Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen und Hessen am Samstagabend vier Männer festgenommen, die der Islamistenszene zugerechnet werden. Drei Männer wurden im Raum Bonn, ein vierter in Offenbach gefasst, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Köln.
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Nach ersten Erkenntnissen haben sie sich illegal Schusswaffen verschafft. Berichte, wonach die Festnahmen im Zusammenhang mit den Einheitsfeiern in Bonn erfolgten, zu denen am Montag auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Christian Wulff erwartet wurden, bestätigte die Polizei nicht.
Ein Verdächtiger wieder frei
Alle vier Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren seien in Deutschland geboren. "Der Verdacht lautete ursprünglich auf 'Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat'", sagte ein Polizeisprecher. Bei den Wohnungsdurchsuchungen wurden aber keine Waffen oder gefährliche Gegenstände gefunden.
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Am Sonntagmittag wurde der in Offenbach Festgenommenen bereits wieder freigelassen. Eine Entscheidung über die drei anderen Männer hatten die Ermittler bis Sonntagabend noch nicht gefasst.
Keine Hinweise auf Terror-Verbindungen
Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, es gebe weder Anhaltspunkte für die Einbindung der Männer in eine terroristische Vereinigung noch für konkrete Anschlagsvorbereitungen. Nach Angaben der für Terrorismus zuständigen Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gibt es bislang keine zureichenden Anhaltspunkte, die die Zuständigkeit der Bundesbehörde begründen könnten.
In der früheren Bundeshauptstadt feiern hunderttausende Menschen noch bis zum Montag den Tag der Deutschen Einheit sowie den NRW-Tag. In Bonn findet am Montag die zentrale Einheitsfeier statt. Nach Angaben der Polizei in Bonn gibt es auch nach der Festnahme keine Einschränkungen bei den Planungen zum Deutschlandfest. Es existierten "keinerlei konkreten Gefährdungshinweise" für die Veranstaltung, betonte ein Sprecher. Es werde weiterhin alles getan, damit das Deutschlandfest sicher sei.