Zwei Jahre waren sie gefangen Das sind die freigelassenen Hamas-Geiseln
Im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas wurden alle lebenden Geiseln übergeben. Wer sind diese Menschen?
Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat die Hamas alle lebenden Geiseln, die noch in ihrer Gewalt waren, freigelassen. Zuletzt hatte die Terrororganisation noch 20 Menschen in ihrer Gewalt. Die Übergabe der Leichname toter Geiseln ging am Montag allerdings deutlich langsamer vonstatten als von den Angehörigen erhofft. Wie das israelische Forum der Geiselfamilien mitteilte, sollten anders als vereinbart zunächst nur vier der 28 Leichen zurückgegeben werden.
Am 7. Oktober 2023 hatten die Islamisten insgesamt 250 Menschen entführt. Sie waren unter grausamen Bedingungen festgehalten worden: Freigelassene Geiseln berichteten von Folter, schweren Misshandlungen, Hunger und schlimmen hygienischen Bedingungen.
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Diese Menschen waren bis zuletzt Geiseln der Hamas
Gali und Ziv Berman
Terroristen entführten die beiden 28 Jahre alten Zwillingsbrüder, die auch deutsche Staatsbürger sind, aus einem israelischen Grenzort. Beide sind getrennt voneinander festgehalten worden.
Alon Ohel
Der Deutsch-Israeli wurde nach seiner Flucht vom Nova-Festival in einem Schutzraum von Terroristen verletzt und könnte auf einem Auge erblindet sein. Der 24 Jahre alte Pianist soll in Geiselhaft angekettet worden sein.
Omri Miran
Der heute 48 Jahre alte Omri Miran aus dem Grenzort Nahal Oz wurde Berichten zufolge vor den Augen seiner Kinder verschleppt. Neben seiner Frau hofften seitdem auch seine beiden kleinen Töchter laut der Familie "von ganzem Herzen darauf", ihren Vater wieder in die Arme schließen zu können.
Guy Gilboa-Dalal
Der inzwischen 24-Jährige wurde zusammen mit seinem besten Freund Eviatar David vom Nova-Festival verschleppt. Anfang des Jahres veröffentlichte die Hamas Aufnahmen, die zeigen, wie beide die Freilassung anderer Geiseln anschauen mussten und die israelische Regierung verzweifelt anflehen, auch für ihre Freilassung zu sorgen.
Eitan Mor
Der 25 Jahre alte Israeli war auf der Wüsten-Party ebenfalls zuständig für die Sicherheit und hat sich Berichten zufolge um verletzte Festivalbesucher gekümmert. Seine Eltern haben sich in der Vergangenheit dagegen ausgesprochen, die Geiseln gegen wegen Terror verurteilte Palästinenser auszutauschen.
Matan Angrest
Matan Angrest, ein israelischer Soldat, wurde laut israelischen Medien aus einem brennenden Panzer entführt. Der heute 22-Jährige soll Berichten zufolge angekettet und geschlagen worden sein.
Ariel und David Cunio
Ariel (28) und David Cunio (35) wurden zusammen mit weiteren Angehörigen entführt, darunter Davids inzwischen fünf Jahre alte Töchter – bis auf die Brüder kamen alle wieder frei. Bekannte deutsche Schauspieler machten bei der diesjährigen Berlinale auf das Schicksal des Schauspielers David Cunio aufmerksam, der 2013 mit einem Film auf der Berlinale vertreten war.
Matan Zangauker
Während seine ebenfalls verschleppte Partnerin bereits freikam, saß der 25-Jährige weiter in Geiselhaft. Seine Mutter ist eine der bekanntesten Geisel-Angehörigen und scharfe Kritikerin der Regierung.
Eitan Horn
Der 39-jährige Israeli besuchte zum Zeitpunkt des Hamas-Massakers seinen älteren Bruder im Kibbuz Nir Oz. Die beiden Männer, die als große Fußballfans gelten, wurden verschleppt; Eitans Bruder Iair Horn wurde Anfang des Jahres freigelassen.
