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Kaschmir-Konflikt: Indien bestätigt Luftkampf mit pakistanischem Kampfjet


Angeblicher Abschuss von Flugzeug
Indien bestätigt Luftkampf mit pakistanischem Kampfjet

Von afp, dpa, pdi

Aktualisiert am 28.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Das Wrack des indischen Kampfjets: Zwei Piloten sollen festgenommen worden sein.Vergrößern des BildesDas Wrack des indischen Kampfjets: Zwei Piloten sollen festgenommen worden sein. (Quelle: Mukhtar Khan/ap-bilder)
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Der Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan eskaliert. Dabei bekämpfen sich offenbar mehrere Kampfflugzeuge. Über den Ausgang machen beide Länder unterschiedliche Angaben.

Im Kaschmir-Konflikt zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten Indien und Pakistan sind Kampfflugzeuge abgeschossen worden. Pakistan erklärte, zwei indische Kampfjets abgeschossen und zwei Piloten gefangen genommen zu haben. Indien widersprach dieser Version, bestätigte den Verlust eines Flugzeugs und meldete seinerseits den Abschuss eines pakistanischen Kampfflugzeugs.

"Wir wollen keine Eskalation"

Pakistans Premierminister Imran Khan rief Indien zu Gesprächen auf und warnte vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen den beiden Atommächten. "Können wir uns irgendeine Fehlkalkulation leisten mit der Art Waffen, die wir haben und die ihr habt?", sagte er in einer Fernsehansprache.

Der pakistanische Armeesprecher Asif Ghafoor sagte vor Journalisten, eines der abgeschossenen indischen Flugzeuge sei in den pakistanischen Teil Kaschmirs gestürzt, das andere in den indischen Teil. Ein Pilot sei in Haft, der andere im Krankenhaus. "Wir wollen keine Eskalation, wir wollen nicht auf einen Krieg zusteuern", sagte Ghafoor und rief die Regierung in Neu Delhi ebenfalls zu Gesprächen auf.

Seinen Angaben zufolge überflogen die pakistanischen Jets zunächst die Kontrolllinie zum indischen Teil Kaschmirs, um militärische Stärke zu demonstrieren. Die Jets hätten nichtmilitärische Ziele wie Versorgungslager getroffen. Danach hätten zwei indische Flugzeuge die Kontrolllinie überquert. "Die pakistanische Luftwaffe war bereit, sie haben sie angegriffen, es gab ein Gefecht", sagte Ghafoor.

Pilot in Gefangenschaft?

Indien stellt den Vorfall anders dar. Wie das Außenministerium in Neu Delhi mitteilte, wurden ein pakistanisches und ein indisches Flugzeug abgeschossen. Ein Ministeriumssprecher sagte, indische Truppen hätten ein pakistanisches Kampfflugzeug abgeschossen. Bei den Gefechten sei zudem ein indisches Kampfflugzeug abgeschossen worden.

Der pakistanische Kampfjet sei bei einem Einsatz gegen "Militäreinrichtungen auf der indischen Seite" Kaschmirs getroffen worden, sagte der Ministeriumssprecher Rajeesh Kumar. Bodentruppen hätten beobachtet, wie das Flugzeug im pakistanischen Teil Kaschmirs abgestürzt sei. Bei den Gefechten habe aber auch die indische Luftwaffe eine Mig-21 "verloren", fügte der Sprecher hinzu. Der Pilot werde vermisst. Pakistan behaupte, ihn gefangengenommen zu haben. Pakistanische Medien veröffentlichten ein Video, das angeblich einen festgenommenen Piloten beim Verhör zeigt.

Spannungen werden größer

Pakistan sperrte bis auf Weiteres seinen Luftraum. In Indien wurden sechs Flughäfen geschlossen und ein großes Gebiet nördlich von Neu Delhi für die zivile Luftfahrt gesperrt.

Im Kaschmir-Konflikt ist die Anspannung groß, seit bei einem Selbstmordattentat am 14. Februar 41 indische Sicherheitskräfte getötet wurden. Die Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed beanspruchte die Tat für sich. Indien beschuldigt Pakistan, den Anschlag unterstützt zu haben. Islamabad weist die Anschuldigungen zurück.

Am Dienstag flog das indische Militär Luftangriffe auf Ziele in Pakistan und tötete dabei nach Angaben der Regierung islamistische Kämpfer. Es war der erste Luftangriff Indiens auf pakistanisches Gebiet seit 1971. Pakistan drohte "baldige" Gegenmaßnahmen an.

Indiens Außenministerin Sushma Swaraj versicherte am Mittwoch, Indien wolle keine weitere Eskalation. Bei dem Luftangriff vom Dienstag habe es sich um einen "Präventivangriff" gehandelt. Es sei darum gegangen, "terroristische Infrastruktur" der Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed zu zerstören, um einem weiteren Anschlag in Indien "zuvorzukommen".

Sorgen vor Eskalation

US-Außenminister Mike Pompeo forderte am Dienstag beide Seiten zur "Zurückhaltung" auf. Eine Eskalation müsse "um jeden Preis" verhindert werden, erklärte Pompeo nach einem Telefonat mit seinen Kollegen in Indien und Pakistan. Auch China rief beide Länder am Mittwoch zur Zurückhaltung und zum Dialog auf.


Das Verhältnis von Indien und Pakistan ist seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 gespannt. Seit der Aufteilung des Subkontinents führten Indien und Pakistan drei Kriege gegeneinander, umstritten blieb besonders die Region Kaschmir. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, afp
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