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Steinmeier zu Anschlag in Hanau: "Nichts kann diese sinnlose Tat erklären"


"Nichts kann diese sinnlose Tat erklären"

Von dpa, afp, pdi

Aktualisiert am 21.02.2020Lesedauer: 18 Min.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Budenbender bei der Trauerveranstaltung in Hanau.Vergrößern des BildesBundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Budenbender bei der Trauerveranstaltung in Hanau. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der Abend in Hanau gehört dem Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu einer Mahnwache in Stadt gekommen. Alle Infos im Newsblog.

Im hessischen Hanau hat es am späten Mittwochabend einen Anschlag auf mehrere Lokale gegeben. Der Angreifer erschoss dort neun Menschen und verletzte mehrere Personen. Die Polizei fand den mutmaßlichen Täter und dessen Mutter später tot in seiner Wohnung. Ein Bekennerschreiben und ein Video deuten auf ein rassistisches Motiv für den Anschlag hin.

3 Uhr: Staatspräsident bestätigt: Eines der Todesopfer von Hanau war Rumäne

Eines der Todesopfer des Anschlags von Hanau stammt offenkundig aus Rumänien. Das bestätigte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis in der Nacht zum Freitag auf Twitter. Er habe mit Bestürzung vom Tod eines rumänischen Staatsbürgers erfahren, schrieb Iohannis, der sich wegen des mehrtägigen EU-Gipfels in Brüssel aufhielt. Rumänischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 23 Jahre alten Mann.

2.30 Uhr: EKD ruft nach Hanau-Anschlag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf

Nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Hanau hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Zur Überwindung der Gewalt sei es jetzt notwendig, "dass die Menschen in unserem Land zusammenstehen", sagte der Landesbischof der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Gottesdienste, zu denen die Kirchen nach der Gewalttat eingeladen haben, gäben Raum, um Erschrecken, Betroffenheit und Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Bedford-Strohm sagte, im Vorgehen gegen Rechtsextremismus komme es "auf jeden Einzelnen" an: "Wir sind alle gefordert, Rassismus und Antisemitismus in den konkreten Situationen des Alltags vehement zu widersprechen." Der EKD-Ratsvorsitzende forderte zudem die Ausgrenzung von Rechtsextremisten in der Parteienlandschaft: "Wer Rechtsextremen in einer Partei Deckung gibt, trägt Mitverantwortung dafür, wenn deren Ideologien Gehör finden."

3 Uhr: Pistorius: AfD trägt Mitschuld an Enthemmung

Nach dem mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Anschlag in Hanau gibt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius der AfD eine Mitschuld an der Zunahme rechter Gewalttaten. "Natürlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erstarken der AfD und der Zunahme rechter Gewalt", sagte Pistorius der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). "Ausländischen Mitbürgern wird die Menschenwürde abgesprochen. Das ist so gefährlich, weil es manche erst dazu bringt, zur Tat zu schreiten. Hier ist eine fatale Enthemmung in Gang geraten, und die AfD trägt daran Mitschuld", so der SPD-Politiker.

Mit der AfD sitze eine Partei in den Parlamenten, "die verbal alle Grenzen überschreitet", sagte Pistorius. Und auf den Straßen und im Untergrund formierten sich Netzwerke, die bürgerkriegsähnliche Situationen vorbereiteten und Menschen töten würden. "Beide haben das Ziel - die einen parlamentarisch und die anderen auch mit Gewalt – die Gesellschaft und den Staat zu destabilisieren und die Demokratie auszuhebeln."

Freitag, 21. Februar, 2 Uhr: Unionsfraktionsvize fordert mehr Befugnisse für Verfassungsschutz

Als Konsequenz aus dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau hat der stellvertretende Unionsfraktionschef Thorsten Frei erweiterte Befugnisse für den Bundesverfassungsschutz gefordert. Das Amt müsse mehr Möglichkeiten erhalten, um die Kommunikation von Einzelpersonen zu überwachen, sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe). Bislang sei es für die Sicherheitsbehörden sehr schwierig, eine Radikalisierung zu erkennen, die sich im Stillen und außerhalb eines Gruppenzusammenhangs vollziehe.

Frei forderte konkret erweiterte Kompetenzen für den Verfassungsschutz unter anderem bei der sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung. Dabei handelt es sich um den Zugriff auf elektronische Kommunikation, bevor diese standardmäßig verschlüsselt wird, oder um deren nachträgliche Entschlüsselung. Der CDU-Politiker verlangte auch erweiterte Möglichkeiten für die sogenannte Online-Durchsuchung, also das Eindringen in Computer oder Smartphones mittels versteckter Software.

