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Hockenheim: Oberbürgermeister Dieter Gummer erlitt Gehirnblutungen bei Angriff


Angriff vor eigener Haustür
Hockenheimer OB schwerer verletzt als bislang bekannt

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 18.07.2019Lesedauer: 3 Min.
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Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer: Bei dem Angriff wurde er schwer verletzt und liegt noch immer im Krankenhaus.Vergrößern des Bildes
Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer: Bei dem Angriff wurde er schwer verletzt und liegt noch immer im Krankenhaus. (Quelle: Stadt Hockenheim)

Dieter Gummer hat bei dem Angriff auf ihn schwere Verletzungen davongetragen. Nun werden weitere Details zum Gesundheitszustand des Hockenheimer Oberbürgermeisters öffentlich.

Nach dem Angriff eines Unbekannten auf den Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer werden neue Details zu seinem Gesundheitszustand bekannt. Laut Angaben der Stadt erlitt der SPD-Politiker durch den Faustschlag und den anschließenden Sturz mehrere Prellungen, einen Kieferbruch – und Gehirnblutungen.

Auf der Intensivstation

"OB Dieter Gummer befindet sich derzeit noch in stationärer Behandlung auf der Intensivstation eines Krankenhauses", teilte Stadtsprecher Christian Stalf am Donnerstag mit. Wie lange er dort noch liegen müsse, sei nicht absehbar. Dank gelte den Absendern zahlreicher Genesungswünsche, die mittlerweile bei der Stadtverwaltung Hockenheim eingegangen seien. "Er freut sich, dass so viele Menschen an seiner Genesung Anteil nehmen."

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Der Angriff sei für den 67-Jährigen überraschend gewesen und nicht erklärbar. "Für ihn ist es ein Rätsel, wer die Person war und was die Hintergründe sein sollen", hieß es weiter. Er arbeite mit den Ermittlungsbehörden zusammen, um den Täter zu identifizieren. Bereits am Mittwoch hatte die Polizei Zeugenbefragungen in der Nachbarschaft durchgeführt und einen Phantombildzeichner angefordert, wie t-online.de erfuhr.

Tathergang und Täterbeschreibung

Gummer war am Montagabend vor seinem Privathaus im rheinland-pfälzischen Böhl-Iggelheim niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Zuvor hatte der Täter laut Polizeiangaben gegen 20.30 Uhr an der Tür geschellt und um ein Gespräch gebeten – als Gummer daraufhin in den Hof ging, kam der Unbekannte durch das geöffnete Tor und schlug ihm unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Der SPD-Politiker stürzte schwer. Dann floh der Täter unerkannt.

Das Motiv für den Angriff ist unklar. Das Fachkommissariat für politisch motivierte Kriminalität ermittelt in alle Richtungen. Der 30 bis 40 Jahre alte Verdächtige wird als etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß, dunkelhäutig und schlank mit kurzen schwarzen Haaren beschrieben. Laut Polizei hat er ein "nordafrikanisch-arabisches Erscheinungsbild". Er habe Deutsch mit leichtem Akzent gesprochen, eine schwarze Hose und eine rote Jacke getragen.

Polizei bittet um Mithilfe

Am 2. Juni war der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke vor seinem Haus erschossen worden – mutmaßlich von einem zunächst geständigen Neonazi, der in Vernehmungen Täterwissen offenbarte, bevor er das Geständnis zurückzog. Nach Angaben des Städtetags gab es im vergangenen Jahr mehr als 1.200 politisch motivierte Straftaten gegen Amtsträger. Gummer geht Ende August in den Ruhestand.

Die Polizei bat um Mithilfe der Bürger bei der Tataufklärung. Sie hofft auf Hinweise zu Beobachtungen in den vergangenen Wochen, die im Zusammenhang mit dem Angriff stehen könnten, und zu Verdächtigen beziehungsweise Autos am Tatort. Die CDU-Fraktion im Bundestag kündigte zeitgleich an, Beschäftigte im öffentlichen Dienst künftig besser schützen zu wollen.


Es dürfe den Betroffenen nicht länger "zugemutet werden, abzuwarten, bis eine Gefahr eintritt und eine Auskunftssperre eingetragen werden kann", erklärte der stellvertretende rechtspolitische Sprecher Jan-Marco Luczak. "Dann ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen." Es müsse also einfacher werden, private Wohnadressen vor Veröffentlichung zu schützen – um nicht Opfer von Angriffen und Pöbeleien zu werden.

Update, 18.7.2019, 14.33 Uhr: In einer früheren Version des Artikels war die mutmaßliche Körpergröße des Verdächtigen mit etwa 1,65 Meter angegeben. Diese Angabe beruhte auf einer Mitteilung der Polizei. Mittlerweile hat die Polizei die Angabe auf 1,70 bis 1,80 Meter korrigiert.

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