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Deutschland bekommt Lithium aus Bolivien


Deutschland bekommt Lithium aus Bolivien

Von dpa
12.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Lithium-Produktion in Bolivien: Deutschland will mit dem Deal die E-Auto-Produktion fördern.Vergrößern des BildesLithium-Produktion in Bolivien: Deutschland will mit dem Deal die E-Auto-Produktion fördern. (Quelle: Georg Ismar/dpa-bilder)
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Erstmals bekommt ein deutsches Unternehmen Zugriff auf Lithium im großen Stil. In einem Salzsee in Bolivien werden die größten Reserven vermutet. Die Bundesregierung setzt darauf, dass so die E-Auto-Batterieproduktion in Gang kommt.

Bisher hinkt Deutschland bei Elektroautos hinterher – für die geplante Offensive bekommt ein deutsches Unternehmen nun erstmals direkten Zugriff auf den dafür wichtigen Rohstoff Lithium. Dazu bildet das baden-württembergische Unternehmen ACISA eine Kooperation mit dem bolivianischen Staatskonzern Yacimientos de Litio Bolivianos (YLB), um eine Menge zu fördern, die jährlich Hunderttausende Elektroautos mit Batterien versorgen will. Auch der bolivianische Außen- und der Energieminister reisten zur Vertragsunterzeichnung am Mittwoch nach Berlin. Zuletzt hatten VW und Audi milliardenschwere Elektromobilitätspläne verkündet; für die Batterien braucht es das "weiße Gold", Lithium.

In Bolivien werden im Salzsee (Salar) von Uyuni die weltweit größten Lithium-Vorkommen vermutet. "Lithium ist einer der Schlüsselrohstoffe des 21. Jahrhunderts", sagte ACISA-Chef Wolfgang Schmutz der Deutschen Presse-Agentur. "Durch das Joint Venture sichert sich Deutschland erstmals nach Jahrzehnten wieder den direkten Zugriff auf wichtige, nicht-heimische Rohstoffe", betonte Schmutz. "Dies ist insbesondere für die deutsche Automobilindustrie von Bedeutung." Das Unternehmen plant die Produktion von jährlich 40.000 bis 50.000 Tonnen Lithiumhydroxid.

Nachfrage könnte sich vervierfachen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betonte in Berlin: "Deutschland soll ein führender Standort für die Batteriezellfertigung werden." Ein großer Anteil der Produktionskosten entfalle dabei auf Rohstoffe und Material.

"Deshalb brauchen wir einen verlässlichen und wettbewerbsfähigen Rohstoffbezug aus einer umweltgerechten Rohstoffgewinnung und Rohstoffweiterverarbeitung", betonte der Minister. Besondere Bedeutung für die Batteriezellfertigung komme Lithium zu, die Nachfrage könne sich bis 2025 vervierfachen. "Die deutsche Industrie tut deshalb gut daran, sich ihren Bedarf frühzeitig zu sichern, um nicht in Rückstand und Abhängigkeit zu geraten."

Förderung über 70 Jahre geplant

Geplant ist ein Produktionsbeginn im Jahr 2021 und eine Förderung über 70 Jahre. Der Rohstoff wird in einem komplizierten Verfahren gewonnen und für die Batterien in Elektroautos gebraucht. Daher wird Lithium auch als das "weiße Gold" bezeichnet. Geplant sind in Uyuni zwei große Lithiumanlagen, Deutschland mit ACISA steht hier in direkter Konkurrenz zu chinesischen Firmen.

Geplant wurde die erste Anlage von dem Thüringer Unternehmen k-utec. Sie soll pro Jahr rund 15.000 Tonnen Lithiumkarbonat produzieren, während die ACISA-Anlage auf 40.000 bis 50.000 Tonnen Lithiumhydroxid kommen soll. Mit so einer Menge lassen sich Batterien für geschätzt bis zu einer Million Elektroautos mit mehr als 300 Kilometern Reichweite bauen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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