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Kämpfe in Äthiopien drohen sich auszuweiten: Tigray beschießt Nachbarregion


Kämpfe drohen sich auszuweiten – Tigray beschießt Nachbarregion

Von rtr, afp
Aktualisiert am 20.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Äthiopien: Durch den Konflikt sind nun besonders Kinder in Gefahr: Hilfsorganisationen fürchten, dass sie zu Kämpfern rekrutiert werden könnten.Vergrößern des BildesÄthiopien: Durch den Konflikt sind nun besonders Kinder in Gefahr: Hilfsorganisationen fürchten, dass sie zu Kämpfern rekrutiert werden könnten. (Quelle: VWPics/imago-images-bilder)
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Der Konflikt zwischen zwei Regionen in Äthiopien spitzt sich mit Angriffen zu. Dadurch sind nun besonders Kinder in Gefahr: Hilfsorganisationen fürchten, dass sie zu Kämpfern rekrutiert werden könnten.

In Äthiopien haben Streitkräfte der Region Tigray im Konflikt mit der Zentralregierung die Hauptstadt der Nachbarregion Amhara beschossen. In Bahir Dar seien Raketen eingeschlagen, teilte die dortige Regionalregierung am Freitag per Facebook mit. Opfer habe es nicht gegeben. Augenzeugen berichteten von zwei Explosionen, mindestens eine Rakete sei in der Nähe des Flughafens von Bahir Dar eingeschlagen.

2,3 Millionen Kinder in Gefahr

Nach Angaben von Unicef sind rund 2,3 Millionen Kinder dringend auf Hilfe angewiesen. Die Kinder in der Region Tigray seien wegen des "eingeschränkten Zugangs und des anhaltenden Kommunikationsstillstands" für humanitäre Hilfe unerreichbar, erklärte die Chefin der UN-Kinderhilfsorganisation, Henrietta Fore, am Freitag. In Flüchtlingslagern und Registrierungszentren im benachbarten Sudan seien weitere rund 12.000 teils unbegleitete Kinder in Gefahr.

Es müsse alles unternommen werden, um die Kinder zu schützen und zu verhindern, dass sie als Kämpfer rekrutiert würden, sagte Fore. Sie forderte die Konfliktparteien auf, den Zugang für humanitäre Organisationen zu ermöglichen.

Über zwei Wochen anhaltende Kämpfe

Es besteht die Gefahr, dass sich die Kämpfe zwischen Soldaten der Zentralregierung in Addis Abeba und den Streitkräften in Tigray ausweiten. Flüchtlinge berichteten, Milizionäre aus Amhara unterstützten die von Ministerpräsident Abiy Achmed entsandten Truppen im Kampf gegen die Tigray Volksbefreiungsfront (TPLF). Zudem liegen Tigray und Amhara seit längerem im Streit über den Verlauf ihrer Grenze.

In den mittlerweile über zwei Wochen anhaltenden Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und Streitkräften der TPLF sind Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen getötet worden. Zehntausende sind auf der Flucht.

Konflikt ethnischer Gruppen

Abiy wirft der in Tigray regierenden TPLF vor, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. Die Partei dagegen hält Abiy vor, er verfolge sie und vertreibe ihre Politiker von Regierungs- und Sicherheitsposten. Auslöser der Kämpfe ist nach Darstellung der Regierung in Addis Abeba ein bewaffneter Angriff von TPLF-Kräften auf in Tigray stationierte Regierungstruppen.

In dem Konflikt spielen ethnische Gruppen eine große Rolle. Äthiopien, eine Föderation aus zehn ethnischen Regionen, wurde jahrzehntelang von Tigray dominiert, bis Abiy vor zwei Jahren Ministerpräsident wurde. Er selbst gehört der Bevölkerungsmehrheit der Oromo an und hat auch familiäre Wurzeln in Amhara.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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