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Saudi-Arabien: Aktivisten kritisieren Massenhinrichtung in Saudi-Arabien


Aktivisten kritisieren Hinrichtungen in Saudi-Arabien

Von dpa, afp
Aktualisiert am 24.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Soldat hinter einer saudischen Flagge: Am Dienstag hat das sunnitische Regime 37 Männer hingerichtet, die meisten von ihnen Schiiten. (Symbolbild)Vergrößern des BildesSoldat hinter einer saudischen Flagge: Am Dienstag hat das sunnitische Regime 37 Männer hingerichtet, die meisten von ihnen Schiiten. (Symbolbild) (Quelle: ap-bilder)
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Saudi-Arabien gehört zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit. Nun wurden 37 Männer getötet. Menschenrechtler sind entsetzt. Und auch der Iran meldet sich zu Wort.

In Saudi-Arabien sind nach Angaben des Innenministeriums am Dienstag 37 Menschen unter Terrorismus-Vorwürfen hingerichtet worden. Amnesty International kritisierte die Massenhinrichtung und sprach von einer alarmierenden Eskalation von Todesurteilen in dem Königreich.

"Es ist ein weiteres grauenvolles Anzeichen dafür, wie die Todesstrafe als politisches Instrument missbraucht wird", teilte Lynn Maalouf von Amnesty International mit. Die Männer seien in Scheinverhandlungen verurteilt worden, die jeglichen internationalen Standards widersprächen. Unter den Hingerichteten seien elf Männer, die wegen Spionage für den Iran verurteilt worden seien.

Der Jüngste war 16

Mindestens 14 weitere Personen seien wegen ihrer Teilnahme an Anti-Regierungsprotesten im Osten Saudi-Arabiens in den Jahren 2011 und 2012 verurteilt worden, teilte Amnesty mit. Zu den Verurteilten zählte demnach auch ein junger Mann, der zum Zeitpunkt der Proteste erst 16 Jahre alt war. Nach internationalem Recht ist die Todesstrafe gegen Minderjährige verboten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gehörten mindestens 33 der 37 Opfer der religiösen Minderheit der Schiiten an.

Die Schiiten im Osten Saudi-Arabiens klagen seit Langem über Benachteiligung durch die sunnitische Führung in Riad, die ihrerseits die religiöse Minderheit verdächtigt, mit dem Iran zu sympathisieren. Im Januar 2016 führte die Hinrichtung von 47 Männern, darunter der prominente schiitische Geistliche Nimr al-Nimr, zu heftigen Protesten im Iran, woraufhin Riad seine Beziehungen zu Teheran abbrach.

Iran kritisiert USA

Nach der erneuten Massenexekutionen warf der Iran den USA vor, kein Wort zum Vorgehen seines Verbündeten Saudi-Arabien zu verlieren. "Nachdem sie die Augen vor der Zerstückelung eines Journalisten geschlossen hat, gibt es kein Wort der Trump-Regierung, da Saudi-Arabien an einem Tag 37 Männer enthauptet – und sogar einen gekreuzigt, zwei Tage nach Ostern", schrieb Außenminister Mohammed Dschawad Sarif auf Twitter. Tatsächlich war eines der Hinrichtungsopfer vom Dienstag anschließend noch gekreuzigt worden.

Sarif spielte in seinem Tweet auch auf die Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat seines Landes in Istanbul an. Trotz Hinweisen, dass der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman hinter dem Mord Anfang Oktober steckte, hat US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen den ölreichen Wüstenstaat abgelehnt.

Schon 104 Hinrichtungen 2019

In diesem Jahr sind nach Angaben von Amnesty International schon mindestens 104 Menschen hingerichtet worden, die meisten im Zusammenhang mit Drogendelikten. Im vergangenen Jahr wurden nach unterschiedlichen Angaben von Menschenrechtsgruppen zwischen 139 und 149 Menschen in Saudi-Arabien hingerichtet.


Das Königreich steht wegen der Todesstrafe international in der Kritik. In der Regel werden die Verurteilten – zum Teil öffentlich – mit dem Schwert geköpft oder erschossen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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