und ein "überaus gefährliches" Verhalten vor.

Der Kanzler habe "stolz verkündet", dass es sein Ziel sei, "Deutschland wieder zur größten Militärmaschine Europas zu machen", sagte Lawrow. Er fügte hinzu: "Wenn eine Person aus einem Land, das die Verbrechen des Nazismus, Faschismus, des Holocaust und Genozids begangen hat, sagt, dass Deutschland wieder eine große Militärmacht werden muss, hat sie natürlich ein verkümmertes historisches Gedächtnis, und das ist überaus gefährlich."

Merz hatte im Mai in seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag nach seinem Amtsantritt angekündigt, dass die Bundeswehr "konventionell zur stärksten Armee Europas" werden solle. Deutschland gehört auch zu den größten Unterstützern der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg.

Lawrow droht mit "entschlossener Reaktion"

Angesichts der Spannungen um Russland zugeschriebene Luftraumverletzungen in Nato-Staaten drohte Lawrow zudem mit einer "entschlossenen Reaktion" auf "jegliche Aggression" gegen sein Land. In einer Rede vor der UN-Vollversammlung am Samstag sagte er: "Russland wird beschuldigt, einen Angriff auf die Nato und die Länder der Europäischen Union beinahe zu planen". Er betonte: "Russland hatte und hat niemals solche Absichten."

Am Donnerstag hatte US-Präsident Donald Trump die Frage, ob Nato-Staaten russische Flugzeuge abschießen sollten, die in ihren Luftraum eindringen, mit "Ja" beantwortet. Trump hatte sich zuletzt immer kritischer über Russland und Kremlchef Wladimir Putin geäußert, nachdem er in den ersten Monaten seiner Amtszeit noch einen Annäherungskurs gegenüber Moskau verfolgt hatte; der hatte aber keine Fortschritte in Richtung einer Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gebracht.

Gleichwohl lobte Lawrow in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung den US-Präsidenten. "In den Ansätzen der aktuellen US-Regierung sehen wir nicht nur den Wunsch, zu realistischen Lösungen für die Ukraine-Krise beizutragen, sondern auch den Wunsch, eine pragmatische Zusammenarbeit aufzubauen, ohne eine ideologische Haltung einzunehmen", sagte er.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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