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Blumenkübel-Streit in Schwanau: Firmenchef entfernt Straßenhindernis


Ärger um Verkehrsberuhigung
Konzernchef entfernt Blumenkübel von Straße

Von dpa
Aktualisiert am 15.10.2025Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:251015-935-893879Vergrößern des Bildes
Blumenkübel auf dem Firmengelände von Herrenknecht: Der 83-jährige Chef des Mittelständlers störte sich unter anderem an den Katzenaugen. (Quelle: Philipp von Ditfurth)
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Blumenkübel auf Straßen sollen Verkehrsteilnehmer dazu bewegen, langsam und vorsichtig zu fahren. Das gefällt einem Firmenchef in Baden-Württemberg überhaupt nicht.

Wirbel um Blumenkübel im badischen Schwanau: Der Familienkonzern Herrenknecht hat bestätigt, dass sein Gründer Martin Herrenknecht mehrere Pflanzenbehälter von einer öffentlichen Straße entfernen ließ. Wegen der großen Kübel in einer Tempo-30-Zone der Gemeinde kam es nach Martin Herrenknechts Auffassung zu unübersichtlichen Situationen und potenziellen Gefährdungen.

Wie ein Sprecher der Herrenknecht AG auf Anfrage mitteilte, gelte dies insbesondere für größere Fahrzeuge, Stoßzeiten des Schichtbetriebs in dem Unternehmen und Nebel-Wetterlagen. Zuvor berichteten mehrere Medien.

"Ein Teil der Blumenkübel steht jetzt auf dem Gelände der Herrenknecht AG", berichtete der Sprecher. Wie viele Behälter von der Straße auf das Firmenareal gebracht wurden, blieb zunächst offen.

"Herausforderungen direkt anpacken"

Wie die Polizei im Offenburg auf Anfrage mitteilte, wurde der Vorfall in Schwanau zunächst als Vorkommnis registriert. "Da aber die Wegnahme von Gegenständen im mutmaßlich nicht geringfügigen Bereich in Rede steht und laut einer Presseberichterstattung der Vorwurf des 'Diebstahls' geäußert worden sein soll, ist die Staatsanwaltschaft hiervon in Kenntnis gesetzt worden", berichtete ein Sprecher.

Die Staatsanwaltschaft prüfte den Fall und teilte daraufhin mit, dass keine ausreichenden Hinweise auf einen strafbaren Diebstahl vorliegen würden. Die Gemeinde dürfte ihre Pflanzenbehälter auf Dauer zurückbekommen, machte ein Sprecher der Anklagebehörde auf Anfrage in Offenburg deutlich. Nach dem Vorfall habe ein Mensch Anzeige erstattet.

Herrenknecht ist ein Spezialhersteller für große Tunnelbohrmaschinen und weltweit tätig. Es beschäftigt rund 5.000 Menschen und ist ein großer Player der südbadischen Wirtschaft.

"Wo es Herausforderungen gibt, bin ich dafür, sie direkt anzupacken und pragmatische Lösungen zu finden", sagte der 83-jährige Vorstandschef laut Unternehmen. "Selbstverständlich immer mit Blick auf das Gemeinwohl. Das sehe ich als meine unternehmerische Verantwortung."

Gespräche mit Behörden

Es werde mit der Gemeinde im Ortenaukreis, dem Landratsamt und der Polizei gesprochen, um die Lage sachlich zu klären, fügte Martin Herrenknecht hinzu. Er respektiere Zuständigkeiten und Entscheidungswege der kommunalen Gremien. Bürgermeister Marco Gutmann war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, unterstützt der Firmenchef das Einführen von Tempo-30-Zonen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. An der betreffenden Stelle in Schwanau habe er jedoch einen Einwand: "Die praktische Umsetzung der Verkehrsberuhigung muss aus Sicht von Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht verbessert werden, anstelle von mit Beton gefüllten Kübeln, die wegen der viel zu kleinen Katzenaugen nicht sichtbar sind", teilte der Unternehmenssprecher mit.

Die Pflanzenkübel wurden laut einem Bericht der "Badischen Zeitung" in der vergangenen Woche von einer Straße im Schwanauer Ortsteil Allmannsweier entfernt. Dort waren dem Blatt zufolge rund 20 dieser Behälter aufgestellt. Sie sollten dort den Verkehr beruhigen und Parkbuchten besser sichtbar machen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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