Frei kündigte zudem an, dass seine Fraktion eine mögliche weitere Verschärfung des Waffenrechts "sehr genau prüfen" wolle. Ziel sei es, "mehr Sicherheit im Land" zu schaffen, ohne allerdings Sportschützen und Jäger mit unnötiger Bürokratie zu belasten.

20. Februar, 21.24 Uhr: Tausende Menschen bei Mahnwachen in Deutschland

Tausende Menschen haben in Hessen am Donnerstag bei Mahnwachen der Opfer des mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlags in Hanau gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sprachen in Hanau vor rund 5.000 Menschen. "Heute ist die Stunde, in der wir zeigen müssen: Wir stehen als Gesellschaft zusammen, wir lassen uns nicht einschüchtern, wir laufen nicht auseinander", sagte Steinmeier. Friedliche Gedenkveranstaltungen gab es nach Angaben der Polizei auch in Frankfurt, Kassel, Fulda, Gießen oder in Darmstadt. In Frankfurt versammelten sich an der Paulskirche nach Polizeiangaben rund 3.500 Menschen.

Auch in Berlin waren mehrere Hundert Menschen, darunter etliche prominente Politiker, am Brandenburger Tor der Opfer zusammengekommen. Sie bildeten eine große Menschenkette rund um das Tor. Einige hielten Kerzen in den Händen und legten Blumen an dem Bauwerk ab. Vereinzelt waren Europaflaggen zu sehen. Auf einem Schild stand zu lesen: "Wir trauern um die Opfer von Hanau, Halle, Kassel, Mölln etc. Stoppt Hass und Hetze in den asozialen Medien".

Zuvor hatten sich rund 20 Politiker verschiedener Parteien an den Händen gefasst und eine Schweigeminute abgehalten. Zu ihnen zählten die beiden Bundes- und Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock und Katrin Göring-Eckardt, FDP-Chef Christian Lindner, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh. Danach gingen die Bundespolitiker geschlossen zum Bundestag zurück.

In Köln gedachten 300 Menschen der Opfer, an der Lorenzkirche in Nürnberg versammelten sich laut Polizeiangaben rund 650 Menschen. Weitere rund 200 Menschen verliehen am Plärrer ihrer Trauer Ausdruck. In München wollten sich am Abend am Odeonsplatz Menschen zu einer Mahnwache treffen. In Fürth trafen sich 120 Menschen zu einer Kundgebung. In Erlangen waren es 25.

19.11 Uhr: Hunderte Menschen bei Mahnwache am Brandenburger Tor

Mehrere Hundert Menschen, darunter etliche prominente Politiker, haben am Abend in Berlin am Brandenburger Tor der Opfer des Anschlags von Hanau gedacht. Sie bildeten eine große Menschenkette rund um das Tor. Einige hielten Kerzen in den Händen und legten Blumen an dem Bauwerk ab. Vereinzelt waren Europaflaggen zu sehen. Auf einem Schild stand zu lesen: "Wir trauern um die Opfer von Hanau, Halle, Kassel, Mölln etc. Stoppt Hass und Hetze in den asozialen Medien".

Zuvor hatten sich rund 20 Politiker verschiedener Parteien an den Händen gefasst und eine Schweigeminute abgehalten. Zu ihnen zählten die beiden Bundes- und Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock und Katrin Göring-Eckardt, FDP-Chef Christian Lindner, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh. Danach gingen die Bundespolitiker geschlossen zum Bundestag zurück.

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18.59 Uhr: "Man muss doch da ansetzen, wo es anfängt."

Cihan Demirel ist die Cousine von Opfer Gökhan Gültekin und steht bei der Mahnwache neben der Bühne in der ersten Reihe. "Sein Vater, mein Onkel, hat Krebs im Endstadium. Jetzt ist er es, der seinen Sohn zu Grabe tragen muss."

Als die Steinmeier-Rede beendet ist, ruft eine Frau in die kurzzeitige Stille hinein: "Gegen Rassismus zu sein und die AfD tolerierten, das geht nicht!" Cihan Demirel nickt energisch: "Das war meine Schwester", sagt sie. "Sie hat Recht. Man muss doch da ansetzen, wo es anfängt."

