Etwa jeder zehnte Kanadier hat deutsche Wurzeln. Dies berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver, die am Freitag beginnen. Die Statistiker beriefen sich auf die letzte Volkszählung im Jahr 2006. Dabei hatten etwa 3,2 der insgesamt 32,6 Millionen Kanadier angegeben, deutsche Vorfahren zu haben.
Demnach war deutsch die fünfthäufigste fremde ethnische Herkunft - nach englisch (6,6 Millionen Menschen), französisch (4,9 Mio.), schottisch (4,7 Mio.) und irisch (4,4 Mio.).
Mehr als eine Herkunft möglich
In der Olympiastadt Vancouver hatten 2006 etwa 204.000 der 2,1 Millionen Bewohner deutsche Wurzeln. Damit stellten die Deutschstämmigen auch hier die fünftgrößte Gruppe. Viele Bewohner Vancouvers haben auch englische, schottische, irische und chinesische Wurzeln. Nach der Definition des kanadischen Statistikamtes ergibt sich die ethnische Herkunft eines Menschen aus dem Kulturkreis seiner Vorfahren und seinem subjektiven Bewusstsein um diese Abstammung. Viele haben demnach mehr als eine ethnische Herkunft.
Einwohnerzahl wird wohl steigen
Nach der mittleren Variante der UN-Bevölkerungsvorausschätzung wird die Einwohnerzahl Kanadas bis 2050 auf mehr als 44 Millionen anwachsen. Dabei wird davon ausgegangen, dass jährlich 214.000 Menschen mehr nach Kanada einwandern als auswandern. Die Bevölkerungsdichte wird dennoch niedrig bleiben: Statt heute 3,7 werden 2050 fast fünf Einwohner pro Quadratkilometer erwartet.
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Kanada auf Platz vier
In Deutschland liegt die Bevölkerungsdichte bei 230 Einwohnern je Quadratkilometer. Beim Index der menschlichen Entwicklung, mit dem die Vereinten Nationen den Lebensstandard von Ländern messen, lag Kanada im Jahr 2007 hinter Norwegen, Australien und Island weltweit auf Platz vier. Deutschland belegte den 22. Platz unter 182 Nationen.