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"Die Alten nehmen den Jungen nicht die Impfdosen weg"


Mail an die Redaktion
"Die Alten nehmen den Jungen nicht die Impfdosen weg"

MeinungVon t-online, cja, sje

Aktualisiert am 19.05.2021Lesedauer: 4 Min.
Ein älterer Mann wird geimpft: Ein t-online-Leser wundert sich über den Impfstoff, den er bekommen hat.Vergrößern des BildesEin älterer Mann wird geimpft: Ein t-online-Leser wundert sich über den Impfstoff, den er bekommen hat. (Quelle: avanti/getty-images-bilder)
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Ältere Menschen sollen möglichst auf Biontech verzichten, sonst brächten sie jüngere um diesen Impfstoff. Doch ganz so einfach geht das nicht immer. Ein t-online-Leser hätte gerne Astrazeneca genommen und wehrt sich nun gegen den Vorwurf.

Wir fragen unsere Leser regelmäßig, welche Themen sie momentan besonders beschäftigen und bitten sie, auf die Berichterstattung von t-online zu reagieren. In Lesermails an die Redaktion formulieren sie ihre Gedanken, die sie publik machen wollen. Hier eine Auswahl:

19.05.2021: t-online-Leser Horst Göhringer über seine Impfung mit Biontech: "Es war nicht die Entscheidung eines alten Mannes, der der Jugend etwas wegnehmen wollte"

"Nachdem Astrazeneca für Menschen über 60 freigegeben wurde, habe ich mich sofort registrieren lassen. Erst kam keine Reaktion außer der Bestätigung des Eingangs meiner Registrierung. Dann erhielt ich doch recht kurzfristig einen Termin für die Erstimpfung, auch einen für die Zweitimpfung. Allerdings, und das hat mich doch sehr verwundert, mit Biontech. Ich halte insofern die derzeitige Diskussion für unsinnig. Die Alten nehmen den Jungen nicht die Impfdosen weg. Ich wollte definitiv Astrazeneca. Es war nicht die Entscheidung eines alten Mannes, der der Jugend etwas wegnehmen wollte. Im Übrigen meine ich, dass das gesamte Tohuwabohu über die Nebenwirkungen aller Impfstoffe maßlos übertrieben ist. Schmerzmittel werden konsumiert wie Bonbons, Beipackzettel ignoriert, weil ja die Großmutter dieses Mittel schon genommen hat. Schlaftabletten werden ebenso teilweise rückfragefrei per Rezept verordnet, obwohl der Suchtfaktor dem des Alkohols in nichts nachsteht. Beste Grüße, bleiben Sie gesund. Und lassen Sie sich impfen, hören Sie nicht auf die zahlreicher werdenden Weltuntergangspropheten."

12.05.2021: t-online-Leserin Margret Ludewig-Stengert über das Impfprozedere: "Ich vermissen bei der Debatte, diejenigen, die sich gar nicht impfen lassen dürfen"

"Mein Mann und ich vermissen bei der ganzen Corona-Impfdebatte, diejenigen, die sich gar nicht impfen lassen dürfen. Sie werden überhaupt nicht erwähnt. Kam mir wieder in den Sinn, als ich die heutige Drosten-Mahnung las.

Es gibt Menschen, beispielsweise Krebskranke, die wegen einer Immuntherapie nicht geimpft werden dürfen. Andere Schwerkranke und Schwangere gehören ebenso dazu. Mein Mann gehört zu dieser Gruppe. Er leidet sehr darunter, wird sich aber wohl, so lang es noch möglich ist, immer testen lassen müssen. Ich selbst erhalte diese Woche meine zweite Impfung.

Ebenso ist es einfach unfassbar, dass für alle Aktionen, wie Testergebnissen oder den digitalen Impfpass, alle ein Smartphone besitzen müssen. Ich besitze eins und werde, neben den analogen Nachweisen, auch die digitalen Nachweise nutzen. Aber seien Sie mal in Schleswig-Holstein im Funkloch, da geht bei einer Kontrolle nichts mehr per Smartphone."

