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Israel: Protest in der Knesset – Trump muss Rede unterbrechen


Trump-Rede in Jerusalem
"Ich liebe Israel!"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 13.10.2025Lesedauer: 4 Min.
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Aufnahmen zeigen die Störaktion während Trumps Rede. (Quelle: t-online)
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Zur Übergabe der Hamas-Geiseln ist Donald Trump nach Israel gereist. In der Knesset will der US-Präsident eine Botschaft von "Liebe und Frieden" senden.

US-Präsident Donald Trump hat in der Knesset – dem israelischen Parlament – die Freilassung der letzten noch lebenden Hamas-Geiseln gefeiert. Es sei der Beginn einer langen Phase des Friedens für Israel und die gesamte Region, so Trump. Dieser Tag markiere nicht nur das Ende eines Krieges, sondern auch "das Ende einer Zeit von Terror und Tod", sagte Trump. Der US-Präsident dankte explizit Benjamin Netanjahu, der darauf großen Beifall empfing. "Thank you very much, Bibi. Great Job", lobte Trump den israelischen Ministerpräsidenten.

Kurz nach Beginn seiner Rede wurde Trump von zwei Abgeordneten einer linksorientierten Oppositionspartei unterbrochen. Sie wurden unter lautem Geschrei von Sicherheitskräften aus dem Saal entfernt. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, sie hätten Schilder in die Höhe gehalten, auf denen die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates gefordert wurde. Trump lobte die prompte Entfernung der Protestierenden: "Das war sehr effizient."

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Nachdem Trump seine Rede fortsetzen konnte, sagte er, eine Vielzahl an Staaten im Nahen Osten wolle die islamistische Terrororganisation Hamas entwaffnet sehen: "Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza sofort zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit in keiner Weise mehr zu bedrohen."

Während seines Flugs nach Israel hatte Trump nach Angaben mitreisender Journalisten gesagt, seine Regierung habe der Hamas die Erlaubnis erteilt, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Krieges wieder Ordnung herzustellen.

"Sie haben offen darüber gesprochen, und wir haben ihnen für einen Zeitraum die Erlaubnis erteilt", sagte Trump demnach. "Sie müssen verstehen, sie haben vermutlich 60.000 Menschen verloren. Da gibt es viele Vergeltungsmaßnahmen." Später forderte er den israelischen Präsidenten Herzog auf, Netanjahu zu begnadigen. Gegen den Premier wird seit Jahren wegen Korruption ermittelt.

Zuvor war Trump mit minutenlangen stehenden Ovationen in der Knesset empfangen worden. Auch die gesamte US-Delegation wurde von den Abgeordneten unter großen Beifall begrüßt. "Sie sind ein Gigant der jüdischen Geschichte", sagte Parlamentspräsident Amir Ohana an Trump gerichtet.

Die Zustimmung zum amerikanischen Friedensplan hat Israel aus Trumps Sicht auf der Weltbühne wieder rehabilitiert. Die vergangenen Monate hätten das Ansehen des Landes in der Welt beschädigt, doch ein persönliches Gespräch mit Premier Benjamin Netanjahu habe eine Änderung herbeigeführt, sagte Trump vor dem israelischen Parlament, der Knesset.

"Ich habe gesagt: "Bibi, hieran werden sich die Leute viel mehr erinnern, als wenn du diese Sache weiter, weiter und weiter laufen lässt"", sagte Trump. "Und jetzt möchte ich dich nur dafür beglückwünschen, den Mut gehabt zu haben: "Das war's, wir haben gewonnen und jetzt lasst uns unser Leben genießen"." Zum Abschluss sagte Trump: "Ich liebe Israel! Ich stehe euch bis zum Ende bei."

Netanjahu glaubt an Frieden mit arabischen Ländern

Anschließend sprach Israels Ministerpräsident. Trump sei der beste Freund, den Israel jemals in Washington gehabt habe, sagte Netanjahu. "Zusammen werden wir Frieden im Nahen Osten herstellen." In seiner Ansprache erinnerte der Regierungschef erneut an die Gräuel, die die Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel verübt hatte. Der Überfall der Terrororganisation hatte den Krieg in Gaza ausgelöst.

Netanjahu brachte auch die Möglichkeit neuer Friedensverträge zwischen Israel und arabischen und muslimischen Staaten ins Spiel. Unter der Führung des US-Präsidenten "können wir neue Friedensverträge mit arabischen Ländern in der Region und muslimischen Ländern darüber hinaus schließen", sagte Netanjahu, bevor Trump dort das Wort ergriff. "Als israelischer Ministerpräsident strecke ich meine Hand zu allen aus, die Frieden mit uns suchen", sagte Netanjahu. Niemand sehne sich mehr nach Frieden als das israelische Volk.

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Vor den Ansprachen in der Knesset hatte die Hamas alle 20 noch lebenden Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Dieses brachte die Geiseln daraufhin aus dem Gazastreifen zurück nach Israel. Mehr als zwei Jahre lang hatte die palästinensische Terrororganisation die Menschen gefangen gehalten. Auch die Leichen von 28 weiteren Geiseln sollen am Nachmittag nach Israel zurückgeführt werden.

Nach seiner Rede reist Trump nach Ägypten

Vor seinem Auftritt in der Knesset hatte Trump das Gaza-Abkommen als Durchbruch gefeiert. Es "könnte die größte Sache sein, in die ich jemals involviert war", sagte Trump auf dem Weg in den Nahen Osten einem Reporter des US-Nachrichtenportals Axios. Viele Fragen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas wie auch in der Region sind allerdings nach wie vor ungelöst. Auch die Zukunft des Gazastreifens ist völlig offen.

Auf Fernsehbildern war zunächst zu sehen, wie Trump vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu begrüßt wurde. Trump schrieb danach in ein Gästebuch, es sei ihm eine große Ehre. Es sei ein großer und schöner Tag, ein Neuanfang. Vor seiner Rede vor der Knesset hatte sich Trump mit den Familien der Geiseln getroffen.

Am Nachmittag will Trump dann zu einer "Nahost-Friedenszeremonie" anlässlich des von ihm vermittelten Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den ägyptischen Küstenort Scharm el-Scheich weiterreisen. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird anreisen.

Verwendete Quellen
  • Livestream aus der Knesset
  • Material der Nachrichtenagenturen dpa, APF und Reuters
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