18.48 Uhr: Zwischenrufe sorgen für Unmut

Für viel Unmut bei den Teilnehmern der Mahnwache sorgen Zwischenrufe bei der Rede von Hessens Ministerpräsident Bouffier, in denen mangelhafte NSU-Aufarbeitung kritisiert wird. Menschen schauen sich fassungslos an.

18.40 Uhr: Steinmeier: "Nichts kann diese sinnlose Tat erklären"

"Ich stehe vor Ihnen als Bürger dieses Landes, als Mensch, der wie sie und wir alle um Worte ringt", sagt Frank-Walter Steinmeier weiter. "Was geschehen ist, ist furchtbar, denn geschehen ist, was wir alle zutiefst befürchten: geliebte Menschen zu verlieren. Nichts kann diese sinnlose Tat erklären." Der Bundespräsident fügt hinzu: "Wir stehen zusammen und halten zusammen. Das ist das stärkste Mittel gegen Hass."

18.36 Uhr: Frank-Walter Steinmeier tritt ans Mikrofon

Nun spricht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er sagt, was in Hanau geschehen sei, mache fassungslos, mache traurig, mache zornig.

18.33 Uhr: Bouffier: "Wir gehören zusammen"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagt in Hanau: "Wir gehören zusammen, auch und gerade in einer so schrecklichen Stunde. Wir werden alles tun, denen entgegenzustehen, die glauben, durch Hass und Gewalt die Gesellschaft verändern zu können."

18.28 Uhr: Mahnwache mit Steinmeier beginnt

Auf dem Marktplatz in Hanau beginnt eine Mahnwache, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) teilnehmen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sagt zu Beginn, dass nach dem Anschlag in der Stadt nichts mehr so sei wie vorher. Doch Hass gegen Mitmenschen habe keine Zukunft, fügt er hinzu.

18.05 Uhr: Auch ein Bulgare unter den Todesopfern

Unter den neun Todesopfern des Anschlags auf zwei Shisha-Bars in Hanau ist auch ein bulgarischer Staatsbürger. Das teilten die bulgarischen Behörden mit. Nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank hatten alle neun Opfer einen Migrationshintergrund. Sie waren zwischen 21 und 44 Jahren alt, unter ihnen waren demnach sowohl ausländische als auch deutsche Staatsangehörige.

17.56 Uhr: Auch in Berlin versammeln sich Menschen

Am Brandenburger Tor in Berlin kommen immer mehr Menschen zusammen, momentan sind es rund 500 Personen, wie die Polizei mitteilte. Am Berliner Wahrzeichen wollen sie gemeinsam um die Opfer in Hanau trauern. Als Teilnehmer haben sich unter anderem Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) angekündigt.

Auch FDP-Chef Christian Lindner, CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, sein SPD-Kollege Lars Klingbeil und SPD-Chefin Saskia Esken sind vor Ort.

17.38 Uhr Steinmeier legt Blumen in Hanau nieder

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Opfern des Anschlags in Hanau gedacht. Steinmeier legte an einem der beiden Tatorte Blumen nieder. Zusammen mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) will er anschließend mit Bürgern sprechen. Später ist eine Teilnahme an der Mahnwache der Stadt auf dem Marktplatz geplant, wo er auch Gedenkworte sprechen will.

16.58 Uhr: Nach Anschlag bleiben Schule und zwei Kitas in Hanau geschlossen

Nach dem Anschlag mit elf Toten in Hanau sollen eine Schule und zwei Kindertagesstätten auch am Freitag geschlossen bleiben. Grund seien die laufenden Ermittlungen der Polizei im Stadtteil Kesselstadt/Weststadt, teilte die Stadtverwaltung mit. Betroffen sind die Heinrich-Heine-Schule und die Kinderburg West sowie das Kinderhaus West. Ein Notdienst sei in einer Kita in unmittelbarer Nähe eingerichtet worden. Der Unterricht an der Heinrich-Heine-Schule soll nach einer bereits geplanten Pause über Fastnacht an diesem Mittwoch wieder starten. Die Schule und die beiden Kitas waren bereits am Donnerstag geschlossen geblieben.

16.14 Uhr: Tobias R. bestand Eignungstest für Schusswaffen

Der mutmaßliche Todesschütze von Hanau, Tobias R., hat vor einem Jahr einen Eignungstest für Schusswaffen bestanden. 2019 habe die Kreisverwaltung des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen die charakterliche Eignung des mutmaßlichen Todesschützen überprüft, teilte die Behörde mit. Dabei wurde etwa geschaut, ob die Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt werden, sagte der Kreissprecher. Dies war bei R. der Fall.

