In Köln haben sich hunderte Rechtsextremisten, Hooligans und Anhänger der Pegida-Bewegung zu einer Demonstration am Hauptbahnhof versammelt. Mehrere Gegendemonstrationen liefen, die Stimmung war aufgeheizt.
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Kurz nach dem Start stoppte die Polizei die Demo bereits, als aus dem Umfeld der Rechten Böller auf Journalisten und Beamte flogen. Dabei kam es zum Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray.
Rund 450 Teilnehmer der von Pegida NRW angemeldeten Demonstration seien mit Zügen aus dem Ruhrgebiet angereist und von Beamten begleitet worden. Unter den rund 1700 Teilnehmern der Rechten-Demonstration befanden sich nach Polizeischätzungen mehr als 800 Hooligans.
Ein Sprecher der Kölner Polizei sprach zuvor von einer "aggressiven Grundstimmung". Den rechten Demonstranten standen rund 1300 Gegendemonstranten gegenüber.
Polizei mit Großaufgebot vor Ort
Die Bundespolizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz, um die Sicherheit des Hauptbahnhofs aufrecht zu erhalten. Die nordrhein-westfälische Landespolizei setzte nach Angaben eines Sprechers weitere rund 1700 Beamte ein. Unter ihnen waren auch berittene Einheiten.
Die Pegida-Anhänger wurden von den Gegendemonstranten mit wütenden Parolen empfangen. Demonstranten aus dem linken Spektrum skandierten "Nazis raus", "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda" und "Wir kriegen Euch alle". Die Polizei bemühte sich, beide Gruppen auseinanderzuhalten.
Zuvor hatten sich spontan mehrere hundert Frauen am Hauptbahnhof versammelt und gegen gewaltsame Übergriffe protestiert. Die Teilnehmerinnen trugen Transparente mit Aufschriften wie "Nein heißt Nein. Das ist unser Gesetz. Bleibt uns vom Leib" oder "Nein zu Gewalt gegen Frauen, egal ob in Köln, beim Oktoberfest oder im häuslichen Schlafzimmer". Zu dem Flashmob hatten Frauengruppen im Internet aufgerufen.
Aus Köln twitterte der Journalist Felix Huesmann dieses Bild.
Bei Pegida vereinzelt Böllern. #nopegidanrw #Köln pic.twitter.com/Tgpp1eijdQ
— Felix Huesmann (@felixhuesmann) 9. Januar 2016