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Urananreicherung: USA wirft Iran "atomare Erpressung" vor


Streit mit den USA
Iran kündigt großen Verstoß gegen Atomdeal an

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Der iranische Präsident Rouhani in einem Atomkraftwerk: Rouhani kündigte an, sich weiter aus dem Atom-Deal zurückzuziehen.Vergrößern des BildesDer iranische Präsident Rouhani in einem Atomkraftwerk: Rouhani kündigte an, sich weiter aus dem Atom-Deal zurückzuziehen. (Quelle: Mohammad Berno/ap-bilder)
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Atomchef Ali Akbar Salehi hatte zuvor mitgeteilt, dass der Iran inzwischen mit schnelleren Zentrifugen arbeitet, die den Prozess der Urananreicherung wesentlich beschleunigen sollen. Mit dem richtigen Know-How und modernen Zentrifugen lässt sich Uran mittel- oder langfristig bis 90 Prozent anreichern, was dann auch den Bau einer Atombombe ermöglichen würde. Die angekündigten Maßnahmen lösten international Besorgnis aus und könnten das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe ernsthaft gefährden.

Die USA haben den Schritt zur Abkehr vom internationalen Atomabkommen derweil scharf kritisiert. Die geplante Ausweitung der Urananreicherung sei "ein klarer Versuch der atomaren Erpressung", der die "politische und wirtschaftliche Isolation" des Landes verstärken werde, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Die US-Regierung werde ihre Politik des "maximalen Drucks" gegen Teheran fortführen, bis das Land sein "destabilisierendes Verhalten" aufgebe.

USA setzen Teheran unter Druck

Nach dem einseitigen Ausstieg der USA im Vorjahr hat sich auch der Iran in den vergangenen sechs Monaten schrittweise von den Bestimmungen des Wiener Abkommens zurückgezogen. In drei Phasen vergrößerte der Gottesstaat zunächst seine Uranvorräte von der festgesetzten Obergrenze von 300 auf 500 Kilogramm. Danach wurde der Urananreicherungsgrad von den erlaubten 3,67 auf 4,5 Prozent erhöht. In der dritten Phase ignorierte Teheran dann auch die Einschränkungen bei Forschungsarbeiten mit moderneren Zentrifugen. Mit den neuen Zentrifugen kann der Iran sein Uran zehnmal schneller anreichern - und dann auch bestimmt nicht mehr bei 4,5 Prozent bleiben.

Laut Präsident Ruhani wurde die Internationale Atomenergiebehörde IAEA über die vierte Phase in Kenntnis gesetzt. Außerdem sei der vierte Schritt, genauso wie die drei Schritte davor, umkehrbar. Der Iran fordere lediglich die vertragsgerechte Umsetzung des Wiener Abkommens, damit das Land wieder normal sein Öl exportieren und das Geld über das internationale Banksystem erhalten kann. Bis zur Umsetzung dieser legitimen Forderung bleibe der Iran weiterhin gesprächsbereit, gleichzeitig aber auch konsequent, so der Präsident.

Die USA waren im Mai 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen, das dem Iran eine friedliche Nutzung der Kernkraft gestattet, aber die Entwicklung von Kernwaffen verwehrt. Washington führte zudem Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wieder ein. Die Sanktionen sollen die iranische Öl-, Finanz- und Bauwirtschaft zum Erliegen bringen. Damit will Washington die Führung in Teheran zwingen, einem um außenpolitische und militärische Fragen erweiterten Abkommen mit härteren Auflagen zuzustimmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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