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Armin Laschet reagiert auf Plagiatsvorwürfe: "Offenkundige Fehler"


"Offenkundige Fehler"
Armin Laschet räumt Plagiat in eigenem Buch ein

Von t-online, das, law

Aktualisiert am 30.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Buchautor Armin Laschet: 2009 stellte er als Integrationsminister in Nordrhein-Westfalen das Buch "Die Aufsteigerrepublik – Zuwanderung als Chance" vor.Vergrößern des BildesBuchautor Armin Laschet: 2009 stellte er als Integrationsminister in Nordrhein-Westfalen das Buch "Die Aufsteigerrepublik – Zuwanderung als Chance" vor. (Quelle: imago-images-bilder)
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Nach Annalena Baerbock werden auch Armin Laschet Plagiate in einem Buch vorgeworfen. Der Kanzlerkandidat der Union räumt den Fehler ein und kündigt weitere Überprüfungen an.

Auch Armin Laschet hat für ein Buch abgeschrieben, ohne entsprechende Passagen kenntlich zu machen. Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder ist im 2009 veröffentlichten Werk "Die Aufsteigerrepublik – Zuwanderung als Chance" auf etliche Abschnitte gestoßen. Das Buch hat Laschet schon damals viel Ärger eingebracht: Er hatte als Integrationsminister weite Teile von Mitarbeitern seines Hauses erstellen lassen – und trotzdem von den Einnahmen profitiert.

Öffentlich wurde der Vorgang am Donnerstag durch einen Tweet des Politologen und Entwicklungspolitikexperten Karsten Weitzenegger, der den ursprünglichen Text, von dem Laschet kopiert hat, verfasst hatte. Weitzenegger war von Plagiatsjäger Heidingsfelder informiert worden. Der Autor nahm die erhobenen Vorwürfe eher amüsiert auf: Er habe sich nicht vorstellen können, dass Laschet bei seiner heutigen Einstellung bei ihm kopiert habe.

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Betroffener reagiert gelassen

"Aber es ist begrüßenswert, wenn die Politik auf die Wissenschaft schaut, das ist ja auch bei Herrn Laschet nicht unbedingt immer der Fall", sagte er t-online. Ihm sei die Aufregung um kopierte Passagen in den Sachbüchern von Politikern zu groß – bei Laschet wie auch bei Baerbock.

Weitzenegger zufolge ist er nicht der einzige Autor und Wissenschaftler, den Martin Heidingsfelder, Gründer des Blogs "VroniPlag", wegen Übernahmen in dem Laschet-Buch angesprochen hat.

Laschet: "Offenkundig Fehler"

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen entschuldigte sich in einer schriftlichen Erklärung. Es gab bei seinem Buch "offenkundig Fehler", die er selbst verantworte: "Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials wird weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis genannt. Dafür möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten." Laschet teilte mit, er habe veranlasst, das Buch auf weitere mögliche Fehler zu überprüfen.

Heidingsfelder sagte t-online, er habe zuvor selbst um Stellungnahme Laschets gebeten. Er habe ebenfalls angeboten, das Buch weitergehend zu überprüfen. "Das hat sich erledigt durch die Erklärung von Herrn Laschet", sagte der Plagiatsjäger. Ob Heidingsfelder einen Auftrag hatte, das Buch auf Ungereimtheiten zu untersuchen, wollte er nicht sagen.

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Bereits zuvor Ärger mit dem Buch

Das Buch von Armin Laschet war 2009 erschienen. Aus den Dankesworten ging hervor, dass viele Mitarbeiter seines Ministeriums an dem Buch mitgewirkt haben. Laschet hatte daraufhin erklärt, er habe keinen persönlichen Vorteil vom Buch und der Mitarbeit seiner Bediensteten gehabt, weil er das Honorar von 4.000 Euro gespendet habe. Dann kam allerdings heraus, dass er die Spende steuerlich geltend gemacht hatte, ohne den Erlös je als Einkommen angegeben zu haben. 2015 zahlte Laschet die Steuern nach.

Die Scherereien treffen Laschet zu einem sensiblen Zeitpunkt. Zwar liegt die CDU/CSU in Umfragen mit zuletzt 26 bis 30 Prozent weiterhin unangefochten auf Platz eins. Laschet selbst jedoch kämpft mit sinkenden Zustimmungswerten als potenzieller Bundeskanzler. In zwei aktuellen Umfragen wurde er gerade erst vom SPD-Anwärter Olaf Scholz überholt, auch wenn dessen Partei erst hinter den Grünen auf dem dritten Platz liegt.

Zuvor gabs Plagiatvorwürfe gegen Baerbock

Zuvor wurden Plagiatsvorwürfe gegen die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhoben. In ihrem kürzlich veröffentlichten Buch "Jetzt: Wie wir unser Land erneuern" wies der Medienwissenschaftler Stefan Weber auf etliche Stellen hin, die aus anderen Werken ohne Nennung der Quelle übernommen wurden.

Auch Heidingsfelder war gegenüber t-online der Ansicht, die Kanzlerkandidatin der Grünen habe abgeschrieben. Mehr dazu lesen Sie hier. Als Konsequenz aus den Vorwürfen hatte Baerbock angekündigt, das Buch erscheine künftig mit Quellennachweisen.

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