R. besaß seit Sommer 2013 eine Waffenbesitzkarte. Ein Jahr später sei die erste Waffe darauf eingetragen worden, sagte ein Behörden-Sprecher in Gelnhausen. Der mutmaßliche Todesschütze war zudem in einem Frankfurter Schützenverein aktiv. Er sei Mitglied im Schützenverein Diana Bergen-Enkheim gewesen, sagte Thilo von Hagen, Sprecher des Deutschen Schützenbundes (DSB). Laut dem Verein selbst war Tobias R. ein "eher ruhiger Typ", der in keiner Weise auffällig geworden sei.

"Er hat keinerlei ausländerfeindliche Sprüche geklopft", sagte der Vorsitzende Claus Schmidt. Auch im Umgang mit Vereinsmitgliedern mit Migrationshintergrund habe R. kein auffälliges Verhalten gezeigt. Seit 2012 sei der 43-Jährige Mitglied bei Diana gewesen. Er habe mit eigenen Waffen geschossen, was aber üblich sei. Dass Tobias R. im Internet wirre Gedanken und abstruse Verschwörungstheorien äußerte, sei nicht bekannt gewesen. "Mit dem konnte man sich ganz vernünftig unterhalten", sagte Schmidt.

16.07 Uhr: Mutmaßlicher Täter von Hanau hatte offenbar keine Verbindung zu Terrorzelle

Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag in Hanau mit elf Toten gibt es laut NRW-Innenminister Innenminister Herbert Reul (CDU) keine Hinweise auf Verbindungen zu der am Freitag aufgeflogenen rechten Terrorzelle. Auch Hinweise auf Verbindungen zu anderen rechtsextremen Netzwerken gebe es bisher nicht, sagte er vor Journalisten.

Nach allem, was bisher bekannt sei, habe der mutmaßliche Täter in Hanau "aus rassistischen Motiven" gehandelt, sagte Reul. Der Anschlag "lässt mich fassungslos zurück". Gemessen an der Zahl der Getöteten handele es sich um "eine der schlimmsten rechtsextremistischen Taten in der Geschichte der Bundesrepublik". Dass es sich offenbar um einen "Einzeltäter" gehandelt habe, "macht die Tat kein bisschen weniger schrecklich".

15.32 Uhr: Kriminalbeamtenbund sieht Parallelen zu Halle und Christchurch

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler, sieht "signifikante Parallelen" zwischen den tödlichen Schüssen von Hanau und den Anschlägen von Halle und Christchurch in Neuseeland. Dem SWR sagt er, in allen Fällen habe man es mit einer Mischung von Leuten zu tun, "die sich an krude, rechtsextreme, rassistische Ideologien anhängen oder sich sogar ihre eigenen zusammenbasteln".

15.32 Uhr: Schützenbund will keine Verschärfung des Waffenrechts

Der Deutsche Schützenbund äußert sich "fassungslos" zu der Tat. Für eine Verschärfung des Waffenrechts gebe es aber keinen Grund: "Es gibt genügend Kontrollen für Sportschützen", erklärt Verbands-Vize Walter Wolpert.

15.15 Uhr: Seehofer will schärfere Sicherheitsvorkehrungen

Als Reaktion auf den Anschlag von Hanau will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland verstärken. Er werde noch am Abend mit den Innenministern der Länder darüber beraten, "wie wir in den nächsten Tagen die Sicherheitslage noch besser gewährleisten können", sagte Seehofer bei einem Besuch an einem der Tatorte in Hanau. Dies sei auch "vor dem Hintergrund vieler öffentlicher Veranstaltungen in den nächsten Tagen" erforderlich.

15.04 Uhr: Pressestatement beendet

Ohne Fragen zuzulassen hat der Generalbundesanwalt die Pressekonferenz beendet. Zuvor sagte Frank, dass die Ermittlungen nun darauf zielten, ob es Mitwisser oder Unterstützer für den Täter im In- oder Ausland gebe.

15.01 Uhr: Generalanwaltschaft: "Zutiefst rassistische Gesinnung"

In einem kurzen Statement hat sich Generalbundesanwalt Peter Frank zur Tat in Hanau geäußert. Der Todesschütze hatte nach Angaben von Frank eine "zutiefst rassistische Gesinnung". Das habe die Auswertung von Videobotschaften und einer Art Manifest auf dessen Internetseite ergeben, sagte Frank in Karlsruhe.

