Nach der Einigung Israels Militär bereitet sich "auf jedes Szenario" vor
Nach der Einigung zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas auf einen Friedensplan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Das israelische Militär bereitet sich eigenen Angaben zufolge nach der Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die Umsetzung einer ersten Phase des US-Friedensplans vor. Während einer nächtlichen Beurteilung der Lage habe der Generalstabschef alle Streitkräfte angewiesen, "starke Verteidigungsmaßnahmen vorzubereiten", teilte das Militär mit. Der Einsatz der Streitkräfte erfolge gemäß den Anweisungen der politischen Führungsebene und den Phasen des Abkommens.
Der Generalstabschef habe angeordnet, die Ausführung der Operation zur Rückkehr der Geiseln vorzubereiten, aber auch "auf alle Szenarien vorbereitet zu sein", erklärte die israelische Armee am Donnerstag auf der Plattform X. Die Armee begrüßte die Vereinbarung über die Freilassung der Geiseln.
Trump: "Wir sind sehr zuversichtlich"
Zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hatten sich Israel und die Hamas in der Nacht auf die Umsetzung der ersten Phase eines US-Friedensplans geeinigt, wie US-Präsident Donald Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social mitteilte. Demnach sollen alle Geiseln bald freigelassen werden. Israel werde seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. Von den verbliebenen 48 Geiseln in den Händen der Terroristen sollen noch 20 am Leben sein.
Der Krieg hatte mit dem Angriff der Hamas am Morgen des 7. Oktober 2023 begonnen, bei dem nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Bei der anschließenden israelischen Militäroffensive wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bislang mehr als 67.000 Palästinenser getötet.
Das israelische Militär werde "weiterhin daran arbeiten, die Ziele des Krieges zu erreichen und die Bürger des Staates Israel an allen Fronten zu verteidigen", hieß es in der Mitteilung weiter.
Behörden warnen vor israelischen Verstößen
Die Hamas forderte Trump und die Garantiemächte auf, sicherzustellen, dass Israel eine Waffenruhe vollständig umsetze, hieß es in einer Mitteilung der Terrororganisation. Die Behörden im Gazastreifen forderten die Bewohner indessen auf, vorsichtig zu bleiben und Bewegungen zu vermeiden, bis eine offizielle palästinensische Ankündigung eine Waffenruhe bestätige. Sie warnten vor möglichen israelischen Verstößen. Laut einem Vertreter der Hamas sollen die lebenden Geiseln innerhalb von 72 Stunden nach der Billigung der Einigung durch die israelische Regierung übergeben werden.
Ungeachtet der Verhandlungen hatte Israel seine Offensive im Gazastreifen am Mittwoch fortgesetzt, auch wenn Angriffe auf Gaza-Stadt auf Drängen Trumps zuletzt zurückgefahren wurden. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza wurden in den vergangenen 24 Stunden mindestens acht Menschen durch israelischen Beschuss getötet.
Die USA werden nach den Worten von Trump eine Rolle beim Wiederaufbau des Gazastreifens und der Wahrung von Frieden und Sicherheit spielen. "Wir werden dabei involviert sein, ihnen zum Erfolg zu verhelfen und dafür zu sorgen, dass es friedlich bleibt", sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News am Mittwoch (Ortszeit). Er sei "sehr zuversichtlich, dass es Frieden im Nahen Osten geben wird".
- Nachrichtenagentur AFP