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US-Wahl – Vorhang auf für die Donald-Trump-Show: Parteitag der Republikaner


Krönungsparteitag der Republikaner
Vorhang auf für die große Trump-Show


Aktualisiert am 24.08.2020Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump: Beim Parteitag plant er ungewöhnlich viele Auftritte.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Beim Parteitag plant er ungewöhnlich viele Auftritte. (Quelle: Evan Vucci/ap)

Beim Parteitag der Republikaner rückt Donald Trumps Familie ins Zentrum. Und der Präsident hat als früherer TV-Produzent ein paar Überraschungen im Ärmel. Gelingt ihm ein Befreiungsschlag im US-Wahlkampf?

Aus vielem machte Donald Trump bis zuletzt ein Geheimnis: Kurz vor dem Beginn des viertägigen Nominierungsparteitages der Republikaner am Montag waren viele Programmpunkte noch unbekannt. Trump, einst ein erfolgreicher Reality-TV-Produzent, weiß: Es schadet nie, dem Publikum ein paar Überraschungen vorzusetzen.

In Washington sickerte zumindest durch, dass der Präsident gedenkt, an jedem der vier Parteitagsabende eine Rolle zu spielen. Das ist ungewöhnlich. Üblicherweise spricht der Kandidat nur am Donnerstagabend, dem Höhepunkt der Veranstaltung. Doch das genügt Trump offenbar nicht.

Der Parteitag wird so zur ganz großen Trump-Show. Für den Präsidenten, der in den Umfragen weiter hinter Konkurrent Joe Biden liegt, ist die Veranstaltung eine wichtige TV-Produktion in eigener Sache. Trump kann dort seine Projekte für eine zweite Amtszeit präsentieren, die bislang recht unklar geblieben sind. Er kann ebenfalls zur besten Sendezeit seinen Kontrahenten Biden angreifen. Der Parteitag wird Corona-bedingt größtenteils virtuell abgehalten, doch es gibt anders als bei den Demokraten auch wenige Vor-Ort-Veranstaltungen.

Jeder zweite Hauptredner ein Trump?

Den Demokraten gelang es, vergangene Woche auf ihrem Parteitag Einigkeit zu demonstrieren: Vom Linkspopulisten Bernie Sanders über Ex-Präsident Barack Obama bis zu enttäuschten Republikanern wie dem Ex-Außenminister Colin Powell warben alle einig für Biden – und warnten eindrücklich vor der Gefahr, die Trump für die US-Demokratie darstelle.

Bei den Republikanern sieht das personelle Aufgebot etwas anders aus. Eine Übersicht des Senders Fox News über die wichtigsten Redner verbreitete sich am Wochenende in den sozialen Netzwerken. Dort trug jeder zweite der Hauptredner den Nachnamen Trump. Neben Präsident und First Lady sollen auch die Kinder Ivanka, Donald Jr., Eric und Tiffany sprechen, auch Schwiegertochter Lara Trump wird auftreten. Alles also eine große Familienfeier?

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Trumps Nichte hatte dem Präsidenten in einem Enthüllungsbuch gerade erst Persönlichkeitsstörungen attestiert und nun auch noch ein heimlich aufgezeichnetes Gespräch an die Medien gegeben, in dem Maryanne Trump Barry, die Schwester des Präsidenten, ihn als "Lügner ohne Prinzipien" bezeichnet. Da ist die geballte Unterstützung aus der Kernfamilie vielleicht keine schlechte Idee.

Protagonisten des Kulturkriegs

Doch ob sie wirklich auch die Hauptreden halten werden, wie es die Grafik suggeriert, bleibt abzuwarten. Andere wichtige Redner sind: Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo, die frühere Uno-Botschafterin Nikki Haley, der Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell.

Daneben werden Protagonisten des von Trump so befeuerten Kulturkriegs der amerikanischen Gesellschaft auftreten, etwa das Ehepaar McCloskey, das eine Gruppe "Black Lives Matter"-Demonstranten von ihrer Einfahrt mit Halbautomatikgewehr und Pistole vertrieben hatte.

Auffällig ist ebenfalls, wer nicht spricht: Der einzig noch lebende Ex-Präsident der Republikaner, George W. Bush, bleibt ebenso fern wie der letzte Präsidentschaftskandidat vor Trump, Senator Mitt Romney. Beide unterstützen Trump ausdrücklich nicht.

Den Demokraten gelang in der vergangenen Woche bei der Umstellung aufs Virtuelle ein unfallfreier, zumeist kurzweiliger Parteitag. Sie hatten allerdings auch mehr Zeit zur Vorbereitung, weil sich die Parteiführung seit langem in Richtung eines virtuellen Parteitags bewegt hatte. Bei den Republikanern lief der Prozess unter dem Kommando Trumps chaotischer ab.

Interessieren Sie sich für die US-Wahl? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. die dann einmal pro Woche in Ihrem Postfach landet.

Der Präsident wollte trotz der Corona-Pandemie an einem üblichen Parteitagsformat mit zehntausenden Teilnehmern in Charlotte im Bundesstaat North Carolina festhalten. Als der dortige Gouverneur auf die Abstandsregeln hinwies, ließ Trump den größten Teil des Parteitags nach Jacksonville in Florida verlegen, wo ein befreundeter Gouverneur regiert.

Doch nachdem dort die Corona-Infektionen im Juli so stark anstiegen, wurde die Veranstaltung abgesagt. Was nun in Charlotte bleibt, ist eine kleine offizielle Nominierung am Montag, mit gut 300 Delegierten auf Abstand. Auch dort will sich Trump wohl kurz blicken lassen.

Seine wichtige Nominierungsrede wird Trump nach langer Suche eines geeigneten Ortes am Donnerstag nun auf dem Südrasen des Weißen Hauses halten, offenbar mit Publikum. So viel ist bekannt. Und dann sind da ja noch die Überraschungen, die Reality-TV-Experte aus dem Oval Office einstreuen will.

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