15.00 Uhr: Generalbundesanwalt äußert sich zur Tat

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe will sich um 15 Uhr zum aktuellen Stand der Ermittlungen zu dem Terroranschlag in Hanau äußern.

14. 57 Uhr: Bericht: Tobias R. bestellte Waffe offenbar in Online-Shop

Der mutmaßliche Attentäter von Hanau soll seine Tatwaffe 2014 in einem Online-Shop bestellt haben. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland und beruft sich auf Sicherheitskreise. Dabei soll es sich um eine Pistole Glock 17,9 Millimeter Luger handeln. R. soll zudem zwei weitere Waffen besessen haben.

14.17 Uhr: Neun Todesopfer hatten Migrationshintergrund

Der Todesschütze von Hanau hat neun Menschen mit Migrationshintergrund getötet – und seine Mutter. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag zudem aus Sicherheitskreisen erfuhr, haben vier der fünf Verletzten ausländische Wurzeln.

14.02 Uhr: Steinmeier will bei Mahnwache in Hanau sprechen

Nach der mutmaßlich rassistisch motivierten Gewalttat in Hanau will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch am Donnerstag in die hessische Stadt reisen. Das kündigte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei einem Besuch in Hanau an. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sagte, der Bundespräsident werde am frühen Abend auch bei einer Mahnwache in der Stadt sprechen.

13.45 Uhr: Eintracht Frankfurt will in Trauerflor spielen – Gedenkminute bei Bundesliga-Spielen

Nach der Gewalttat von Hanau spielt Eintracht Frankfurt in der Europa-League-Partie am Donnerstag (18.55 Uhr) gegen RB Salzburg mit Trauerflor. Zudem wird es vor dem Anpfiff in der Commerzbank-Arena eine Schweigeminute geben, wie der Fußball-Bundesligist mitteilte. Dies geschehe "in Gedenken an die Betroffenen und als klares Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Extremismus".

"Die schrecklichen Vorkommnisse in Hanau in der letzten Nacht sorgen für Trauer und Entsetzen im gesamten Bundesgebiet und speziell in der Rhein-Main-Region. Eintracht Frankfurt ist aufgrund dieser Vorfälle geschockt und in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer", hieß es weiter in der Presseerklärung. Das Stadion im Hinspiel der ersten K.o.-Runde ist mit 47.000 Zuschauern ausverkauft.

Auch die Bundesliga und die 2. Bundesliga werden am Wochenende mit einer Schweigeminute der Opfer von Hanau gedenken. Die Fußballer werden zudem Trauerflor tragen. "Die Morde von Hanau sind ein entsetzliches Verbrechen", sagt der Sprecher des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert. "Die Tat lässt uns geschockt und verständnislos zurück. Der deutsche Profifußball setzt an diesem Wochenende geschlossen ein Zeichen der Anteilnahme. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen."

13.34 Uhr: Anwohnerin: "Unsere Freunde wurden umgebracht"

Nach den tödlichen Schüssen in Hanau stehen viele Menschen in der hessischen Stadt unter Schock. Angelika Diaz kannte einige der Opfer. t-online.de hat mit ihr gesprochen. Hier geht es zum Artikel mit dem Video.

13.30 Uhr: Bericht: Schwangere Frau unter den Opfern

Nach "Bild"-Informationen ist unter den Opfern des Anschlags von Hanau eine 35-jährige Frau. Sie soll schwanger gewesen sein, berichtet das Blatt unter Berufung auf Angehörige der Frau.

13.13 Uhr: Anadolu: Fünf türkische Staatsbürger unter den Toten

Unter den Todesopfern in Hanau sind nach einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auch fünf türkische Staatsbürger. Die staatliche Nachrichtenagentur berief sich auf den türkischen Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin.

Das türkische Außenministerium in Ankara verurteilte unterdessen den "niederträchtigen Anschlag" in Hanau. Er sei eine "neue und schwere Auswirkung von wachsendem Rassismus und Islamfeindlichkeit". Es sei an der Zeit, solche Angriffe zu stoppen."

12.38 Uhr: Bundestags-Innenausschuss plant Sondersitzung

Der Innenausschuss im Bundestag plant am kommenden Donnerstag eine Sondersitzung zur Gewalttat von Hanau. Sie habe die Sitzung für 10.30 Uhr beantragt, "um mehr über die Hintergründe zu erfahren", teilte die Ausschussvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) mit. "Damit erhalten die Behörden genügend Zeit, um einen soliden Ermittlungsstand aufzubauen." Priorität habe nun zunächst die Ermittlungsarbeit.

