Chancen zweifelhaft Trump will den Friedensnobelpreis – das sind die Favoriten

In Oslo wird der Nobelpreis vergeben. US-Präsident Trump macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne ausgezeichnet werden würde. Doch es gibt noch andere Favoriten.
Donald Trump will in diesem Jahr den Friedensnobelpreis gewinnen. Das hat er immer wieder betont. Nach eigenen Aussagen hat er angeblich sieben Kriege beendet und sieht sich damit als logische Wahl, wenn die prestigereiche Auszeichnung am Freitag in Oslo vergeben wird. "Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte", betonte er jüngst. Später schob er nach, alles andere wäre "eine Beleidigung".
Seit die US-Regierung einen Deal zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ausgehandelt hat, sind die Stimmen, die sich für Trump als Preisträger aussprechen, nicht leiser geworden. Doch tatsächlich gibt es andere Personen und Organisationen, die häufiger als Favoriten gehandelt werden.
Bisher ist nur bekannt, dass 338 Persönlichkeiten und Organisationen nominiert sind. Wer darunter ist, ist allerdings streng geheim. Die Namen bleiben auch im Anschluss 50 Jahre unter Verschluss.
Eine Organisation als Favorit
Bei den Wettquoten, die etwa bei Sportveranstaltungen oder Wettbewerben wie dem Eurovision Song Contest als Prognosewerkzeug genutzt werden, gibt es keinen klaren Favoriten. Allerdings kristallisieren sich einige Kandidaten heraus, die bei verschiedenen Wettanbietern immer wieder mit hohen Chancen bedacht werden.
Unter den regelmäßigen Favoriten ist etwa das Freiwilligennetzwerk Emergency Response Rooms im Sudan. Abseits der großen medialen Aufmerksamkeit gilt der dortige Bürgerkrieg mit vielen Millionen Geflüchteten und Hungernden derzeit als die größte humanitäre Krise der Welt. Emergency Response Rooms leisten dabei Nothilfe für die Zivilbevölkerung. Zuletzt bekam die Organisation bereits den norwegischen Rafto-Menschenrechtspreis und den als alternativer Nobelpreis bekannten Right Livelihood Award zugesprochen.
Auch das Osloer Friedensforschungsinstitut Prio zählt die Organisation zum Favoritenkreis. Ganz vorn sieht die Direktorin Nina Græger aber das Komitee zum Schutz von Journalistinnen und Journalisten (CPJ) mit Sitz in den USA.
Auch Selenskyj und Nawalnaja mit Chancen
Ebenso werden auch Julia Nawalnaja gute Chancen zugesprochen. Die Witwe des in russischer Haft verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny setzte aus dem Exil die Arbeit ihres Ehemannes fort. Auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der sich seit über dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg auf sein Land wehrt, werden in mehreren Wettbüros Chancen eingeräumt.
Des Weiteren nennen die Buchmacher das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) sowie die Ärzte ohne Grenzen, die weltweit medizinische Nothilfe leisten. Auch UN-Generalsekretär António Guterres und die ehemalige Klimaaktivistin Greta Thunberg, die sich nun im Israel-Palästina-Konflikt engagiert und der Kritiker Antisemitismus vorwerfen, tauchen häufiger auf den Listen auf.
Zudem nimmt Trump bei vielen Buchmachern eine Favoritenrolle ein. Allerdings endete die Nominierungsfrist bereits kurz nach Trumps Vereidigung im Januar.
- polymarket.com: "Nobel Peace Prize Winner 2025" (englisch)
- oddspedia.com: "Nobel Peace Prize Odds And Predictions: Trump Favorite To Win Nobel Prize" (englisch)
- covers.com: "Nobel Peace Prize Odds: Betting Favorites and Longshots" (englisch)
- bayerische-staatszeitung.de: "338 Nominierte: Erhält Donald Trump den Friedensnobelpreis?"
