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Afghanistan und Pakistan liefern sich heftige Grenzgefechte


Nach Bombardements und Terrorattacken
Pakistan und Afghanistan liefern sich heftige Grenzgefechte

Von dpa, reuters, afp, sic

12.10.2025Lesedauer: 2 Min.
imago images 0836757847Vergrößern des Bildes
Ein pakistanischer Soldat bei einer Übung mit den russischen Streitkräften (Archivbild): Im Grenzgebiet zu Afghanistan ist es zu heftigen Gefechten gekommen. (Quelle: IMAGO/Russian Defence Ministry/imago)
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Die Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan steigen. Die Nachbarländer werfen sich gegenseitige Angriffe vor. Pakistan kämpft mit zunehmender Gewalt einer Terrorgruppe.

Zwischen den Nachbarstaaten Afghanistan und Pakistan ist es nach mutmaßlich pakistanischen Luftangriffen zu heftigen Gefechten an der Grenze gekommen. Das Verteidigungsministerium der in Afghanistan herrschenden Taliban sprach auf der Online-Plattform X von Angriffen auf pakistanische Grenzsoldaten, die um Mitternacht (Ortszeit) eingestellt worden seien. Die Attacken seien eine Reaktion auf "wiederholte Angriffe auf die Souveränität Afghanistans durch das pakistanische Militär".

Daraufhin habe die pakistanische Armee die Gegenseite mit Artillerie beschossen, berichtete die pakistanische Zeitung "Dawn". Offizielle Angaben zu Toten oder Verletzten gab es zunächst nicht. Der afghanische Nachrichtensender Tolonews sprach allerdings von zwölf getöteten pakistanischen Soldaten.

Pakistan greift wohl Ziele in Kabul an

Berichten zufolge war die afghanische Hauptstadt Kabul am späten Donnerstagabend Ziel von Luftangriffen geworden. Pakistan hat Berichte über eine Verwicklung weder offiziell bestätigt noch zurückgewiesen. Pakistanische Geheimdienstkreise teilten der Deutschen Presse-Agentur mit, die Angriffe hätten Noor Wali Mehsud gegolten, dem Kopf der pakistanischen Taliban Tehreek-e-Taliban (TTP). Die TTP will die Regierung in Islamabad stürzen und eine islamistische Regierung ähnlich der in Afghanistan einführen.

Am Freitag soll Pakistan laut Angaben der afghanischen Machthaber zudem einen Markt in Grenznähe aus der Luft angegriffen haben. "Dies ist ein beispielloser, gewaltsamer und provokativer Akt", hieß es in einer Erklärung des afghanischen Verteidigungsministeriums. "Wir verurteilen diese Verletzung des afghanischen Luftraums auf das Schärfste, und es ist unser Recht, unser Territorium zu verteidigen." Pakistan reagierte zunächst nicht auf diese Vorwürfe, sondern teilte lediglich mit, mindestens elf pakistanische Soldaten seien bei Zusammenstößen mit Militanten im Grenzgebiet getötet worden.

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TTP griff pakistanischen Militärkonvoi an

Zuvor hatte das pakistanische Militär erklärt, Soldaten hätten 30 Kämpfer getötet, die an dem Überfall auf einen pakistanischen Militärkonvoi am 7. Oktober nahe der afghanischen Grenze beteiligt gewesen seien. Dabei waren demnach neun Soldaten und zwei Offiziere getötet worden. Die TTP hatte sich zu dem Angriff im pakistanischen Bezirk Orakzai bekannt. Das pakistanische Militär warf Indien vor, hinter dem Angriff auf den Konvoi zu stecken.

Vergangenen Mai hatten Pakistan und Indien einen kurzen, aber heftigen Krieg wegen Spannungen in der zwischen beiden Seiten umstrittenen Himalaja-Region Kaschmir geführt. Pakistan hat mehrfach Indien beschuldigt, Extremisten bei Angriffen in Pakistan zu unterstützen. Die Regierung in Delhi weist dies als unbegründet zurück.

23 Tote bei TTP-Attacke im Nordwesten Pakistans

Die pakistanischen Taliban hatten sich außerdem am Samstag zu mehreren tödlichen Angriffen in der Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans bekannt. Die TTP veröffentlichte ein Bekennerschreiben in den Onlinemedien. Bei den Angriffen waren am Freitag nach Angaben von Sicherheitsbehörden 23 Menschen getötet worden, darunter Polizisten, paramilitärische Kämpfer sowie drei Zivilisten.

Die jüngsten Gefechte sind Ausdruck wachsender Spannungen zwischen Islamabad und Kabul. Pakistan hat seit einer Weile mit zunehmender Gewalt durch die TTP zu kämpfen und wirft den Taliban im Nachbarland vor, Kämpfern auf ihrem Boden Schutz zu gewähren. Die Machthaber in Kabul weisen die Vorwürfe zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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