Kritik an Kanzlerkandidat Laschet: CDU-Politiker fordern Kurswechsel

CDU-Chef Armin Laschet musste in den vergangenen Wochen viel Kritik der Öffentlichkeit einstecken. Seine Parteikollegen bemängeln derweil inhaltliche Punkte – und sie fordern mehr Teamplay.

In der CDU wächst die Unzufriedenheit mit dem glücklosen Agieren von Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet. "Es wäre gut, wenn sich unser Kanzlerkandidat auch mit inhaltlichen Punkten hervortäte", sagte der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron dem "Spiegel". Neben der Bekämpfung der Flutfolgen "wäre es gut, wenn unser Kanzlerkandidat verstärkt auf die drängendsten Zukunftsthemen einginge", forderte der Abgeordnete Peter Bleser aus Rheinland-Pfalz demnach.

Sein Fraktionskollege Johannes Selle aus Thüringen sagte: "Armin Laschet hat Akzente beim Thema Steuern und Klima gesetzt, aber das reicht noch nicht. Hier müssen wir uns als CDU stärker positionieren." Zudem wird dem Bericht zufolge unter den Christdemokraten die Forderung laut, dass der Parteichef neben seinem Ex-Rivalen Friedrich Merz weitere prominente Köpfe als Team an seiner Seite präsentieren sollte.

Linnemann soll "zentrale Rolle im Wahlkampf spielen"

"Laschet wurde als Teamplayer gewählt, deshalb muss er dringend ein Team von Köpfen präsentieren – da reicht mir ein Friedrich Merz nicht", sagte Uwe Schummer (CDU), Chef der Arbeitnehmergruppe in der Unionsfraktion im Bundestag, dem Magazin. Der Hamburger CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß plädierte dafür, dass Carsten Linnemann, der Chef des Mittelstandsunion, "eine zentrale Rolle" im Wahlkampf spielen müsse, um Mittelständler und liberal-konservative Wählerinnen und Wähler anzusprechen.

Armin Laschet hatte sich im Kampf um die Kanzlerkandidatur der Union gegen CSU-Chef Markus Söder durchgesetzt. Aktuelle Umfrage zeigten, dass die Partei mit Letzterem bessere Wahlchancen gehabt hätte. Lesen Sie hier mehr dazu.