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Jeffrey Epstein: Wie nah stand der Sexualstraftäter Donald Trump?


Neue Erkenntnisse über lange Freundschaft
"Donald, es sind nur du und Epstein?"

Von t-online, jha

20.07.2025 - 18:07 UhrLesedauer: 3 Min.
Finanzinvestor und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf einem gemeinsamen Foto mit Donald Trump: Wie nah standen sich die beiden Männer wirklich?Vergrößern des Bildes
Finanzinvestor und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf einem gemeinsamen Foto mit Donald Trump: Wie nah standen sich die Männer? (Quelle: KEVIN LAMARQUE)
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Der Druck auf Donald Trump, alle Akten im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters zu veröffentlichen, wächst. Nun beleuchtet ein Bericht ihre persönliche Beziehung.

Donald Trump hat in seinem Anwesen Mar-a-Lago eine Party mit jungen Frauen veranstaltet, zu der er offenbar nur einen weiteren Gast eingeladen hatte: den wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Jeffrey Epstein. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf den damaligen Organisator George Houraney.

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Die Veranstaltung fand demnach im Jahr 1992 im Rahmen eines sogenannten Kalendergirl-Wettbewerbs statt. Houraney, ein Geschäftsmann aus Florida, sagte der Zeitung, er sei überrascht gewesen, dass Epstein der einzige weitere männliche Gast war. Er habe Trump damals gesagt: "Donald, das soll eine Party mit VIPs sein. Du sagst mir, es sind nur du und Epstein?"

Jahrzehntelange Beziehung zwischen Trump und Epstein

Die "New York Times" beschreibt in dem ausführlichen Bericht die jahrzehntelange Bekanntschaft zwischen Trump und Epstein. Demnach pflegten die beiden Männer in den 1990er Jahren intensive Kontakte in New York und Florida, bevor es um 2004 zum Bruch kam. In dieser Zeit seien sie gemeinsam zu Partys gereist, hätten sich gegenseitig zu Geburtstagen gratuliert und auf Veranstaltungen junge Frauen angesprochen.

"Ich kenne Jeff seit 15 Jahren. Ein toller Kerl", sagte Trump 2002 dem "New York Magazine". "Es macht viel Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Man sagt sogar, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich – und viele davon sind eher jünger."

Ausgerechnet während der nun bekannt gewordenen Party in Mar-a-Lago kam es laut der damaligen Teilnehmerin Jill Harth zu einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff durch Trump. In einer später zurückgezogenen Klage beschuldigte sie ihn, sie in ein Schlafzimmer gezogen, gewaltsam geküsst und begrapscht zu haben. Eine weitere junge Teilnehmerin sagte, Trump sei in der Nacht ungefragt in ihr Bett gekrochen.

Auch andere Frauen berichteten von unangemessenen Begegnungen mit Trump im Umfeld Epsteins. Virginia Giuffre, die öffentlich gegen Epstein aussagte und sich im April dieses Jahres umbrachte, wurde in Mar-a-Lago angesprochen und später laut eigener Aussage an prominente Männer "weitergereicht". Eine andere Frau, Stacey Williams, warf Trump vor, sie bei einem Treffen mit Epstein sexuell belästigt zu haben.

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Trump bestreitet Missbrauchsvorwürfe und Kontakte zu Epstein

Trump hat stets bestritten, von Epsteins Verbrechen gewusst oder sich selbst falsch verhalten zu haben. Nach Epsteins Verhaftung 2019 erklärte Trump, er habe sich "vor vielen Jahren" von ihm distanziert und ihn aus Mar-a-Lago ausgeschlossen, nachdem dieser sich gegenüber der Tochter eines Clubmitglieds unangemessen verhalten habe.

Epstein war im Juli 2019 wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen erneut verhaftet worden und starb wenige Wochen später in seiner Gefängniszelle. Nach offiziellen Angaben hat er sich selbst getötet. Seine langjährige Partnerin Ghislaine Maxwell wurde 2021 wegen sexuellen Missbrauchs und Menschenhandels verurteilt.

Trump klagt wegen Bericht zu anzüglichem Brief

Auch ein Bericht des "Wall Street Journal" beleuchtet die Beziehung der beiden Männer. Die Zeitung hatte über einen angeblich von Trump verfassten Geburtstagsgruß an Epstein berichtet, der im Jahr 2003 entstanden sein soll. Darin sollen mit Filzstift die Umrisse eines nackten Frauenkörpers gezeichnet und ein kryptischer Hinweis auf ein "Geheimnis" zwischen den beiden Männern notiert gewesen sein. Trump bestreitet, den Brief verfasst zu haben, und hat inzwischen Klage gegen die Zeitung, deren Herausgeberfirma sowie zwei Journalisten eingereicht. Er fordert jeweils zehn Milliarden Dollar Schadensersatz wegen Verleumdung.

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Quelle: t-online

Die Enthüllungen der "New York Times" und des "Wall Street Journal" verschärfen den Druck auf Trump, alle Akten zum Fall Epstein freizugeben. Obwohl er dies im Wahlkampf versprochen hatte, weigert er sich bislang, die Unterlagen zu veröffentlichen.

Trump hat auf den wachsenden Druck reagiert und die Freigabe der Gerichtsprotokolle im Fall Epstein beantragt. Allerdings dämpft die "New York Times" die Erwartungen an mögliche neue Erkenntnisse. Demnach dürfte aus den Unterlagen kaum Neues zur Beziehung zwischen Trump und Epstein hervorgehen, da diese in den Ermittlungen keine zentrale Rolle gespielt habe.

Verwendete Quellen
  • nytimes.com: Inside the Long Friendship Between Trump and Epstein (Englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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