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Kein Nobelpreis für Trump: Diese Kriege will er beendet haben


Kein Nobelpreis für den US-Präsidenten
Diese Kriege will Trump beendet haben

Von t-online, mak

Aktualisiert am 10.10.2025Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump und Marco Rubio: Auch im Gaza-Konflikt sieht sich Trump als Vermittler. (Quelle: Evan Vucci/ap)
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Donald Trump inszeniert sich als globaler Friedensstifter. Doch seine Behauptung, sieben Kriege beendet zu haben, hält einer genaueren Überprüfung kaum stand.

Kurz nach einem von US-Präsident Donald Trump verkündeten ersten Durchbruch bei den Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs ist an diesem Freitag der diesjährige Friedensnobelpreisträger ausgerufen worden. Der Preis geht an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado.

Trump selbst und einige seiner Getreuen hatten indes in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass er den Friedensnobelpreis verdient habe. Innerhalb von nur sieben Monaten habe er sieben Kriege beendet, hatte Trump etwa vor der UN-Vollversammlung in New York gesagt – wobei diese Darstellung mindestens umstritten ist. Trump ficht das nicht an: "Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte", meinte er. Der Durchbruch in Nahost dürfte ihn in dieser Sicht weiter bestärkt haben, so sprach er gar von einem achten Krieg, den er beendet habe.

Die Übersicht zeigt: Trump hat oft mehr versprochen als erreicht – und bisweilen sogar selbst zur Eskalation beigetragen.

Kambodscha – Thailand

Nach schweren Gefechten an der Grenze intervenierte Trump telefonisch – eigenen Angaben zufolge drohte er mit Zollmaßnahmen. Danach folgte eine Waffenruhe, die Kambodschas Premier Hun Manet Trump hoch anrechnete: Er nominierte ihn für den Friedensnobelpreis. Doch auch Malaysia vermittelte aktiv. Der Grenzstreit um alte Hindu-Tempel ist weiterhin ungelöst. Trump war laut Beobachtern eher Statist als Strippenzieher.

Status: Symbolische Rolle, tiefergehender Konflikt bleibt noch ungelöst.

Serbien – Kosovo

Trump sagte, ein Freund in Serbien habe ihn gewarnt, dass "ein großer Krieg" bevorstehe. Er habe mit Handelsdrohungen eine Eskalation verhindert. Nato-Diplomaten äußerten sich dazu zurückhaltend. Beweise für einen unmittelbar bevorstehenden Krieg fehlen – ebenso wie für Trumps alleinige Rolle bei der Deeskalation.

Status: Verhinderte Eskalation – fraglich, ob akut kriegsähnlich.

Pakistan – Indien

Nach einem gefährlichen Grenzkonflikt verkündete Trump eine Waffenruhe – bevor sie von beiden Seiten offiziell bestätigt wurde. Indien wies seine Rolle ausdrücklich zurück und erklärte, man habe die Waffenruhe selbst ausgehandelt. In Pakistan dagegen wurde Trump gefeiert. Ein klassischer Fall: Der Erfolg liegt im Auge des Betrachters.

Status: Waffenruhe, aber stark umstrittene Urheberschaft.

Kongo – Ruanda

Trump inszenierte ein Treffen der Außenminister in Washington – aber die M23-Miliz als Hauptakteur war nicht beteiligt. Die Kämpfe im Osten Kongos dauern an, der Abzug ruandischer Truppen blieb aus. Kongos Präsident warf Ruanda Manöver zur Zeitverzögerung vor. Die Kämpfe gehen weiter.

Status: Kein Ende der Kampfhandlungen, keine nachhaltige Lösung.

Ägypten – Äthiopien

Ein jahrzehntelanger Streit um den Nil eskalierte 2025 erneut, als Äthiopien die GERD-Talsperre einweihte. Trump setzte Wirtschaftshilfen aus, präsentierte sich später als Vermittler. Ein Durchbruch blieb aus. Der Konflikt ist weitgehend eingefroren – nicht beigelegt.

Status: Keine Kampfhandlungen, ungelöster Streit.

Armenien – Aserbaidschan

Im Weißen Haus unterzeichneten beide Seiten eine "Initiierungserklärung" für ein Friedensabkommen, Trump war Zeuge. Doch das eigentliche Abkommen war schon Monate vorher ausgehandelt worden. Streitpunkte blieben offen. Von einem echten Friedensschluss kann bislang keine Rede sein.

Status: Symbolische Einigung – der Konflikt bleibt virulent.

Israel – Iran

Im Juni 2025 griff Israel iranische Einrichtungen an. Trump sprach vom verhinderten Weltkrieg – doch tatsächlich genehmigte er israelische Angriffe und ließ selbst iranische Atomanlagen bombardieren. Nach iranischen Raketenangriffen verkündete Trump via Truth Social das Ende des Krieges – und forderte Israel öffentlich auf, eine geplante Attacke abzubrechen. Israel folgte seinem Aufruf. Doch der Konflikt um das iranische Atomprogramm ist weiterhin ungelöst.

Status: Deeskalation – aber kein Krieg offiziell beendet, und die USA wurden selbst Kriegspartei.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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