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Afghanistan: Mindestens 43 Tote bei schwerem Anschlag in Kabul


Dutzende Tote bei Anschlag in Hochzeitspalast

Von dpa, afp, dru

Aktualisiert am 20.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Während einer religiösen Zeremonie anlässlich des Feiertags des Geburtstags des Propheten Mohammed sprengte ein Selbstmordattentäter in die Luft und riss viele Menschen mit in den Tod.Vergrößern des BildesWährend einer religiösen Zeremonie anlässlich des Feiertags des Geburtstags des Propheten Mohammed sprengte ein Selbstmordattentäter in die Luft und riss viele Menschen mit in den Tod. (Quelle: Rahmat Gul/AP./dpa)
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Inmitten Hunderter Gläubiger sprengt sich der Attentäter in Kabul in die Luft. Dutzende Menschen reißt er mit in den Tod. Es ist der 20. große Anschlag in der afgahnischen Hauptstadt allein in diesem Jahr.

Bei einer schweren Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 50 Menschen getötet worden. Weitere 72 Menschen seien am Dienstag verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. Weitere Verwundete würden in Lebensgefahr schweben.

Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch, sprengte sich ein Selbstmordattentäter während einer religiösen Zeremonie anlässlich des Feiertags des Geburtstags des Propheten Mohammed in die Luft. Auch religiöse Führer sollen vor Ort gewesen sein, darunter Mitglieder des Ulema-Rates, des höchsten Gremiums der afghanischen Geistlichkeit.

Anschlag in großer Hochzeitshalle

Augenzeugen zufolge, die der Fernsehsender ToloTV zitierte, hätten sich zu dem Zeitpunkt mindestens 1.000 Menschen im Uranus-Hochzeitspalast an der Flughafenstraße befunden. Dort reihen sich mehrere Hochzeitshallen aneinander, die abends alle mit bunten und festlichen Lichtern beleuchtet sind.

Ein Manager des Hochzeitssaals, in dem auch politische und religiöse Treffen abgehalten werden, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Attentäter habe sich inmitten der Versammlung in die Luft gesprengt. "Es gibt viele Opfer, ich selbst habe 30 gezählt", sagte er. Nach dem Anschlag waren im Zentrum Kabuls 45 Minuten lang durchgehend Sirenen von Rettungswägen zu hören.

Taliban verurteilen Anschlag

Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In den vergangenen Monaten hatte vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Anschläge auf Hochzeitshallen, Moscheen und religiöse Treffen für sich reklamiert. Die radikalislamischen Taliban verurteilten den Anschlag in einer Nachricht über WhatsApp. "Das Islamische Emirat verurteilt Angriffe auf Zivilisten und religiöse Versammlungen ausdrücklich", hieß es in der Mitteilung. Diese "kriminellen Handlungen zeigen, dass einige böse Kreise diese Möglichkeiten nutzen um ihre bösen Pläne auszuführen".

Seit mehreren Monaten distanzieren sich die Taliban von Anschlägen auf Zivilisten. Es gibt Spekulationen, dass sie von Selbstmordattentaten in großen Städten absehen, während sie Gespräche mit den USA über mögliche Friedensverhandlungen ausloten. Laut Angaben der Taliban hätten erst vergangene Woche dreitägige Vorgespräche zwischen Vertretern der Taliban und einer hochrangigen US-Delegation im Golfemirat Katar stattgefunden. Allerdings sei es bei keinem Thema zu einer Einigung gekommen.

Vereinte Nationen zeigten sich empört

Die UN-Mission in Afghanistan (Unama) zeigte sich angesichts des Angriffs an einem religiösen Feiertag "empört". Es gebe glaubwürdige Berichte über eine hohe Zahl an zivilen Opfern, hieß es in einem Tweet der Organisation. Die UN-Familie drücke den vielen betroffenen Familien ihr tiefstes Beleid aus, hieß es weiter.


Erst vergangene Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter am Rande einer Demonstration im Zentrum Kabuls in die Luft gesprengt. Dabei waren mindestens sechs Menschen gestorben. Im September starben bei einem Doppelanschlag auf einen Sportclub mindestens 26 Menschen.

Der Anschlag vom Dienstag ist das 20. große Attentat in Kabul in diesem Jahr. Bei den Anschlägen wurden fast 490 Menschen getötet und weitere mehr als 930 Menschen verwundet. Die Hauptstadt gilt inzwischen für afghanische Zivilisten als gefährlichster Ort im ganzen Land. Zum Großteil der Angriffe hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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