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Geisel-Deal: Hamas übergibt nur vier Leichen an Israel – Unmut wächst


Trauriger Tag für Familien
Hamas irritiert mit Angabe zu Leichen – Unmut wächst

Von t-online, cc

Aktualisiert am 14.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Ein Wagen mit einer toten Hamas-Geisel auf dem Weg in die Gerichtsmedizin.Vergrößern des Bildes
Ein Wagen mit einer toten Hamas-Geisel auf dem Weg in die Gerichtsmedizin. (Quelle: Itai Ron/Reuters)
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Die ersten vier Leichen von Hamas-Geiseln sind in Israel eingetroffen. Doch viele weitere fehlen noch. In Israel wächst daher bereits der Unmut.

Die ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergebenen Leichen von Geiseln sind in Israel eingetroffen. Die Särge mit den sterblichen Überresten wurden am Montagabend zum nationalen Institut für Gerichtsmedizin nach Tel Aviv gebracht, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Am Morgen waren bereits die letzten 20 überlebenden Geiseln von der islamistischen Hamas an das Rote Kreuz übergeben und nach Israel gebracht worden. Wenig später ließ Israel knapp 2.000 palästinensische Häftlinge frei.

Video | Hier treffen die Hamas-Geiseln wieder auf ihre Familien
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Quelle: t-online

Für Empörung sorgte in Israel die Nachricht, dass die Hamas zunächst lediglich vier der 28 toten Geiseln übergeben würde. Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass innerhalb von 72 Stunden nach dem ersten Rückzug der IDF aus dem Gazastreifen nicht nur alle noch lebenden, sondern auch sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden.

Niemanden zurückzulassen – auch keine Leichen – gilt in Israel als eine Art Staatsräson. Der Grundsatz ("pidyon shvuyeem") geht zurück auf den Talmud, eine zentrale Schrift der jüdischen Religion. Deshalb hat Israel in seiner Geschichte stets alles dafür unternommen, Gefangene und tote Israelis – Soldaten wie Zivilisten – zurückzuholen.

Die Terrororganisation Hamas äußerte sich bislang nicht öffentlich zum Verbleib der anderen 24 Leichen. Den Vermittlern hatte die Hamas bereits vor einigen Tagen mitgeteilt, dass sie nicht wisse, wo sich einige der Leichen befänden. Dennoch hatte Israel das von Katar und den USA vermittelte Friedensabkommen unterzeichnet.

Laut dem israelischen Sender Kan arbeiteten israelische Vermittler zuletzt intensiv daran, die Zahl der von der Hamas übergebenen Leichen zu erhöhen. Doch inzwischen glauben die israelischen Behörden wohl nicht mehr, dass die Hamas tatsächlich bereit ist, alle 28 Leichen zurückzugeben. Befürchtet wird, dass die Terrororganisation die Rückgabe gezielt verzögert, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtet.

Demnach habe die Hamas den Vermittlern folgende Botschaft übermittelt: "Wir treffen auf Hindernisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, und geografische Zwänge, die dazu geführt haben, dass wir weniger tote Geiseln als erwartet übergeben haben."

Israels Verteidigungsminister Israel Katz reagierte empört auf die Erklärung der Hamas. Er sagte, wenn die Hamas die Rückführung der toten Geiseln absichtlich verzögerte, wäre dies ein Verstoß gegen das Abkommen.

"Die Ankündigung der Hamas, dass heute voraussichtlich vier Leichen zurückgebracht werden, stellt eine Nichteinhaltung ihrer Verpflichtungen dar", sagte der Verteidigungsminister und fügte hinzu, dass "jede Verzögerung oder absichtliche Vermeidung als eklatanter Verstoß gegen die Vereinbarung angesehen und entsprechend geahndet wird".

Familien trauern um ihre toten Angehörigen

Während der Montag für die Familien der 20 befreiten Geiseln zum Tag der Freude wurde, war es für viele andere ein trauriger Tag. Wie der israelische TV-Sender "Channel 12" berichtet, wurde der Familie der Hamas-Geisel Tamir Nimrodi am Montag mitgeteilt, dass dieser tot sei. Eine offizielle Bestätigung dafür stand am Montagabend noch aus.

Auch das Schicksal des nepalesischen Landwirtschaftsstudenten Bipin Joshi ist seit Montag geklärt. Die Hamas bestätigte seinen Tod und übergab seine Leiche zusammen mit den sterblichen Überresten von Guy Illouz, Jossi Sharabi und Daniel Perez dem Roten Kreuz im Gazastreifen. Joshi wurde von den Terroristen am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Alumim entführt. Er gehörte zu einer Gruppe nepalesischer Studenten, die erst drei Wochen zuvor im Rahmen eines akademischen Programms zur Pflege von Orangen- und Zitronenplantagen nach Israel gekommen waren.

Erst in der vergangenen Woche hatte sich seine Schwester an die Presse gewandt und ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, dass ihr Bruder vielleicht doch noch lebend zurückkehren werde. Da ging sie noch davon aus, dass sie mit ihrem Auftritt vor Journalisten "ein wenig Druck" auf die Parteien in dem Konflikt ausüben könne. Sie wolle, dass die Verhandler "unsere Gefühle und unseren Schmerz verstehen können". Dass ihr Bruder zu diesem Zeitpunkt wohl längst tot war, wusste sie nicht.

Verwendete Quellen

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