06.05.2021: t-online-Leser Heinz Schäfer über die Schwierigkeiten, einen Impftermin zu erhalten: "Ich hoffe, dass ich noch vor der Bundestagswahl geimpft bin"

"Bei meiner Kritik beziehe ich mich auf Rheinland-Pfalz. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich bin 68 Jahre alt, lebe in einer ländlichen, sehr ruhigen Gegend mit einem riesigen Garten, um den mich viele beneiden. Meine Einschränkungen durch den Lockdown sind gering.
Menschen in beengten Wohnverhältnissen oder die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, haben es viel schwerer und ich habe Verständnis, dass diese Menschen, ungeachtet des Alters, vor mir geimpft werden.

Nach Ostern wollte ich mich auf die Warteliste bei meinem Hausarzt eintragen lassen. Aus der Praxis kam ein Anruf, ich solle mich im Impfzentrum anmelden, dort seien meine Chancen besser.
Gesagt, getan. Die Anmeldung hat gut funktioniert und auch die Bestätigung mit der Registrierungsnummer kam umgehend.
Nach zwei Wochen habe ich bei der angegebenen Kontaktadresse per Mail angefragt, ob man mir etwas über den voraussichtlichen Impftermin sagen könnte. Keine Reaktion. Nach schätzungsweise weiteren zwei Wochen habe ich, wieder per Mail, nachgefragt, ob ich im Juni oder doch eher Ende September mit meiner Impfung rechnen sollte. Keine Reaktion.
Ich vermisse die Transparenz.

Gerade weil hier in dem Kreis der Landrat einer der Ersten war, die eine Impfung erhalten haben, kommt bei mir das Gefühl auf,
hier ist 'Vetternwirtschaft und Beziehungsklüngel' am Werk.
Der Gerechtigkeit halber möchte ich noch hinzufügen, dass ich mit dieser Meinung ziemlich allein stehe. Viele Bekannte haben mir widersprochen und sind der Meinung, die Verwaltung sei einfach unfähig. Ich hoffe, dass ich vor der Bundestagswahl geimpft bin."

Liebe Leserinnen und Leser: t-online veröffentlicht regelmäßig Lesermeinungen. Auch Sie haben etwas zu sagen und möchten, dass es veröffentlicht wird? Hier erfahren Sie, wie Sie uns Ihre Lesermail schicken können.

06.05.2021: t-online-Leserin Sylvia Heger über die Impfstrategie der Stadt Köln: "Wir sollten uns das Beispiel Köln überall zum Vorbild nehmen"

Langfristiges Ziel der Corona-Impfungen ist Normalität und Freiheit für alle. Eher kontraproduktiv, auch geradezu unsolidarisch gegenüber der jungen Generation, die noch nicht dran sein durfte, erscheint da die Forderung einer kleinen Minderheit von sieben Prozent Geimpften nach ihnen zustehenden Rechten und Freiheiten.

Wie wir aber alle ab sofort deutlich schneller zum Ziel gelangen könnten, macht uns die Stadt Köln aktuell vor: Ohne Furcht vor Rechtspopulismus macht sie endlich öffentlich, dass sich nämlich eine Großzahl von Infektionen auch mit unseren lang erprobten AHA+L-Regeln überhaupt nicht vermeiden lässt, wo die Nicht-Privilegierten schutzlos in beengten Wohnverhältnissen mit der Angst vor der Infektion ausharren müssen.

Und Köln handelt: Geimpft wird endlich direkt vor Ort in eben diesen sozialen Brennpunktvierteln – zusammen mit Hausärzten, Sozialarbeitern, Dolmetschern. Und die Großzahl von Impfwilligen dankt es ihnen.

Wir alle werden davon profitieren. In Schulen, am Arbeitsplatz, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in Supermärkten etc. Wir alle sollten deshalb diesen Menschen dankbar begegnen und uns das Beispiel Köln für die Priorisierungsgruppe 3 überall zum Vorbild nehmen."

Die in Lesermails geäußerten Ansichten geben die Meinung der Autoren wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der t-online-Redaktion.

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von Leserinnen und Lesern von t-online
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