12.24 Uhr: Merkel: "Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Angehörigen und Opfern der Gewalttat von Hanau ihre tiefe Anteilnahme ausgedrückt. Dies sei ein "überaus trauriger Tag für unser Land. Der tiefe Schmerz über den gewaltsamen Tod so vieler Mitbürger, den die Menschen heute in Hanau empfinden, empfinde ich und die Menschen in ganz Deutschland", sagte Merkel in Berlin.

Sie hoffe, dass die große Anteilnahme in der Bevölkerung den Angehörigen ein wenig Kraft geben könne. Und sie hoffe auch, dass die Betroffenen nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Folgen überwinden könnten. Es werde alles unternommen, um die Hintergründe der entsetzlichen Morde "bis ins Letzte" aufzuklären, versicherte die Kanzlerin. "Für eine abschließende Bewertung ist es noch zu früh." Doch weise derzeit vieles darauf hin, "dass der Täter aus rechtsextremistischen, rassistischen Motiven gehandelt hat. Aus Hass gegen Menschen mit anderer Herkunft, anderem Glauben oder anderem Aussehen."

Sie fügte hinzu: "Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift. Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft. Und es ist Schuld an schon viel zu vielen Verbrechen. Von den Untaten des NSU über den Mord an (dem Kasseler Regierungspräsidenten) Walter Lübcke bis zu den Morden von Halle." Die Bundesregierung und alle staatlichen Institutionen stünden für die "Rechte und Würde eines jeden Menschen in unserem Land. Wir unterscheiden Bürger nicht nach Herkunft oder Religion. Wir stellen uns denen, die versuchen, in Deutschland zu spalten, mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegen."

12.19 Uhr: München sagt Faschingsfeier ab

Die Stadt München hat die Feier "Fasching hat Herz" auf dem Viktualienmarkt abgesagt. Als Grund wird der Anschlag in Hanau genannt. Eine weitere Faschingsfeier im Landtag fällt ebenfalls aus. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

11.24 Uhr: Türkei verurteilt "rassistischen Angriff auf unsere Bürger"

Die Türkei hat die Gewalttaten in Hanau als "rassistischen Angriff auf unsere Bürger" verurteilt und eine Aufklärung gefordert. "Wir erwarten von den deutschen Behörden maximale Anstrengungen, um den Vorfall aufzuklären", schrieb auf Twitter der Sprecher des türkischen Präsidenten Erdogan, Ibrahim Kalin.

Unter den Todesopfern sind nach ersten Erkenntnissen der deutschen Sicherheitsbehörden viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ob unter ihnen auch ausländische Staatsbürger sind, war zunächst nicht bekannt. "Rassismus ist ein kollektiver Krebs", fügte Kalin hinzu.

10.52 Uhr: Bayerischer Landtag sagt Faschingsfeier ab

Der bayerische Landtag hat nach der Tat von Hanau seine Karnevalsveranstaltung abgesagt. "Der Bayerische Landtag trauert um die Toten dieser schrecklichen Tat. Wieder sind Menschen Opfer von Hass und Terror geworden", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) in München. Der Angriff auf die offene Gesellschaft und ihre Werte mache fassungslos. "In Gedanken sind wir in diesen traurigen Stunden bei den Angehörigen und Freunden der Getöteten. Wir wünschen Ihnen Kraft und Beistand."

Eigentlich wollten am "Unsinnigen Donnerstag" Faschingsnarren aus ganz Bayern im Landtag auftreten und feiern.

10.40 Uhr: SPD-Generalsekretär ruft zu Demo auf

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ruft zu einer Demonstration auf. "Wir müssen ein Zeichen setzen. Gegen den rechten Terror, gegen den rechten Hass, gegen Faschismus", schreibt er auf Twitter. "Lasst uns um 18h am Brandenburger Tor treffen und deutlich machen, dass wir den Hetzern und rechten Terroristen nicht unser Land überlassen."

10.37 Uhr: Beuth: 43-Jähriger war Sportschütze

Der mutmaßliche Schütze von Hanau war nach Angaben des hessischen Innenministers Peter Beuth (CDU) Sportschütze und verfügte über eine entsprechende Waffenbesitzkarte.