Eviatar David
Der Israeli ist der beste Freund von Guy Gilboa-Dalal. Im Sommer veröffentlichte die Hamas erneut ein Gräuelvideo, das zeigt, wie der 24-Jährige, bis auf die Knochen abgemagert, in einem engen Tunnel den Angaben zufolge sein eigenes Grab schaufelt.
Avinatan Or
Der inzwischen 32-jährige Avinatan wurde ebenfalls vom Nova-Festival entführt – zusammen mit seiner Freundin Noa Argamani. Israels Armee befreite Argamani im Sommer vergangenen Jahres.
Bar Kupershtein
Bar Kupershtein arbeitete auf dem Nova-Festival als Sicherheitsmann. Angehörige berichteten Medien, der 23-Jährige habe dort anderen geholfen, sich vor den Terroristen in Sicherheit zu bringen.
Rom Braslavski
Der Deutsch-Israeli war Medien zufolge ebenfalls als Wächter bei dem Festival angestellt und versuchte, Menschen vor Ort zu retten. Ein Propagandavideo der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) zeigte den 21-Jährigen vor einigen Monaten abgemagert und blass.
Josef-Chaim Ohana
Der 25 Jahre alte Josef-Chaim Ohana half während des Massakers auf dem Festival Berichten zufolge ebenfalls Besuchern des Musik-Events. In einem von der Hamas veröffentlichten Video sagte er im Mai dieses Jahres: "Ein ganzes Land will, dass dieser Albtraum aufhört."
Elkana Bohbot
Auch Elkana Bohbot (36), Vater eines kleinen Jungen, arbeitete auf der Nova-Party. In einem im Mai veröffentlichten Propagandavideo der Hamas sagte Josef-Chaim Ohana unter anderem über den abgemagert und apathisch wirkenden Bohbot, dieser habe mehrfach versucht, sich selbst zu verletzen.
Nimrod Cohen
Der junge Soldat hielt Berichten zufolge zum Zeitpunkt des Massakers im Rahmen seines Wehrdienstes Wache nahe dem Gazastreifen. Laut Medien soll eine freigelassene Geisel seinen Eltern von dem nun 21-Jährigen ausgerichtet haben, dass er sie liebe und sie sich keine Sorgen um ihn machen sollten.
Maxim Herkin
Der 37-jährige Maxim Herkin, der ebenfalls vom Nova-Festival entführt wurde, stammt ursprünglich aus der Ukraine und hat eine kleine Tochter. In einem im Sommer veröffentlichten Video der Hamas sagte er, die Geiseln fühlten sich nicht wie Menschen.
Segev Kalfon
Der Israeli wurde entführt, als er versuchte, vom Nova-Festival zu flüchten. Im Februar berichteten freigelassene Entführte über ihre Zeit mit ihm – das war das erste Lebenszeichen, das Kalfons Familie von dem 27 Jahre alten Mann bekam.
Hamas hatte 72 Stunden Zeit
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas befinden sich Tausende Palästinenser auf dem Weg zurück in ihre Wohngebiete im Gazastreifen. Zu Fuß, mit Autos und Karren zogen sie am Samstag vor allem in den Norden des zu großen Teilen zerstörten Küstengebiets. Zuvor hatten sich israelische Truppen im Rahmen der ersten Phase eines von den USA vermittelten Abkommens hinter vereinbarte Linien zurückgezogen.
Mit dem Rückzug der israelischen Truppen aus den größeren städtischen Gebieten hatte für die Hamas eine Frist von 72 Stunden zur Freilassung ihrer Geiseln begonnen. Im Gegenzug soll Israel nach der Übergabe der Geiseln 250 Palästinenser mit langen Haftstrafen freilassen sowie 1.700 Insassen, die während des Krieges gefangen genommen wurden. Zudem sollen dem Abkommen zufolge pro Tag Hunderte Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen fahren.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
























