Börse reagiert auf Ankündigung Trump droht Argentinien: Finanzhilfen nur bei Milei-Wahlsieg

Trump knüpft US-Hilfen für Argentinien an den Wahlerfolg seines "Lieblingspräsidenten". Kritik kommt von den Demokraten.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Finanzhilfen für Argentinien vom Erfolg der Partei des ultraliberalen Präsidenten Javier Milei bei den anstehenden Zwischenwahlen abhängig zu machen. "Wir werden unsere Zeit nicht verschwenden, wenn er verliert", sagte Trump bei einem Treffen mit Milei im Weißen Haus. "Wenn er gewinnt, bleiben wir bei ihm. Und wenn er nicht gewinnt, sind wir weg." Zugleich stellte Trump ein Freihandelsabkommen mit Argentinien in Aussicht: "Wir möchten Argentinien helfen", betonte er.
Die Aussagen lösten umgehend Unruhe an den Finanzmärkten aus: Der Leitindex der Börse in Buenos Aires drehte ins Minus und verlor rund zwei Prozent.
Kern der von US-Finanzminister Scott Bessent angekündigten Unterstützung ist ein Währungstausch im Umfang von 20 Milliarden Dollar, bei dem stabile US-Dollar gegen Pesos getauscht werden sollen. Die Hilfen seien jedoch an die Fortführung von Mileis wirtschaftsliberalem Reformkurs gebunden, erklärte Bessent: Eine Rückkehr zur peronistischen Politik der Vorgängerregierung würde "ein Umdenken erfordern".
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Finanzhilfen könnten Milei retten
Der Peronismus ist in Argentinien immer noch eine starke politische Bewegung, die auf Ihren Namensgeber, den ehemaligen Präsidenten Juan Domingo Perón zurückgeht. Auch wenn Peronismus in der Vergangenheit bereits in unterschiedlichen Ausprägungen erschienen ist, steht im Mittelpunkt ein starker Staat, wirtschaftliche Kontrolle mit Subventionen und starkem Protektionismus, sowie soziale Gerechtigkeit. Die ultraliberale Politik von Javier Milei hingegen setzt auf radikale Marktöffnung, Privatisierungen und Minimalstaat, also das genaue Gegenteil.
Für Milei könnte die Finanzhilfe eine dringend benötigte politische Stärkung bedeuten. Er versucht, eine sich verschärfende Wirtschaftskrise abzuwenden und den Rückhalt für seine Partei vor den entscheidenden Zwischenwahlen in diesem Monat zu sichern. Im vergangenen Monat hatte seine Partei bei einer wichtigen Provinzwahl eine Niederlage erlitten. Die Unterstützung unterstreicht, wie sehr die Trump-Regierung bereit ist, einen politischen Verbündeten zu stützen.
Trump hat Milei als seinen "Lieblingspräsidenten" bezeichnet. In den USA stößt die Vereinbarung auf Kritik. Zahlreiche Demokraten werfen Trump vor, Hilfsaktionen im Ausland zu forcieren, während Teile der US-Regierung wegen eines Haushaltsstreits lahmgelegt sind.
- Nachrichtenagentur Reuters
