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Sonneberger Landratswahl | AfD-Politiker Robert Sesselmann zum Landrat gewählt


Wahl in Sonneberg
Erstmals in Deutschland: AfD-Politiker wird Landrat

Von afp, reuters, dpa, mam, ann

Aktualisiert am 25.06.2023Lesedauer: 3 Min.
AfD-Politiker Sesselmann: Er wurde zum Landrat gewählt – Bewohner in Sonneberg melden sich zur Ausrichtung der Partei zu Wort. (Quelle: Glomex)
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Die Bürger von Sonneberg haben gewählt: Erstmals in Deutschland ist mit Robert Sesselmann ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt worden.

Zehn Jahre nach ihrer Gründung hat die AfD in Thüringen erstmals ein kommunales Spitzenamt erobert: Mit dem Landtagsabgeordneten und Rechtsanwalt Robert Sesselmann ist erstmals in Deutschland ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt worden.

Sesselmann setzte sich bei der Stichwahl am Sonntag im Thüringer Kreis Sonneberg mit 52,8 Prozent der Stimmen gegen den bislang amtierenden CDU-Politiker Jürgen Köpper durch und erhielt damit die nötige absolute Mehrheit. Das teilte das Wahlamt am Abend mit.

Demnach konnte Köpper nur 47,2 Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen, obwohl er von den Linken, den Grünen, SPD sowie der FDP unterstützt wurde. Er muss sein Amt als Landrat somit an Sesselmann abgeben. Dieser war wegen seines hohen Ergebnisses im ersten Durchgang als Favorit in das Rennen gegangen. Bei der AfD sorgte das Wahlergebnis in Sonneberg für Jubel.

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Sesselmann sieht AfD "auf dem Weg zur Volkspartei"

Sesselmann wolle als künftiger Landrat des Thüringer Landkreises Sonneberg auch mit dem politischen Gegner sprechen. Man sollte ideologische Betrachtungen außen vor lassen, sagte Sesselmann am Sonntag bei der AfD-Wahlparty in Sonneberg. Er wolle mit allen Fraktionen reden. "Wir müssen auch auf den politischen Gegner zugehen", sagte er und betonte, dass es ihm um Sachthemen wie die Konsolidierung des Haushaltes oder die Sanierung von Schulen gehe. Sesselmann kündigte an, sein Landtagsmandat niederzulegen.

Die AfD sieht Sesselmann "auf dem Weg zur Volkspartei". Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sagte er: "Wir können nächstes Jahr, 2024, Geschichte schreiben." Der Thüringer AfD-Landesverband, in dem Sesselmann Mitglied ist, wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet.

Der bei der Landratswahl in Sonneberg unterlegene CDU-Kandidat Jürgen Köpper hat den Wahlausgang als "enttäuschend" bezeichnet und sprach von einem schlechten Tag für den Landkreis Sonneberg und Thüringen. "Trotz einer höchst engagierten Arbeit von unzähligen Wahlhelfern haben die Sonneberger heute anders entschieden", sagte er laut einer Mitteilung vom Sonntagabend.

Landkreistag warnt vor "Blockadepolitik"

Der Deutsche Landkreistag hat nach der Landratswahl in Sonneberg daran erinnert, dass alle Landrätinnen und Landräte an Recht und Gesetz gebunden seien. "Als Wahlbeamter ist Herr Sesselmann auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung verpflichtet", erklärte Landkreistag-Präsident Reinhard Sager laut Mitteilung am Sonntag. "Wir nehmen das heutige Wahlergebnis zur Kenntnis."

Weiter sagte er: "Wir wünschen ihm gutes Gelingen bei seiner verantwortungsvollen Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und eine konstruktive und zielführende Zusammenarbeit mit dem Kreistag." Der Landkreis müsse handlungsfähig bleiben, was nur in gutem Zusammenwirken von Kreistag und Landrat gelingen könne. "Insofern darf es zu keiner Blockadepolitik kommen. Es ist zu betonen, dass es sich um das Ergebnis einer demokratischen Wahl handelt. Für die anderen Parteien sollte das Wahlergebnis ein großer Ansporn sein, im politischen Wettstreit überzeugender zu sein."

Die Kommunalwahl in dem Kreis an der Grenze zu Bayern hatte bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Die AfD hat in Umfragen derzeit Aufwind, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern. Vonseiten der Grünen, der SPD und der Linken zeigte man sich über das Wahlergebnis besorgt.

Die Wahlbeteiligung lag nun bei 59,6 Prozent – im ersten Durchgang vor zwei Wochen waren es 49,1 Prozent. Der Landkreis im Thüringer Wald mit 57.000 Einwohnern und rund 48.000 Wahlberechtigten ist einer der kleinsten in Deutschland.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
  • Eigene Gespräche vor Ort
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