10.31 Uhr: Bouffier: Gewaltverbrechen in Hanau macht "unendlich traurig"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat das Gewaltverbrechen in Hanau mit mehreren Toten als furchtbares Verbrechen bezeichnet. Es schockiere, mache sprachlos und "unendlich traurig", sagte der Regierungschef am Donnerstag in Wiesbaden. Die Taten in Hanau seien ein Verbrechen, das in seiner Dimension außergewöhnlich sei.

"Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir Einiges wissen, vieles noch nicht", erklärte Bouffier. Es werde sehr viel spekuliert. Bouffier rief die Bürger auf, sich nicht an diesen Spekulationen zu beteiligen. Es sei noch zu früh für eine Beurteilung der Lage.

Er habe am Morgen bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert, um sie über die vorliegenden Erkenntnisse zu informieren, sagte Bouffier. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) und er selbst werden im Laufe des Tages nach Hanau fahren.

Liebe Leserinnen und Leser, nach der Tat von Hanau sind bestimmt auch Ihre Gedanken bei den Opfern. Was bewegt Sie mit Blick auf die Betroffenen und ihre Familien? Teilen Sie Ihre Beileidsbekundungen und formulieren Sie unterstützende Worte. Schicken Sie uns Ihre Gedanken per E-Mail an leseraufruf@t-online.de. Eine Auswahl der Einsendungen werden wir mit Nennung des Namens veröffentlichen.

9.58 Uhr: Söder: Rechtsstaat wird sich Gewalt entgegenstellen

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder kündigt ein hartes Vorgehen an. "Der Rechtsstaat wird sich solcher Gewalt mit aller Härte und Entschiedenheit entgegenstellen", twittert der CSU-Politiker. Die brutale Tat mache ihn fassungslos. "In Gedanken sind wir bei den Angehörigen der Opfer."

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9.37 Uhr: Hessens Innenminister: Verdacht auf Terror in Hanau

Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt nach der Gewalttat in Hanau laut dem hessischen Innenminister Peter Beuth wegen Terrorverdachts. Nach jetzigen Erkenntnissen sei ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben, sagte Beuth (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden.

Zu Beginn einer geplanten Plenarsitzung im hessischen Landtag sagte Beuth: "Ich verurteile die Tat zutiefst. Es besteht der deutliche Verdacht, dass der mutmaßliche Täter ein fremdenfeindliches Motiv hatte." Beuth bestätigte den Ablauf der Angriffe in Hanau. Es habe an mehreren Tatorten Schussabgaben auf Personen gegeben, dabei seien neun Menschen getötet, eine Person schwer verletzt und eine unbekannte Anzahl an Menschen verletzt worden.

"Das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters wurde schnell mit Hilfe von Überwachungskameras ausfindig gemacht und auch bei seiner gemeldeten Adresse vorgefunden", sagt Beuth. In dem Haus habe man dann den mutmaßlichen Angreifer und seine Mutter erschossen vorgefunden. Der Mann war weder der Polizei noch dem Verfassungsschutz bekannt und wir bitten die Bürger, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen."

9.23 Uhr: Merkel sagt wegen Hanau Termin in Halle ab

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wegen des Gewaltverbrechens mit vielen Toten in Hanau einen geplanten Besuch in Sachsen-Anhalt abgesagt. Sie werde an diesem Donnerstag nicht wie geplant zum Amtswechsel an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina nach Halle fahren, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. "Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten."

9.13 Uhr: Rassistische Äußerungen in Bekennervideo

Der mutmaßliche Täter von Hanau hat vor dem Gewaltverbrechen eine umfangreiche Sammlung von Erklärungen und Weltanschauungstheorien im Internet verbreitet. In einem knapp einstündigen Video behauptet er unter anderem, Deutschland werde von einem Geheimdienst mit weitreichenden Fähigkeiten gesteuert. Außerdem äußert er sich negativ über Migranten aus arabischen Ländern und der Türkei.

8.28 Uhr: Zweite Leiche in Wohnung soll Mutter des mutmaßlichen Schützen sein

Nach Informationen des ARD-Terrorismusexperten Holger Schmidt handelt es es sich bei der zweiten Leiche in der Wohnung um die Mutter des mutmaßlichen Schützen:

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8.19 Uhr: Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen zu Taten von Hanau

Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine ausländerfeindliche Motivation des mutmaßlichen Täters der Grund.

7.59 Uhr: Mutmaßlicher Täter veröffentlichte kurz vor Tat Video

Der mutmaßliche Täter von Hanau hat nach Informationen aus Sicherheitskreisen wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer "persönlichen Botschaft an alle Amerikaner". Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.

Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände "jetzt kämpfen". Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.

