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Italien beschlagnahmt deutsches Rettungsschiff "Eleonore" – Kapitän trotzt Salvini


"Lebensbedrohliche Lage an Bord"
Italien beschlagnahmt deutsches Rettungsschiff

Von dpa, jmt, ds

Aktualisiert am 02.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Situation auf dem Rettungsschiff "Eleonore": Nach einem Gewitter mit schweren Regenfällen schützen sich die rund 100 Migranten an Deck mit Rettungsdecken.Vergrößern des BildesSituation auf dem Rettungsschiff "Eleonore": Nach einem Gewitter mit schweren Regenfällen schützen sich die rund 100 Migranten an Deck mit Rettungsdecken. (Quelle: Johannes Filous/dpa)
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Das deutsche Rettungsschiff "Eleonore"

Die italienische Polizei hat das deutsche Rettungsschiff "Eleonore" beschlagnahmt, das nach Erklärung eines Notstands mit über 100 Flüchtlingen an Bord die sizilianische Küste angesteuert hat. Man habe des Schiff sichergestellt, sagte ein Sprecher der zuständigen Finanzpolizei in Rom. Die Flüchtlinge sollten im Laufe des Tages von Bord gehen.

Kapitän Claus-Peter Reisch hatte rund eine Woche auf See ausgeharrt, fuhr dann aber trotz eines Verbots in italienische Gewässer und steuerte den sizilianischen Hafen Pozzallo an.

"Dramatisches Unglück" an Bord

"Nach acht Tagen Warten auf einen sicheren Hafen, nach unzähligen Versuchen, Staaten davon zu überzeugen, sich um 104 Menschen zu kümmern, hat heute Nacht das Wetter entschieden", twitterte Reisch. "Ich musste aufgrund der lebensbedrohlichen Lage an Bord die 'Eleonore' zum Notfall erklären."

Es habe heftig gewittert und gestürmt, das Deck sei überschwemmt worden. Es spiele sich ein "dramatisches Unglück" ab, berichtete der SPD-Politiker und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher, der seit Sonntag mit an Bord ist. "Es herrschte Lebensgefahr; so hoch waren die Wellen."

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Kapitän Reisch hatte vor mehr als einer Woche über 100 Migranten aufgenommen. Er wartete seitdem auf eine Genehmigung, in einen sicheren Hafen einzulaufen. Italiens rechtsradikaler Innenminister Matteo Salvini hatte die Einfahrt verboten.

"Sizilien ist eine mehr oder minder Salvini-freie Zone"

Er habe mit Leoluca Orlando telefoniert, dem Bürgermeister Palermos, teilte Reisch auf Twitter mit. "Er hat mir gesagt: Sizilien ist eine mehr oder minder Salvini-freie Zone." Orlando habe den Bürgermeister von Pozzallo informiert. Der werde die deutschen Retter im Hafen in Empfang nehmen. Wie ein Video zeigt, wurde das Rettungsboot nun von einem Schnellboot der italienischen Küstenwache eskortiert. Dann kamen Beamten an Bord.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Mission Lifeline erteilte die Finanzpolizei anschließend die Genehmigung, in den Hafen einzulaufen. Danach werde die Kontrolle des Schiffes übernommen für weitere Ermittlungen.


Im Sommer war die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit dem Schiff "Sea-Watch 3" unerlaubt in italienische Gewässer gefahren. Sie war vorübergehend festgenommen worden – der Fall hatte international für Diskussionen gesorgt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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