7.48 Uhr: Bericht: Täter handelte aus rechtsextremen Motiven

Wie "Bild" berichtet, soll der mutmaßliche Schütze von Hanau aus rechtsextremen Motiven gehandelt haben. Das gehe aus dem aufgetauchten Bekennerschreiben hervor. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich demnach um einen Deutschen gehandelt haben. Er habe einen Jagdschein besessen. In seinem Fahrzeug sollen sich Munition und Magazine befunden haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Polizeikreise.

7.34 Uhr: Sicherheitskreise: Bekennerschreiben und Video zu Hanau gefunden

Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau sind nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Bekennerschreiben und ein Video gefunden worden. Beides werde nun ausgewertet, das Motiv sei noch unklar, hieß es am Donnerstag. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.

7.22 Uhr: "Ein echtes Horrorszenario für uns alle"

Ein schweres Gewaltverbrechen erschüttert Hanau. Mindestens elf Menschen sterben, weitere Menschen werden schwer verletzt. Die Suche nach dem mutmaßlichen Täter endet erst nach Stunden. In der Stadt herrscht Entsetzen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

6.34 Uhr: Bundesregierung erschüttert über Gewaltverbrechen

Die Bundesregierung hat bestürzt auf das schwere Gewaltverbrechen in Hanau mit bislang elf Toten reagiert. "Die Gedanken sind heute Morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagmorgen auf Twitter. "Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern", fügte er hinzu. Seibert äußerte die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.

Im hessischen Hanau wurden neun Menschen an zwei verschiedenen Orten erschossen. Stunden nach dem Verbrechen entdeckte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung. Dort fanden Spezialkräfte auch noch eine weitere tote Person. Die genauen Hintergründe für die außergewöhnliche Gewalttat sind bislang unklar.

6.34 Uhr: Mutmaßlicher Täter tot in Wohnung aufgefunden

Ein nach den tödlichen Schüssen in Hanau als tatverdächtig gesuchter Mann ist tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Wie das Polizeipräsidium Südosthessen am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, entdeckten Spezialkräfte der Polizei in derselben Wohnung zudem noch eine weitere Leiche.

Bei einem der Toten in der Wohnung "dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Täter handeln", erklärte die Polizei. Hinweise auf mögliche weitere Täter gebe es derzeit nicht. Die Hintergründe der Bluttaten waren weiterhin unklar. Die Ermittlungen zur Identität der Opfer und des mutmaßlichen Täters dauerten an, hieß es von der Polizei.

5.33 Uhr: Polizei: Keine Hinweise auf weitere Täter in Hanau

Die Polizei hat im Fall der tödlichen Schüsse in Hanau bislang keine Hinweise auf weitere Täter. Das teilte sie am Donnerstagmorgen über Twitter mit. Zuvor war der mutmaßliche Todesschütze nach Angaben der Ermittler tot aufgefunden worden. In der Wohnung wurde eine weitere Leiche entdeckt. Die Zahl der Menschen, die zuvor durch Schüsse an zwei Orten in Hanau starben, erhöhte sich indes von acht auf neun.

2.43 Uhr: "Es war ein Schock für alle."

Am Tatort im Hanauer Stadtteil Kesselstadt laufen die kriminaltechnischen Untersuchungen. Um ein beschädigtes Auto, das mit Rettungsdecken abgedeckt war, wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Feuerwehrzelt aufgebaut, das auch als Sichtschutz diente. Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab. Schwer bewaffnete Beamte sicherten ihn. Dort sollen zuvor ebenfalls an oder womöglich auch in einer Art Kiosk Schüsse gefallen sein. Insgesamt starben laut Polizei an zwei Tatorten acht Menschen.

Immer wieder tauchten Menschen am Absperrband in dem Stadtviertel mit vielen Wohnblocks auf. Unter ihnen war ein 24-Jähriger, der nach eigenen Angaben der Sohn des Kioskbesitzers ist. Er sei bei der Tat nicht vor Ort gewesen, sein Vater, wie er erst später erfahren habe, auch nicht. Als er von den Schüssen gehört habe, sei er sofort hergekommen.

"Ich habe erstmal einen Schock bekommen." Die Opfer seien Leute, "die wir jahrelang kennen". Es seien zwei Mitarbeiter und eine Person, die er schon von klein auf kenne. "Wir kennen sowas nicht, wir sind auch nicht mit Leuten zerstritten. Wir können es uns gar nicht vorstellen. Es war ein Schock für alle."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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